Produktfotografie im Online-Handel – Tipps und Tricks für perfekte Artikelbilder

Veröffentlicht: 21.05.2013 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 21.05.2013

Eine ansprechende Produktfotografie ist wie das Schaufenster beim „analogen Einkaufsbummel“: Sie ist entscheidend für den ersten Eindruck des Shops, fördert eine Bindung zwischen Kunde und Produkt und bildet ein entscheidendes Moment im Prozess der Kaufentscheidung.

Fotografin

Grundsätzlich muss festgehalten werden, dass es kein Allround-Rezept für perfekte Fotos gibt, denn die Attraktivität von Produktfotos beruht auf subjektiven Empfindungen. Dennoch können Online-Händler auf eine Vielzahl von Tricks zurückgreifen, die auch Foto-Experten für die Erstellung ihrer Bilder nutzen: Ein Hauptaugenmerk liegt dabei unter anderem auf der notwendigen „Hardware“, der Beleuchtung, der Bildbearbeitung, der Winkeleinstellung oder entscheidenden Details während der Fotografie.

Ein eigenes Design-Konzept

Zuallererst ist wichtig, ein Konzept des eigenen Shops und der entsprechenden Fotos zu haben. Es gibt für Online-Händler vielfältige Möglichkeiten, die Produktfotografie und den eigenen Shop zu gestalten. Entscheidend ist dabei, dass die Präsentation der eigenen Artikel einheitlich ist und ein Gesamtkonzept des Designs zugrunde liegt. Nur so wirkt ein Online-Shop „aufgeräumt“ und stimmig. Wer keine Vorstellung vom Endresultat seiner Produktfotografie hat, der kann sich auf diversen Plattformen Anregungen holen.

Die „Hardware“ der Produktfotografie

Eine ansehnliche und professionelle Produktfotografie erfordert gar nicht so viel Zubehör, wie manch einer vielleicht glauben mag. Grundlegende Elemente sind: ein Tisch, auf dem der entsprechende Artikel positioniert werden kann, ein mattweißer Hinter- und Untergrund, zwei oder drei Fotolampen, mit denen das Produkt gezielt beleuchtet werden kann, eine digitale Kamera und ein Stativ, um längere Beleuchtungszeiten zu gewährleisten.

Die richtige Beleuchtung

Bei der Beleuchtung gibt es keine mustergültige Lösung: Es gibt Fotografen, die das Tageslicht bevorzugen, andere schwören auf die Verwendung von Foto-Lampen. Prinzipiell sollten alle verwendeten Lichtquellen vom gleichen Typ sein. Verwendet man beispielsweise unterschiedlich starke Leuchtmittel, so können auf den Produktfotos inkonsistente und fehlerhafte Farben entstehen.

Entscheidet sich der Fotograf bei der Produktfotografie für künstliches Licht (im Gegensatz zum Tageslicht), sollte er vorzugsweise drei Lichtquellen aufstellen. Um die Natur und den eigenen Geldbeutel zu schonen, ist zudem die Verwendung von energiesparenden Leuchtmitteln angebracht. Damit bei der Fotografie von Lebensmittel ein Schmelzen der selbigen verhindert wird, benutzen Profis Leuchten, die sich während des Gebrauchs nicht erhitzen.

Auch die Frage ob Blitzlicht verwendet werden sollte oder nicht, wird in Fachkreisen hitzig debattiert. Egal, für welche Variante man sich bei der Produktfotografie entscheidet, es sollte darauf geachtet werden, dass auf reflektierenden Materialien von Artikeln keine Lichtpunkte entstehen. Daher ist die Nutzung von Beleuchtungsdämpfern (oder halbtransparenten Stoffen) weit verbreitet. Im Idealfall hilft eine Softbox bei der Produktfotografie.

Entscheidend bei der Wahrnehmung von Produkten ist außerdem die Positionierung der Lichtquelle: Wird ein Objekt seitlich beleuchtet, wirft es – je nach Höhe der Leuchte – einen längeren oder kürzeren Schatten. Dieser Effekt kann genutzt werden, um den Artikel größer oder kleiner wirken lassen. Positioniert man das Leuchtmittel hinter dem Artikel, fällt der Schatten nach vorn und lässt das entsprechende Objekt gedrungener bzw. wuchtiger wirken. Eine Lichtquelle von oben bewirkt nur eine minimale Schattenbildung und lässt die Seiten etwas dunkler erscheinen. Alle Varianten sind denkbar und für eine Produktfotografie grundsätzlich geeignet – mit Licht lässt sich viel und kreativ experimentieren.

Der Blickpunkt macht’s

Damit ein Produktfoto aussagekräftig und vor allem interessant ist, sollte der entsprechende Artikel tendenziell nicht frontal fotografiert werden. Dies könnte das Objekt „platt“ und zweidimensional wirken lassen. Die Produktfotografie sollte stets leicht von oben und schräg, das heißt in einem Winkel zum Beobachter erfolgen. Dadurch können gegebenenfalls mehrere Seiten auf einmal sowie eine leichte Draufsicht erfasst werden. Außerdem ist es förderlich, dem potenziellen Kunden mehrere Bilder eines Artikels anzubieten. Nur dadurch kann der Kunde das Produkt von allen Seiten erfassen und kleinere Details erkennen.

Wichtig ist: Das Objekt, das fotografiert werden soll, steht im Mittelpunkt und sollte dementsprechend im Fokus stehen. Übermäßig breite (Hintergrund-) Ränder und eine unverhältnismäßig kleine Artikelabbildung sollten deshalb vermieden werden.

Der Teufel liegt im Detail…

Auch wenn man all diese Tipps zur Produktfotografie berücksichtigt, gibt es dennoch weitere Grundsätze, die von Online-Händlern beachtet werden sollten: So ist beispielsweise bei der Fotografie von Kleidungsstücken zu beachten, dass diese gebügelt werden sollten. Denn zerknitterte Kleidung sieht grundsätzlich „schmuddelig“ aus und wirkt auf einen potenziellen Käufer eher abschreckend.

Auch halb abgerissene und zerknickte Produkt-Aufkleber und Etiketten sollten nicht auf den Produktfotos zu sehen sein. Selbst wenn die Ware neu und absolut unbeschädigt ist, könnte dies bei den Kunden einen negativen Eindruck machen.

Jeder Fotograf hat seine eigenen Vorgehensweisen und Tricks. Und trotzdem gibt es keine muster- und allgemeingültige Anleitung zur Produktfotografie. Grundsätzlich können die Online-Händler ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Entscheidend ist ein durchgängiges Konzept und Design, das die Vorzüge der angebotenen Ware hervorhebt.

 

 

 

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