Doppelte Inhalte? So optimiert man Online-Shops für Suchmaschinen

Veröffentlicht: 06.03.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 13.06.2013

Suchmaschinenoptimierung Wenn Suchmaschinen bei Internetangeboten Seiten mit gleichem oder sehr ähnlichem Inhalt finden, sortieren sie diese oft auf einer schlechteren Rangposition ein. Das Problem trifft insbesondere Online-Shops, weil die verwendeten Shop-Systeme beim Sortieren und Darstellen der Produkte in der Regel unterschiedliche Webadressen (URLs) für denselben Content erzeugen. Khalil Agheli Zadeh, Gründer und Inhaber der Agentur SEO Deutschland, beschreibt zwei Methoden, wie man doppelten Content vermeidet und sich infolgedessen die Platzierung bei Suchmaschinen verbessert:

Zum einen, indem man die Produktpalette geschickt umorganisiert, oder zum anderen, indem man sogenannte kanonische Links einsetzt.

Wenn etwa eine Produktkategorie mehr als zehn oder 15 Artikel enthält, teilen die Shop-Systeme lange Texte oder Listen oft in mehrere Unterseiten auf. Diese Paginierung hält Agheli Zadeh für inzwischen nicht mehr zeitgemäß. „Heute kann man Nutzern getrost 30, 50 und mehr Produkte mit Bild und Titel übersichtlich auf einer Seite präsentieren, ohne sie zu überfordern“, schreibt er. Moderne Nutzer seien das Scrollen gewohnt.

Will man weniger Produkte pro Seite anzeigen, um eine Paginierung zu vermeiden, rät der Autor dazu, die Produktkategorien zu verkleinern, indem man Unterkategorien einführt. Ein Webshop für Gartenbedarf etwa könne die große Produktgruppe der Pflanzensamen in Untergruppen wie Rasensamen, Blumensamen oder Frühblüher einteilen. Dadurch erhält der Shop-Betreiber zugleich auch weitere Lande-Seiten für detailliertere Suchanfragen, so Khalil Agheli Zadeh. „Das kann sehr gezielt Besucher auf die Website bringen.“

Die zweite Methode besteht darin, „kanonische Links“ (canonical-tags) in den Kopfbereich der HTML-Dokumente einzufügen. Dieser Verweis zeigt bei dynamisch generierten, ähnlichen Inhalten der Shop-Systeme, auf die Seite, die die Suchmaschinen als Originalressource anzusehen haben. Das Attribut wurde 2009 von Google und anderen Suchmaschinenbetreibern genau für diesen Zweck eingeführt. Bei E-Commerce-Plattformen wie Magento oder Oxid ist die Funktion, automatisch kanonische Links zu erzeugen, inzwischen schon enthalten, oder sie lässt sich durch Erweiterungen hinzufügen.

Um bei Google und Co. einen günstigen Listenplatz zu erhalten, empfiehlt Agheli Zadeh einen kanonischen Link auf die URL mit der größten Produktauswahl zu setzen. Damit landet der Nutzer dann auf eine Seite, wo er die größte Chance hat, das Passende zu finden. Auch sollte man dabei nutzerorientierte Sortierungen berücksichtigen. Diese systematische Orientierung an der Beliebtheit sorgt beispielsweise dafür, dass saisonbedingte Nachfragen auf der Landeseite berücksichtigt werden.

Nicht jeder Webshop wird alle genannten Maßnahmen einsetzen wollen. So können viele neue Produktkategorien das Angebot auch unübersichtlich wirken lassen. Das Problem der Abwertung durch Suchmaschinen durch die Verwendung von doppeltem Content wird jedoch sicherlich noch solange ein wichtiges Thema für Online-Händler bleiben, wie Google und Co. diese Problematik nicht durch eigene Maßnahmen lösen.

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