Der frühe Vogel

Ebay: Umsatz und Zahl der Kunden brechen ein – Analysten dennoch zufrieden

Veröffentlicht: 04.08.2022 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 05.08.2022
eBay-Schild am Hauptsitz von eBay in San Jose

Die Pandemie hatte dem Online-Marktplatz Ebay – genau wie vielen anderen Online-Anbietern auch – einen satten Aufschwung verliehen. Nun kämpft das Unternehmen allerdings mit dem Ende dieses coronabedingten Höhenflugs, wie die Zahlen aus dem zweiten Quartal zeigen: Hier ging der Umsatz im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um neun Prozent auf 2,42 Milliarden Dollar zurück. Allerdings waren die Analysten laut Bloomberg von einem noch deutlicheren Rückgang auf 2,37 Milliarden Dollar ausgegangen und demzufolge durchaus zufrieden.

Die Zahl der aktiven Käufer ist in den Monaten April bis Juni im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum von 156 Millionen auf 138 Millionen Shopperinnen und Shopper um knapp 12 Prozent zurückgegangen, die zudem auch spürbar weniger einkauften: Um deutliche 18 Prozent auf 18,55 Milliarden Dollar sackte das Bruttowarenvolumen, also der Wert der verkauften Produkte, ab.

Alles in allem stand unterm Strich ein Verlust in Höhe von 531 Millionen Dollar, „was jedoch vor allem an bilanziellen Wertanpassungen von Beteiligungen an anderen Firmen lag“, heißt es in einer dpa-Meldung beim Handelsblatt. Bereinigt verzeichnete das Quartalsergebnis aus dem fortgeführten Geschäft ein Minus von 18 Prozent und erreichte noch 554 Millionen Dollar. Im nachbörslichen Handel kletterte die Aktie um vier Prozent nach oben.

Für das laufende Quartal, das Ende September endet, rechnet Ebay mit einem Umsatz zwischen 2,29 und 2,37 Milliarden Dollar. Nach aktuellem Stand wird der Gewinn (ohne Berücksichtigung einiger Posten) mit 89 bis 95 Cent pro Aktie anvisiert.

Gewinn von PayPal bricht ein

Auch der Zahlungsdienst PayPal hat seine Bilanz präsentiert: Im zweiten Quartal rutschte der Betriebsgewinn im Vorjahresvergleich um satte 32 Prozent auf 764 Millionen US-Dollar ab. Netto verzeichnete das Unternehmen gar ein Minus in Höhe von 341 Millionen US-Dollar. Als Hintergrund dieses Einbruchs werde vor allem auf Sonderfaktoren, wie etwa höhere Steuern, verwiesen. Ein Blick auf das Tagesgeschäft offenbarte gute Zahlen: Die Erlöse stiegen in den Monaten April bis Juni um 9 Prozent und erreichten einen Wert von 6,8 Milliarden US-Dollar.

Neben den Zahlen ließ PayPal zudem auch Entwicklungen hinter den Kulissen verlauten: Denn mit Elliott sei ein bekannter und einflussreicher Hedgefonds eingestiegen, der unter anderem „für sein Pochen auf hohe Renditen und seine Einmischung ins Management“ bekannt ist, heißt es bei der InternetWorld. Elliott habe sich mit rund zwei Milliarden Dollar beteiligt und zähle nun zu den größten Anteilseignern des Unternehmens. In diesem Rahmen wurden auch Sparmaßnahmen angekündigt. Darüber hinaus strebe PayPal für das Gesamtjahr höhere Gewinne und ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm an.

Shop Apotheke mit operativem Verlust

Der Online-Arzneimittelhändler Shop Apotheke musste für das zweite Quartal aufgrund höherer Werbe- und Personalkosten einen steigenden operativen Verlust verzeichnen. Auch höhere Investitionen ins Wachstum drückten auf die Zahlen. Das Minus vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie um Sondereffekte bereinigt lag bei 6,15 Millionen Euro. Für das gesamte erste Halbjahr 2022 summierte sich somit ein Nettoverlust in Höhe von 47,8 Millionen Euro.

Beim Umsatz sah es aufgrund einer starken Nachfrage nach verschreibungsfreien Medikamenten deutlich besser aus: Dieser kletterte um fast 15 Prozent auf 287 Millionen Euro. Auch die Zahl der aktiven Kunden konnte weiter gepusht werden: Insgesamt 1,5 Millionen Nutzer habe man hinzugewinnen können, wodurch sich die Zahl zum Ende des ersten Halbjahres auf 8,6 Millionen erhöhte, schreibt die InternetWorld.

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