24.04.2017 – DocMorris muss Automaten-Apotheke schließen | Uber wollte Apple veräppeln | Verbraucherschützer fordern Algorithmen-Tüv

Veröffentlicht: 24.04.2017 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 24.04.2017

DocMorris muss seine Automaten-Apotheke nach nur zwei Tagen wieder schließen, Uber hat Apple offenbar getäuscht und Verbraucherschützer wollen einen Algorithmen-Tüv.

Einkaufswagen mit Medikamenten

© toons17 – Shutterstock.com

DocMorris: Automaten-Apotheke wieder auf Eis gelegt

In Hüffenhardt in Baden-Württemberg hat die niederländische Versand-Apotheke DocMorris eine Automaten-Apotheke aufgestellt. Doch das Projekt musste nach nur zwei Tagen beendet werden, wie Heise Online berichtet. Die Abgabe der Arzneimittel in dem 2000-Seelen-Dorf erfolgte laut Regierungspräsidium Karlsruhe nicht in einer Apotheke und sei nicht von der Versandhandelserlaubnis des Unternehmens umfasst. DocMorris habe beim Regierungspräsidium nur ein Arzneimittellager angezeigt. Die Kunden sollten per Videochat von DocMorris-Mitarbeitern in den Niederlanden beraten werden, die dann das Medikament per Knopfdruck freigeben. In Hüffenhardt stand allerdings kein Apotheker, sondern nur ein Mitarbeiter zur Verfügung. Das Betreiber einer Apotheke ist allerdings nur Pharmazeuten mit Kammerzulassung gestattet.

iPhone-Tracking: Uber hat gespielt und (fast) verloren

Die Uber-App wäre im Jahr 2015 fast aus dem App Store geflogen. Wie The Verge berichtet, soll das Unternehmen individuelle iPhones mit dem sogenannten Fingerprinting identifiziert haben. Damit habe Uber sogar iPhones tracken können, auf denen die App von den Geräten gelöscht worden war. Diese Praxis ist allerdings von Apple ausdrücklich untersagt. Um einer Strafe zu entgehen, hatte Uber das Apple-Hauptquartier per Geofencing täuschen wollen. Das gelang allerdings nicht. Apple-CEO Tim Cook traf sich mit Travis Kalanick und drohte mit dem Rausschmiss. Daraufhin habe Uber das Tracking beendet.

Verbraucherzentralen wollen Algorithmen-Tüv

Algorithmen prägen die Welt, doch für viele Verbraucher sind die Prozesse oft alles andere als transparent. Das ruft Verbraucherschützer auf den Plan: Sie fordern laut Heise Online, dass die Algorithmen von sensiblen Internet-Dienstleistungen kontrolliert werden. „Wenn es um wichtige Dinge geht, wo etwas über mich über meinen Kopf hinweg entschieden wird, brauchen wir einen Algorithmen-Tüv“, so Klaus Müller, Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands. Beispiele seien Online-Angebote zu Versicherungstarifen oder Studienplätzen. Eine Behörde oder staatlich beliehene Institution wie der Tüv sollten deshalb überprüfen können, ob es beispielsweise zu Benachteiligungen bestimmter Kunden aufgrund der Daten-Informationen komme.

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