Bilanz für das 3. Quartal 2022

Konsumflaute trifft Zalando spürbar

Veröffentlicht: 03.11.2022 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 03.11.2022
Zalando Logo auf Smartphone und im Hintergrund

Der Online-Modehändler kann auf ein erfolgreiches drittes Quartal blicken: Die Erlöse kletterten um 2,9 Prozent auf 2,35 Milliarden Euro. Das Bruttowarenvolumen, also der Gesamtverkaufsgeldwert für Waren, die von Juli bis September auf dem Marktplatz verkauft wurden, stieg um 7,1 Prozent auf 3,28 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern konnte auf 13,5 Millionen Euro erhöht werden – im Vorjahr waren es 9,8 Millionen Euro, teilt Zalando mit

Der Händler wächst erstmals in diesem Jahr: Noch im ersten Quartal schrieb das Unternehmen rote Zahlen, im letzten halben Jahr verzeichnete es zudem sinkende Umsätze. Unter dem Strich hat der Konzern seinen Verlust in diesem Quartal allerdings dennoch ausgeweitet – von 8,4 auf 35,4 Millionen Euro.

Starkes Kundenwachstum und Einführung des Mindestbestellwertes als Wachstumstreiber

Aufwind gab Zalando die erhöhte Kundenanzahl, die nochmal um 8 Prozent zulegte und einen Rekordwert erreichte: „Über 50 Millionen aktive Kund*innen vertrauen auf uns. Das ist ein großartiger Meilenstein in der Geschichte von Zalando“, so Robert Gentz, Co-CEO von Zalando. Auch konnte die Zahl der Plus-Mitgliedschaften im Vergleich zum Vorjahr beinahe verdreifacht werden.

Ende Juni hatte die Fashion-Plattform bereits einen Mindestbestellwert eingeführt, der sich nun auszahle: Die eigene Kundschaft hat entweder die Anzahl der Bestellungen erhöht oder aber Versandkosten gezahlt – das mache auch die Order unterhalb des Mindestbestellwertes profitabel, heißt es. Hierzulande liegt der Mindestbestellwert für eine versandkostenfreie Lieferung bei 24,90 Euro, ansonsten sind 4,90 Euro zusätzlich zu zahlen. Des Weiteren konnten die Ausgaben für Marketing-Maßnahmen um rund 100 Millionen Euro reduziert werden, auch in Sachen Logistik sei man effizienter geworden.

 Vorsichtiger Ausblick

Dennoch trifft die derzeitige Zurückhaltung bei Käufen auch Zalando deutlich: „Das Konsumklima ist an einem neuen Tiefpunkt angekommen und die Inflation weiterhin hoch“, kommentierte Finanzchefin Sandra Dembeck zu den Ergebnissen. „Es ist unklar, wie sich die Verbraucherausgaben im vierten Quartal entwickeln werden“. Auch Robert Gentz erklärte, in dem aktuell herausfordernde Marktumfeld weiterhin „umsichtig“ handeln zu wollen. Maßnahmen, die die eigene Profitabilität verbessern, werden vorangetrieben. 

Bereits im Juni hatte der Modehändler seine Ergebnisprognosen abgeschwächt: Zalando rechnet mit einem Umsatzwachstum von null bis drei Prozent und einem bereinigten Ebit von 180 bis 260 Millionen Euro. Die Prognose wurde bestätigt, allerdings werden für das Gesamtjahr werden nun die Werte im unteren Bereich erwartet.   

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