Kostenfreier Zusatz-Lagerplatz möglich

Amazon startet neues System für FBA-Händler – für höhere Kapazitäten und mehr Kontrolle

Veröffentlicht: 17.01.2023 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 18.01.2023
Fulfillment-Zentrum von Amazon

Hinter den Kulissen seines hauseigenen Fulfillment-Dienstes FBA hat Amazon an einem neuen Managementsystem gearbeitet, dessen Einführung der Online-Handelsriese nun angekündigt hat. Ziel dieses Systems sei es, den Händlerinnen und Händlern mehr Kontrolle an die Hand zu geben, eine bessere Vorhersehbarkeit zu schaffen und ihnen somit auch erhöhte Kapazitätsgrenzen zu bieten. Dies verspricht sich der Konzern durch die Änderungen für einen Großteil der Verkaufspartner.

Bei der Umsetzung des neuen Systems seien die Rückmeldungen der Händlerinnen und Händler von essenzieller Bedeutung gewesen: „Diese Änderungen wurden vor allem durch das Feedback von Verkaufspartnern angestoßen, die mehr Klarheit über ihren Zugriff auf Versand durch Amazon-Kapazitäten wünschten, um ihren Lagerbestand und ihre Lieferkette besser planen und verwalten zu können“, kommentierte ein Amazon-Sprecher gegenüber OnlinehändlerNews. „Ein besserer Überblick und mehr Kontrolle über die Kapazitätsgrenzen soll den Verkaufspartnern helfen, ihren Lagerbestand effizienter zu managen, damit sie sich darauf konzentrieren können, Kund:innen zu begeistern und ihr Geschäft auszubauen.“

Das optimierte System rund um das Management von FBA-Kapazitäten soll der Händlerschaft in wenigen Wochen, ab dem 1. März 2023, zur Verfügung stehen.

Das bringt das neue FBA-System

Ein monatliches Kapazitätslimit

Wöchentliche Auffüllgrenzen sowie unterschiedlich bemessene Limits (Lager- und Wiederauffüllungslimit) haben FBA-Händlerinnen und -Händlern nach Aussagen von Amazon in der Vergangenheit Schwierigkeiten bereitet. Dies habe man zum Anlass für Änderungen genommen.

Künftig soll es nur noch ein einziges monatliches Limit geben, an dem sich die Nutzerinnen und Nutzer orientieren und anhand dessen sie ihre Lagerressourcen planen und verwalten können: Die entsprechende Kapazitätsgrenze des anstehenden Monats werde ihnen stets in der dritten vollen Woche des Vormonats bekannt gegeben. Zu finden ist sie über den Kapazitätsmonitor in der Verkäuferzentrale. Außerdem werden die Verkaufspartner auch über eine E-Mail benachrichtigt. „Die Mehrheit der Verkäufer wird Zugang zu größeren Kapazitätsvolumina haben als zuvor“, verspricht der Konzern.

Geschätzte Kapazitätsgrenzen für eine bessere Planung

Neben dem monatlichen Kapazitätslimit stellt Amazon zudem ein Limit für die folgenden zwei Monate auf, das auf Schätzungen beruht. Dieses ziele darauf ab, Händlerinnen und Händler bei längerfristigen Planungen zu unterstützen. Abweichungen seien dabei je nachdem möglich, wie effizient die entsprechenden Kapazitäten tatsächlich genutzt werden. Gemessen werden diese mithilfe des Inventory Performance Index, kurz IPI.

Beantragung eines höheren Limits

Händlerinnen und Händler können künftig zusätzliche Kapazitäten mit dem neuen System beantragen – und zwar unter Umständen völlig kostenlos. Das Prozedere dahinter hatte Amazon bereits im vergangenen Jahr in den USA getestet

Dabei können sie den benötigten Lagerplatz anmelden und dabei eine „Reservierungsgebühr“ angeben, die sie für angemessen halten und bereit wären, zu zahlen. Amazon prüft dann bestehende Kapazität und genehmigt im Rahmen eines objektiven Verfahrens wöchentlich die entsprechenden Anfragen, wobei man mit der höchsten angegebenen Reservierungsgebühr beginne. Amazon werde auf diese Weise so viele Genehmigungen verteilen, bis die verfügbaren Kapazitäten ausgeschöpft sind. Für die Händlerschaft gilt also: Die Höchstbietenden haben die besten Chancen.

Je nachdem, wie die Geschäfte laufen, erhalten die Händlerinnen und Händler Gutschriften für jene Verkäufe, die sie mit der zusätzlichen Fläche generieren, sogenannte Performance Credits. So sei es möglich, dass sie im Optimalfall für die hinzugewonnene Fläche keine Gebühr bezahlen. Auf diese Weise soll nicht nur Effizienz gefördert, sondern zugleich eine unproduktive Nutzung wertvoller Lagerfläche eingeschränkt werden.

Bemessung der Kapazitäten in Kubikvolumen

Die Bemessung der Kapazitätsgrenzen werde in Kubikvolumen gemessen, anstatt auf eine Anzahl von Einheiten zurückzugreifen. Dies solle die tatsächliche Kapazitätsnutzung besser widerspiegeln. Um der Händlerschaft eine gewohnte Planung via Einheiten zu ermöglichen, wolle Amazon die Bestandsnutzung auch weiterhin in Einheiten anzeigen sowie eine Schätzung vorlegen, wie viele Einheiten wahrscheinlich für die jeweiligen Kubikvolumen-Kapazitäten zulassen werden.

Überschreitungsgebühren werden auch weiterhin fällig

Um die Nutzung der Lagerflächen in den hauseigenen Fulfillment-Zentren weiter zu verbessern und effizient zu gestalten, werde es auch künftig Gebühren für die Überschreitung von Lagergrenzen geben. Die entsprechenden Gebühren für den jeweiligen Zeitraum kalkuliere Amazon auf Basis des höchsten geschätzten oder aber bestätigten Limits. Übermäßige Lagerbestände sollen dadurch vermieden werden.

Um mehr über die Änderungen zu erfahren, verweist Amazon auf das FBA-Dashboard.

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