Putin-Kalender, Z-Shirts

Ukraine-Krieg: Amazon und Ebay entfernen kritische Artikel

Veröffentlicht: 11.03.2022 | Geschrieben von: Markus Gärtner | Letzte Aktualisierung: 14.03.2022
Putin-Silhouette auf Ukraine

In Berichten über den Ukraine-Krieg war zuletzt auch immer wieder etwa auf russischen Militärfahrzeugen ein „Z“ zu sehen. Über die genaue Bedeutung wird viel spekuliert, das russische Verteidigungsministerium erklärte, das Zeichen „Z“ sei eine Abkürzung der russischen Wortkombination  „za pobedoy“, das heißt „für den Sieg“. Auch auf Amazon waren bis vor kurzem noch Shirts mit derartigen Symbolen zu kaufen – jetzt hat der Marktplatz die kriegsverherrlichenden und prorussischen Artikel gelöscht, wie bz-berlin berichtet.

Kritik am Verkauf von Z-Shirts auf Amazon

Auf Twitter hatten einige Nutzer darauf hingewiesen und den Verkauf kritisiert.

tempsnip

Amazon soll Gewinn an Kriegsopfer spenden

Andrij Melnyk, ukrainischer Botschafter in Deutschland, erklärte: „Dass Amazon Kleidung mit dem Z-Zeichen, das den russischen Vernichtungskrieg gegen die Ukrainer symbolisiert, im Angebot hatte, ist ein Skandal. Gut, dass diese Waren nicht mehr verkauft werden. Wir appellieren an Amazon und andere Versandhäuser nachdrücklich, ihr Sortiment nochmals dringend unter die Lupe zu nehmen, um die Verharmlosung der Aggression des Kreml zu verhindern.“

Der grüne Europaabgeordnete Erik Marquardt fordert sogar: „Amazon sollte das verdiente Geld an die Opfer des Krieges spenden, weil es falsch ist, mit einem Angriffskrieg, Tod und Leid Geld zu verdienen. Jeff Bezos‘ Vermögen ist größer als das ukrainische BIP.“ Amazon unterstützt aber die Ukraine bereits in vielerlei Hinsicht und hat auch Maßnahmen gegen Russland ergriffen. 

Ebay will kritische Putin-Produkte löschen

Auch Ebay geht gegen solche Produkte auf seinem Marktplatz vor, wie businessinsider.com berichtet. Demnach will Ebay Artikel löschen, die den russischen Präsidenten Putin unangemessen unterstützen und gegen Ebays Richtlinien der Verherrlichung von Hass oder Gewalt verstoßen. Das Medium fand allerdings noch derartige Artikel, etwa einen Kalender, der Putin als „Friedensstifter“ bezeichnet.

Ein kurzer Test unserer Redaktion auf dem jeweils deutschen Amazon- und Ebay-Marktplatz ergab, dass auf die Schnelle eher Anti-Putin-Artikel zu finden sind.

Wir haben bei Amazon und Ebay Deutschland nachgefragt, wie die aktuellen Kontrollmaßnahmen bezüglich solcher Produkte aussehen und ob weitere kritische Artikel gemeldet wurden. „Ebay geht strikt gegen Angebote vor, die Hass oder Gewalt fördern oder verherrlichen, um sicherzustellen, dass unsere Plattform ein sicheres, vertrauenswürdiges und integratives Umfeld für unsere globale Gemeinschaft von Verkäufer*innen und Käufer*innen bleibt. Folglich sind Angebote, die auf eine Unterstützung von Wladimir Putin hindeuten, auf unserem Online-Marktplatz verboten“, erklärte die Ebay-Pressestelle Deutschland. Weiterhin erlaubt seien historische oder bildungsbezogene Bücher und Materialien zu dem Thema.

Amazon wollte das Thema „nicht kommentieren“.

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