Gastartikel: E-Commerce – Die Checkliste für einen erfolgreichen Go-Live

Veröffentlicht: 07.06.2017 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 09.06.2017

Welche Schritte darf man nicht vergessen, damit der Go-Live sauber abläuft? In dieser Checkliste sind alle wichtigen Punkte zusammengefasst.

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Wenn der Go-Live-Termin eines E-Commerce-Projekts näher rückt, steigt erfahrungsgemäß der Stresslevel ins Unermessliche und es stehen vermeintlich noch Tausende von Aufgaben an: Content wird nachgeliefert, auf die Schnelle noch eine weitere Bezahlmöglichkeit integriert und Änderungen am Frontend werden durchgeführt. Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei, den Überblick zu behalten und trotzdem nichts Essenzielles zu vergessen.

1. Haben Sie Ihr System ausreichend getestet?

Selbstverständlich muss man sich bereits sehr früh und deutlich vor dem Live-Gang des E-Commerce-Projekts mit den Testfällen auseinandersetzen. Dennoch ist es kurz vor dem Go-Live unverzichtbar, noch einmal gründlich zu prüfen, ob Ihre Kunden die Funktionen auch so nutzen können wie beabsichtigt.

  • Arbeiten Sie die verschiedenen Testfälle für das Frontend und das Backend aus. Die höchste Priorität haben jetzt die Workflows und USPs, die für die Zielkunden am wichtigsten sind.
  • Spielen Sie diese definierten Testfälle dann durch, sei es mithilfe von Crowdtesting-Anbietern wie Testbirds oder auch intern. Protokollieren Sie die Ergebnisse, sodass Sie einen Überblick haben, welche Anpassungen noch nötig sind.

2. Hält Ihr Frontend stand?

Das Frontend ist das erste, womit Ihre Kunden nach dem Live-Gang in Berührung kommen. Gerade hier können sich Pannen und Fehler als fatal erweisen.

  • Prüfen Sie Ihr Frontend auf Basis des W3C Validators und nehmen Sie gegebenenfalls Anpassungen vor.
  • Integrieren Sie die Google Webmaster Tools und prüfen Sie die Verbindung Ihres Frontends zu Google. Auch Google Analytics sollten Sie in jedem Fall integrieren.
  • Überprüfen Sie die HTML-Markups – hat wirklich jedes Bild ein Alt-Attribut?
  • Erstellen Sie eine XML-Sitemap und hinterlegen Sie sie in den Google Webmaster Tools.
  • Auch ein Performance-Test Ihres Livesystems ist unabdingbar. Als Faustregel gilt, dass die Seitenladezeit weniger als zwei bis drei Sekunden betragen sollte.

3. Steht Ihr Live-System bereit?

Der Übergang vom Test- zum Live-System birgt sehr viele Fallstricke – teils inhaltlicher, teils technischer Natur. Haben Sie diese alle im Blick? 

  • Testkunden und Testbestellung, die noch in Ihrem System gespeichert sind, müssen vor dem Live-Gang selbstverständlich gelöscht werden. Das schließt auch sämtliche Rechnungen, Lieferscheine und Gutschriften sowie gegebenenfalls Rechnungs-, Bestell- und Lieferscheinnummernkreise mit ein.
  • Testen Sie, ob von Ihrer Seite aus alle relevanten E-Mails an Kunden problemlos versendet werden: Bestellbestätigungen, Rechnungen und „Passwort vergessen“-Mails sollten zeitnah im Postfach des Kunden ankommen.
  • Checken Sie, ob tatsächlich alle URLs „suchmaschinenfreundlich“ erzeugt werden. Vergessen Sie nicht, auch die Meta Descriptions Ihrer Seiten zu prüfen.
  • Führen Sie innerhalb der Live-Umgebung – also für den Shop und Drittsysteme – ein vollständiges und inhaltliches Schnittstellen-Testing durch.

4. Sind Sie rechtlich abgesichert?

Rechtssicherheit ist für Ihr E-Commerce-Projekt ein zentraler Punkt, um unnötige Risiken zu vermeiden. Haben Sie sich dem ausreichend gewidmet? 

  • Überlegen Sie, Ihr gesamtes System durch eine spezialisierte Anwaltskanzlei final abnehmen zu lassen.
  • Überprüfen Sie die üblichen Standards selbst – etwa ob AGBs, Datenschutzerklärung und Widerrufsrecht an den jeweils erforderlichen Stellen hinterlegt und für den Kunden abrufbar sind.

5. Sind Sie auf der sicheren Seite?

Vergessen Sie nicht, auch die Sicherheit Ihres Systems zu überprüfen und schützen Sie sich so vor unangenehmen Überraschungen. 

  • Ändern Sie die Standard-URL des Administrations-Backends. Eine Endung wie „/admin“ macht es unautorisierten Zugriffen unnötig leicht.
  • Auch Ihre Passwörter sollten Sie vor dem Go-Live aktualisieren bzw. zurücksetzen.
  • Aktivieren Sie die SSL-Verschlüsselung – auch bekannt unter ihrem moderneren Namen: Transport Layer Security (TLS).
  • Nicht zuletzt sollten Sie vor dem Go-Live all Ihre Payment-Methoden prüfen, indem Sie mit realen Daten reale Produkte bestellen.

6. Sitzen die Stakeholder mit im Boot?

Vergessen Sie nicht, Ihre Stakeholder so kurz vor Abschluss des Projekts zu involvieren und zu informieren. 

  • Spätestens einen Monat vor dem Go-Live sollte der Projektleiter all jene Mitarbeiter auf Kunden- und Agenturseite informieren, die für die technische Basis, den Betrieb und die Qualitätssicherung des Shops verantwortlich sind.
  • Prüfen Sie gemeinsam, ob wirklich alle Fragen und Aufgaben zu Hosting und Infrastruktur abschließend geklärt sind. Ist das Livesystem bereit? Sind alle Zertifikate vorhanden? Sind SSL und VPN richtig eingerichtet? Dann kann es ja losgehen. Glückwunsch: Die Ziellinie ist jetzt in Sicht!

Diese Tipps sind ein Auszug aus der Checkliste „Der Go-live im E-Commerce“ von der E-Commerce-Agentur netz98. Die komplette Checkliste steht hier zum kostenfreien Download zur Verfügung: http://www.netz98.de/agentur/downloads/.

Autor: Alexander Steireif, Consultant E-Commerce bei dem Magento Enterprise Solutions Partner netz98.

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