Der frühe Vogel

Amazon-Machtwechsel vollzogen: Bezos gibt an Jassy ab

Veröffentlicht: 06.07.2021 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 06.07.2021
Jeff Bezos

Amazon hat einen neuen Chef: Gestern hat Andy Jassy das Ruder von Firmengründer Jeff Bezos übernommen. Damit endet bei dem Online-Konzern nach 27 Jahren eine Ära. „In diesem Moment erleben wir Amazon auf dem Höhepunkt seiner Innovationsfähigkeit, das ist der optimale Moment für den Wandel an der Spitze“, hatte Bezos seinen Rücktritt als Chef seines Konzerns im Februar erklärt. 

Bezos-Nachfolger Andy Jassy ist kein neues Gesicht bei Amazon. Er verantwortete bisher das Cloud-Geschäft und ist nach Aussage des Firmengründers „fast so lange bei Amazon wie ich“. Wie wir auf dem Amazon Watchblog beleuchtet haben, gilt Jassy als analytisch und durchsetzungsstark. Zudem sei der neue Amazon-Chef detailversessen und fordere seinen Mitarbeitern viel ab. „Er ist ein Hai, der einen Blutstropfen aus 100 Meilen Entfernung riecht, wenn man nicht vorbereitet ist“, beschrieb ein ehemaliger Mitarbeiter Meetings mit Jassy.

Ganz verabschieden wird Bezos sich aber nicht: Er bleibt weiterhin als Vorsitzender des Verwaltungsrats beteiligt. Doch nun will der Multimilliardär sich auf seine anderen Projekte, unter anderem sein Raumfahrtunternehmen Blue Origin, die Washington Post und seine Fonds, konzentrieren. „Ich hatte nie mehr Energie und werde auch nicht in Rente gehen“, erklärte Bezos. Der Tag für den Machtwechsel war übrigens mit Bedacht gewählt: Bezos hatte Amazon offiziell am 5. Juli 1994 gegründet. Damit hat das Datum sentimentalen Wert für den Amazon-Gründer.

Coronahilfen sollen bis nach der Wahl verlängert werden

Eigentlich sollen die Coronahilfen Ende August auslaufen. Doch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat den durch die Krise belasteten Branchen nun eine Verlängerung der Unterstützung in Aussicht gestellt. Er werde „nicht zögern, wenn die Notwendigkeit sich abzeichnen sollte, eine Verlängerung dieser Hilfen auf den Weg zu bringen“, erklärte Altmaier dem Spiegel zufolge.

Die Regierung hatte sich bereits darauf geeinigt, die Überbrückungshilfe III bis Ende September 2021 zu verlängern. Altmaier schließe aber auch weitere Verlängerungen nicht aus. Kritik kommt aus der Opposition: Die FDP monierte, dass Altmaier die Verlängerung bis Ende des Jahres schon nicht durchsetzen konnte. Seine Ankündigung helfe den Unternehmen und Branchen, die Planungssicherheit brauchen, kaum, so die FDP weiter.

Kaseya-Angriff betrifft mehr Unternehmen

Der Ransomware-Angriff auf den IT-Dienstleister Kaseya zieht weitere Kreise: Nun wurde bekannt, dass offenbar zwischen 800 und 1.500 Unternehmen weltweit von dem Vorfall betroffen sind, berichtet die Zeit. Zunächst hatte es geheißen, dass es auf lediglich 40 der mehr als 36.000 Kunden von Kaseya Auswirkungen gegeben hatte (wir berichteten).

Dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zufolge seien zwei deutsche Unternehmen von dem Hackerangriff betroffen. Nun gehe es darum, zu klären, wie viele Kunden noch betroffen sein könnten. 

Kaseya-Chef Fred Voccola erklärte gegenüber Reuters, dass die genauen Auswirkungen des Angriffs schwer abschätzbar seien. „Wir glauben nicht, dass sie in unserem Netzwerk waren“, erklärte Voccola. Kaseya arbeite derzeit daran, die Sicherheitslücke zu schließen. Zu gegebener Zeit wolle das Unternehmen die Details des Einbruchs öffentlich machen.

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