Rückblick: Der Online-Handel im März 2017

Veröffentlicht: 31.03.2017 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 31.03.2017

Der März ist vorbei und der Frühling ist da! Auch in der E-Commerce-Branche gab es wieder einige Neuerungen und Veränderungen – wir blicken auf den vergangenen Monat zurück.

Jugendliche mit Elektronikgeräten

© Emily_Hwang – Shutterstock.com

Unister: Erstes Urteil im wahren Wirtschaftskrimi

Ein Koffer voll Falschgeld, ein mysteriöser Diamantenhändler und ein tragischer Flugzeugabsturz – der Fall Unister kommt streckenweise wie ein wahrer Wirtschaftskrimi daher. Vor dem Landgericht Leipzig wurde im März der Prozess gegen Wilfried S., den Finanzvermittler, der das dubiose Kreditgeschäft in Venedig vermittelt hat, geführt. Dabei kam zunächst ans Tageslicht, dass Thomas Wagner alle Warnungen seines Umfelds in den Wind geschlagen hat – selbst als seine engsten Vertrauten meinten, sie hätten Kontakt zur Mafia gehabt. Und obwohl S. alle Tatvorwürfe abstritt und sich selbst in eine Außenseiterrolle manövrieren wollte, urteilten die Leipziger Richter: drei Jahre und zehn Monate Haft.

Ebay gewährt Einblicke und legt einen Gang zu

Im März gab es einige Meldungen aus dem Hause Ebay. So hat das Unternehmen zum einen Video-Tutorials gestartet, um Händlern bei ihrem Tagesgeschäft unter die Arme zu greifen. Zudem gab Ebay auch einen neuen Zwischenstand bei dem Großprojekt „Strukturierte Daten“ aus: 55 Prozent der Artikel auf dem deutschen Marktplatz habe man inzwischen erfasst. Und auch in Diepholz läuft es offenbar gut: Das Städte-Projekt des Online-Marktplatzes wird von den Händlern in der niedersächsischen Stadt offenbar gut angenommen. Im Sommer will Ebay einen digitalen City-Hub starten, um weiteren Städten den Zugang zum Online-Handel zu ermöglichen.

In den USA hat Ebay unterdessen ein neues Programm namens „Guaranteed Delivery“ gestartet, mit dem Kunden eine Zustellung ihrer bestellten Waren innerhalb von drei Tagen versichert wird. Damit verpflichtet sich Ebay allerdings auch nur zu einem Service, der bereits von vielen Händlern geboten wird – in vielen Fällen kommt die Ware nämlich schon in drei Tagen beim Kunden an.

 

Weitere Meldungen aus der Branche

Neben den großen Themen gab es auch weitere Meldungen aus der E-Commerce-Branche. So hat Zalando verkündet, dass man in diesem Jahr über 2.000 neue Mitarbeiter einstellen wolle. Der Kochboxen-Anbieter HelloFresh hat unterdessen einen PopUp-Store in London eröffnet und damit erstmals den stationären Verkauf aufgenommen, während Home24 in Berlin einen neuen Showroom eröffnet hat.

Die Deutsche Bahn wagt sich auch an etwas Neues: In den Bahnhöfen will der Konzern Paket-Abholstationen errichten, die auch über Kühlfächer verfügen. So sollen sich Kunden auch Lebensmittel an diese Stationen bestellen und dann auf dem Heimweg einfach abholen können.

Neuigkeiten gab es auch von Google: Das Unternehmen hat sein Programm „Google Zertifizierte Händler“ eingestellt und durch ein neues Programm namens „Google Kundenrezensionen“ ersetzt. Das kommt mit eingeschränkteren Funktionen und einem neuen Siegel daher.

Einige Entwicklungen gab es auch bei Afterbuy: Das Unternehmen hat die neue Version seiner Software im März gestartet und will sich damit den Händlern gegenüber flexibler präsentieren. Kurz danach hat Afterbuy auch direkt nachgelegt und kurze Zeit später seine Software Plugin-fähig gemacht. Damit öffnet sich das Unternehmen auch für externe Entwickler und bietet noch mehr Möglichkeiten, die Software anzupassen. 

Abgestürzte Server, Hacks und Ärger

Wie immer gab es aber nicht nur Erfolgsmeldungen, sondern auch einige negative Nachrichten. Bitter wird es etwa für Yahoo-Chefin Marissa Mayer: Sie wird auf ihren Bonus in Höhe von 14 Millionen Dollar verzichten müssen. Das Unternehmen zog damit Konsequenzen aus den Hacks. Apropos Hacks: Es wurde ein dritter Yahoo-Hack bekannt, bei dem 32 Millionen Nutzer betroffen gewesen sein sollen. Das Unternehmen sprach hier von „vereinzelten“ Fällen – gut, wenn schon 1,5 Milliarden Nutzerkonten gehackt wurden, stimmt das auch vielleicht...

Großen Ärger hat derzeit auch Google am Hals: Weil die Werbeanzeigen von einigen großen Marken auf dem Video-Portal YouTube in und neben Videos mit extremistischen Inhalten angezeigt wurden, haben viele Unternehmen ihre Werbekampagnen vorerst auf Eis gelegt. Seitdem bemüht sich Google, die Wogen zu glätten und verspricht deutliche Verbesserungen und mehr Kontrolle für die Unternehmen.

Die Amazon Web Services haben im März auch für Unmut gesorgt, denn eine Fehleingabe von einem Entwickler sorgte dafür, dass mehr Server als geplant heruntergefahren wurden. Der Ausfall des Cloud-Dienstes bedeutete, dass auch weite Teile des Internets nicht mehr erreichbar waren.

Uber sorgte derweil auch für Gesprächsstoff: Zum einen hat das Unternehmen eine Software eingesetzt, um Polizisten und andere Beamte von dem Dienst auszuschließen. So wollte man sich Kontrollen entziehen. Uber-Chef Travis Kalanick wirkte derweil mit seinem Latein am Ende und griff einen Uber-Fahrer verbal an. Blöd nur, wenn das auf Video aufgezeichnet und im Internet veröffentlicht wird...

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