Online-Händler müssen die Big Player für sich nutzen lernen

Veröffentlicht: 11.06.2015 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 11.06.2015

Es ist nicht unbedingt einfach, als kleiner Online-Händler neben den großen Playern Amazon und Alibaba zu bestehen. Und in Zukunft wird es auch nicht leichter, das suggeriert zumindest die Studie „The Rise of the Global Market Places“ von der Ecommerce Foundation. Doch die Foundation weiß Rat und gibt praktische Tipps für die Händler.

Wie sieht die Zukunft im E-Commerce aus?

(Bildquelle Future: Creativa Images via Shutterstock)

Wie wird sich der E-Commerce in den nächsten Jahren verändern? Und wie können Online-Händler auf die kommenden Trends reagieren? Eine Studie der Ecommerce Foundation ist gemeinsam mit der Nyenrode Business University im Auftrag des europäischen Dachverbandes Ecommerce Europe diesen Fragen nachgegangen und hat Online-Händler und Experten aus dem E-Commerce befragt. Die Interessen des deutschen Online-Handels werden bei Ecommerce Europe vom Händlerbund vertreten.

Einfluss der großen Marktplätze wird stark anwachsen

Eines der Kernergebnisse der Studie: Große Marktplätze wie Alibaba und Amazon werden bis 2020 etwa 39 Prozent des weltweiten Online-Handels auf sich vereinen. Damit einher wird laut der Studie „The Rise of the Global Market Places“ einhergehen, dass der Einfluss dieser großen Player auf Online-Händler und Marken aus dem E-Commerce noch weiter anwachsen wird.

Die Studie hat zum Ziel, Unternehmen dabei zu helfen die richtige Strategie zu finden, um trotz der zunehmenden Macht der Big Player auch selbst erfolgreich zu sein und wachsen zu können.

Und trotz der wachsenden Macht der großen Unternehmen, kommen die Verfasser der Studie zu dem Schluss, dass Online-Händler sehr gute Aussichten für die nächsten Jahre haben. Diese optimistische Erwartung basiert demnach auf zwei Sichtweisen: Zum einen glauben die befragten Online-Händler, dass sich die Macht der großen Marktplätze auch zu ihren Gunsten auswirken wird und sie sich dennoch abseits der Marktplätze etablieren können werden.

Online-Händler müssen einen Mittelweg suchen

„Unsere Studie legt dar, dass die großen Marktplätze Online-Händlern tatsächlich helfen können, ihre inländischen sowie internationalen Verkäufe zu steigern. Dafür erhöhen sie die Reichweite der Online-Händler und ihrer Produkte“, erklärte Jorij Abraham, Gründer der Ecommerce Foundation und Studienverantwortlicher des europäischen Dachverbandes Ecommerce Europe.

Auf der anderen Seite überschätzen sich die Online-Händler laut Abraham aber in Bezug auf ihre Konkurrenzfähigkeit und Unabhängigkeit von den Big Playern. Denn viele Online-Händler würden glauben in allen Aspekten konkurrenzfähig zu sein. Doch der richtige Weg könnte die goldene Mitte sein. Die Online-Händler müssten sowohl auf ihre Stärken, wie zum Beispiel den persönlichen Kundenservice setzen, gleichzeitig aber auch die Stärken der Marktplätze für sich erkennen und für sich zu nutzen lernen.

Die Studienverantwortlichen geben drei Ratschläge für das Verhalten von Online-Händlern für die Zukunft.

  1. Online-Händler und Marken sollten definitiv auch die großen Marktplätze für ihre Verkäufe nutzen und sowohl aus ihren Erfolgen als auch Fehlern lernen.
  2. Die Händler müssen akzeptieren, dass das aktuelle Handelsmodell, in welchem der Online-Händler eine große Rolle im Supply Chain-Prozess spielen, so nicht mehr gelten wird.
  3. Händler und Unternehmen sollen Markenbildung mit Herz betreiben. Denn die großen Marktplätze oder Pure Player basieren oft auf unpersönlichen, schnell umsetzbaren Strategien. Online-Händler könnten viel einfacher eine glaubhafte emotionale Bindung zu ihren Kunden aufbauen.
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