Der frühe Vogel

Amazon mit Milliarden-Umsatz – Kluft bei Steuern

Veröffentlicht: 21.04.2022 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 21.04.2022
Amazon-Logo auf einem Gebäude

Zwischen Umsätzen und Ergebnis klafft bei Amazon für das Jahr 2021 eine gigantische Lücke, zumindest, wenn man sich gezielt die europäischen Geschäfte anschaut. Die luxemburgische Amazon EU Sàrl (Société à responsabilité limitée) – die unter anderem den deutschen Amazon-Marktplatz betreibt – konnte die Umsätze um deutliche 17 Prozent nach oben schrauben und entsprechend einen Wert in Höhe von 51 Milliarden Euro (rund 55 Milliarden Dollar) präsentieren. Dennoch verblieb unterm Strich lediglich ein Verlust in Höhe von 1,2 Milliarden Euro. Die Zahlen beziehen sich auf die Märkte Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien sowie die Niederlande, Großbritannien, Schweden und Polen, in denen das Unternehmen aktiv ist. 

Für das gesamte vergangene Jahr hat die europäische Amazon-Unit für das in Luxemburg ansässige Geschäft in Luxemburg keine Steuern auf den Gewinn abgeführt. Dies berichtet Golem und verweist dabei auf Berichte des Branchenportals Bloomberg, das Einsicht in Unternehmensunterlagen hatte. Allerdings habe Amazon in diesem Rahmen Steuergutschriften erhalten, die sich auf künftige Gewinne anrechnen ließen, heißt es weiter.

Amazon selbst verweist darauf, dass der Konzern in ganz Europa steuerlichen Pflichten nachkommt: „Wir zahlen in Ländern in ganz Europa Körperschaftssteuern in Höhe von Hunderten Millionen Euro und handeln überall unter vollständiger Einhaltung der lokalen Steuergesetze“, heißt es in einem entsprechenden Statement. „Die jüngste Berichterstattung konzentrierte sich auf ein bestimmtes Unternehmen in Luxemburg namens Amazon EU Sarl, aber dies berücksichtigt nicht die lokalen Steuerbeiträge anderer Amazon-Unternehmen in Ländern in ganz Europa.“

Immer wieder stehen Großkonzerne aufgrund genutzter und vor allem legaler Steuertricks innerhalb der EU in der Kritik: So können etwa gezielte Verlusten dazu beitragen, Steuern zu sparen

[Anmerkung der Redaktion: In einer vorhergehenden Textfassung hieß es, dass Amazon in Europa 2021 keine Steuern zahlte. Wir haben den Text entsprechend angepasst.]

Wieder neue Rekorde für Tesla

Tesla führt seinen Höhenflug der vergangenen Monate fort. Am Mittwoch präsentierte der Autobauer die Bilanz für das erste Quartal und darf sich über einen neuerlichen Rekordgewinn freuen: Lag der bisherige Rekord bei 2,3 Milliarden Dollar, so konnte das Unternehmen für die ersten drei Monate einen Nettogewinn von 3,3 Milliarden Dollar einfahren. Einen satten Sprung verzeichnete auch der Umsatz: Er stieg um 81 Prozent auf 18,8 Milliarden Dollar.

Mit diesen Zahlen übertraf Tesla auch die Erwartungen der Analysten. Die Aktie kletterte nach Börsenschluss zeitweise um mehr als 5 Prozent nach oben. „Die Tesla-Aktie hat zuvor seit Jahresbeginn mehr als 15 Prozent an Wert verloren. Das Unternehmen hat aber noch immer einen Börsenwert von mehr als einer Billion Dollar. Diese Schwelle hat es im vergangenen Herbst zum ersten Mal überschritten“, schreibt die FAZ.

Zahlreiche Konten von N26 gesperrt

Bei der Online-Bank N26 gab es kontentechnisch jüngst starke Bewegungen: Das Unternehmen habe zahlreiche Konten deutscher und italienischer Kunden gesperrt und sieht sich daher aktuell deutlicher Kritik ausgesetzt, wie Golem berichtet. Betroffene, in Deutschland ansässige Kunden hätten seit vergangener Woche demnach keinen Zugriff mehr auf ihre Konten. Ihnen sei zudem mitgeteilt worden, sie gegen geltende Geschäftsbedingungen von N26 verstoßen hätten.

Kritisiert werde von Verbraucherschützern der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg vor allem auch, dass in den Kündigungsschreiben zwar ein Verstoß gegen die Geschäftsbedingungen genannt würde, die Bank die Kunden jedoch nicht informiere, „welcher konkrete Verstoß den Kunden vorgeworfen wird“. N26 kommentierte, dass man als Bank mit Volllizenz rechtlich verpflichtet sei, „Konten und Finanztransaktionen zu überprüfen, um die Sicherheit aller N26 Konten zu gewährleisten“. Nähere Informationen zu gesperrten Konten dürfe die Bank allerdings im Rahmen etwaiger Ermittlungen im Falle eines Betrugsverdachts nicht geben.

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