Ebay Kleinanzeigen

Impfgegner bieten Produkte nur für Ungeimpfte an

Veröffentlicht: 13.12.2021 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 14.12.2021
Geimpft oder ungeimpft Wegweiser

Auf Ebay Kleinanzeigen häufen sich aktuell Angebote für ungeimpfte Menschen. Neben Einkaufsunterstützung von Geimpften, die frei in den 2G-Handel dürfen, gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Angeboten, welche gezielt nur die ungeimpften Mitbürger ansprechen sollen. Wie ein Sprecher von Ebay Kleinanzeigen t3n gegenüber betonte, widersprechen solche Angebote weder gegen geltendes Recht noch gegen die Nutzungsbedingungen und werden daher geduldet. 

Situation ist unter Beobachtung

Wie der Unternehmenssprecher berichtet, werden Angebote, welche nicht anderweitig illegale Inhalte haben, zwar beobachtet, aber freigeschaltet. Bereits seit der ersten Pandemiewelle werden demnach sämtliche Angebote, die Begriffe wie „Corona“ enthalten, manuell geprüft. Dieses Vorgehen soll aber in erster Linie vor Abzocke und Wucher mit notwendigen, aber knappen Waren wie Masken und Desinfektionsmittel schützen.

Zwar habe es unternehmensintern Diskussionen darüber gegeben, ob man den einseitigen Handel, der geimpfte Personen ausschließt, unterstützen möchte. Anscheinend möchte sich Ebay Kleinanzeigen hier aber alle Fronten offen halten.

Ungeimpfte Krankenschwestern in deiner Nähe

Sucht man aktuell auf Ebay Kleinanzeigen nach dem Begriff „ungeimpft“, finden sich deutschlandweit über Hundert Ergebnisse. Die meisten davon sind aus der Kategorie Jobs. Insbesondere bedenklich sind dabei Anzeigen von ungeimpften Altenpflegern und Krankenschwestern, die um eine Anstellung suchen. In Anbetracht des erhöhten Gesundheitsrisikos im Bereich der Gesundheits- und Altenpflege hat die Bundesregierung kürzlich hier eine Impfpflicht beschlossen, die ab 15. März 2022 gilt.

Doch auch der Verkauf von Waren läuft hier stark. Ein Händler äußerte t3n gegenüber, dass er seine Waren nur an Ungeimpfte verkaufe, da die Geimpften ja auch im stationären Einzelhandel einkaufen könnten. Er sei demnach kein Impfgegner, sondern wolle nur die Diskriminierung nicht unterstützen. Ob eine Gegen-Diskriminierung da aber der richtige Weg ist, sei dahingestellt.

Ebenso unklar ist, wie die Händler den Status beim Kauf prüfen wollen. Seinen Impfstatus kann man durch den Impfpass oder ein digitales Impfzertifikat nachweisen – aber wie beweist man das Gegenteil? Einfach den Impfpass aus Versehen zu Hause vergessen?

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