Rückblick: Der Online-Handel im Juni 2018

Veröffentlicht: 03.07.2018 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 03.07.2018

Der Juni hielt wieder einige spannende Nachrichten bereit. Vor allem bei den Marktplätzen und im Payment-Bereich hat sich einiges getan. Wir blicken auf den Monat zurück.

Kalender mit Monat Juni
© T.Dallas – Shutterstock.com

Marktplätze: Viel Bewegung bei den Plattformen

Im Juni gab es einige Neuigkeiten aus der Marktplatz-Welt. So verpflichteten sich – die eigentlichen Konkurrenten – Amazon, Ebay, Alibaba und Rakuten dazu, künftig gegen gefährliche Produkte vorzugehen. Vertreter der Marktplätze haben sich zusammengefunden und unter den Augen der EU-Kommission entsprechend verpflichtet. Die Marktplätze sollen künftig innerhalb von zwei Werktagen auf Hinweise von Behörden reagieren.

Große Aufregung gab es unterdessen bei Amazon: Das Unternehmen soll Neuware in riesigen Mengen vernichten und musste dafür starke Kritik von allen Seiten aushalten. Das Unternehmen gelobte Besserung und will seine Prozesse prüfen.

Positiver wirkte da schon die Nachricht, dass Amazon Hunderte Konten von chinesischen Händlern geschlossen habe, die bei der hiesigen Umsatzsteuer betrogen haben sollen. Das Finanzamt Berlin-Neukölln war an dieser Schließung beteiligt – eine Entspannung der Situation ist damit aber noch lange nicht in Sicht.

Auf Ebay ging es dafür vergleichsweise ruhig zu: Das Unternehmen hat seinen Marktplatz nun für den Handel von Gold und Silber geöffnet. Zum Start ist das sogenannte „Bullion Buyback Program“ noch begrenzt, soll aber nach und nach erweitert werden. Zudem hat Ebay neue Werbemöglichkeiten gestartet, die vor allem lokalen Unternehmen zugutekommen sollen.

Payment: Rechnungskauf, Google Pay und Adyen

Auch in Sachen Payment hat sich einiges getan. Etsy verschmilzt das Marktplatz- und Payment-Thema und hat eine Kooperation mit Klarna und damit die Einführung des in Deutschland wichtigen Rechnungskaufs verkündet. Otto Gourmet bietet nun ebenfalls den Kauf auf Rechnung an, kooperiert dafür aber mit der Solvendi GmbH. Damit können Kunden ihre Lebensmittel auf Rechnung bestellen. Paydirekt hat unterdessen einen weiteren Kunden gewonnen und ist ab sofort bei Eventim verfügbar.

Der Payment-Anbieter Adyen hat im Juni seinen Börsengang erfolgreich über die Bühne gebracht. Nach einem Ausgabepreis von 240 Euro stieg das Wertpapier direkt auf 400 Euro. Adyen ist damit nun 14 Milliarden Euro wert.

Der große Kracher kam aber am Ende des Monats: Google hat seinen mobilen Bezahldienst Google Pay nach langen Spekulationen endlich in Deutschland gestartet. Mit an Bord sind direkt namhafte Partner wie MediaSaturn, Mastercard, Visa, die Commerzbank mit Comdirect und die Online-Bank N26 sowie die Wirecard-Tochter Boon.

Weitere Entwicklungen in der Branche

Aber auch abseits von Marktplätzen und Payment gab es viele Entwicklungen. Zalando expandierte im Juni beispielsweise nach Irland und Tschechien (und hat nebenbei noch die Expansion in weitere Länder angekündigt). Google hat derweil ein bisschen Geld in die Hand genommen und 550 Millionen Dollar in den chinesischen Online-Händler JD.com gesteckt.

Über Geld würde Galeria Kaufhof sich sicher auch freuen. Das Unternehmen hat seine Umsatzzahlen für das erste Quartal 2018 veröffentlicht und enttäuscht damit. Ein deutlicher Umsatzrückgang um sechs Prozent plagt Galeria Kaufhof.

Anders läuft es bei Wish: Die Shopping-App hat erstmals die Umsatz-Milliarde geknackt und erfreut sich damit einer stetig steigenden Beliebtheit.

Bei Otto hat man sich im Juni Gedanken um das Thema Kundenbindung gemacht und ein neues Bonusprogramm namens „Otto Up“ gestartet. In der kostenlosen Variante, die allen Otto-Kunden zur Verfügung steht, warten bereits Vorteile wie Bewertungsbelohnungen und verschiedene Rabatte. Die kostenpflichtige Version kommt mit einer Liefer-Flatrate daher, soll in Zukunft aber noch weiter ausgebaut werden.

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