Gastartikel: Drei Punkte für einen bankfähigen Finanzplan - ganz ohne Excel

Veröffentlicht: 14.09.2018 | Geschrieben von: Gastautor | Letzte Aktualisierung: 14.09.2018

Einen Finanzplan basteln Gründer und kleine Unternehmen oft dann, wenn sie eine Finanzierung benötigen. Doch was gehört eigentlich alles in einen Finanzplan? Worauf ist zu achten? Und wo erhalte ich Hilfe für die Erstellung? Für den bankfähigen Finanzplan geben wir drei Punkte mit auf den Weg. 

Finanzplanung
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1. Der richtige Aufbau

Bei der Struktur des Finanzplans empfiehlt es sich, den Standards zu folgen, die das Raster für die Bewertung des Vorhabens, bspw. durch die Bank, bilden. Zu Beginn nimmt man in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) die Planung von Umsatz, Kosten und Ergebnis der kommenden Jahre vor – Banken verlangen in der Regel eine 3- bis 5-Jahresplanung. Zusätzlich zur GuV sind die Gründungskosten sowie Investitionen im Finanzplan anzugeben. Bei den Investitionen sind auch zukünftige Erweiterungs- oder Ersatzinvestitionen zu berücksichtigen.

All diese Daten sollten dann möglichst automatisch in die Liquiditätsplanung einfließen. In der Liquiditätsplanung sind auch die privaten Einlagen in das Unternehmen und weitere Finanzierungszuflüsse wie Beteiligungen oder Kredite zu berücksichtigen. Ebenso wie Abflüsse für Tilgung oder Auszahlungen an Gesellschafter. Die Liquiditätsplanung zeigt im Endeffekt den Kontostand des Unternehmens und gibt somit Auskunft über den noch vorhandenen Kapitalbedarf und wann dieser anfällt. So kann direkt zum Start eine größere Finanzierung angestrebt werden, statt nach acht Monaten wieder den Weg zur Bank zu wählen.

Auf Basis aller Angaben bildet die Rentabilitätsrechnung den Abschluss der Finanzplanung. Wichtige Kennzahlen wie die Bruttomarge, die EBITDA-Marge oder die Umsatzrendite werden aggregiert dargestellt und erlauben damit auch einen Vergleich mit Unternehmen aus der gleichen Branche.

2. Achtung Stolperfallen

Ohne Zweifel handelt es bei der Finanzplanung für die kommenden Jahre um einen Blick in die Glaskugel. Dies kann schnell dazu verleiten bspw. direkt in der Umsatzplanung Pauschalwerte einzutragen, die einfach ein gewisses Wachstum berücksichtigen – Stolperfalle Nummer 1. Bereits für die Umsatzplanung sollte ein für die Branche passendes Modell zugrunde liegen. Im Online-Handel können Größen wie Besucherzahlen, Kauf-Conversion und durchschnittlicher Warenkorb berücksichtigt werden. Saisonale Schwankungen ergeben ebenfalls große Unterschiede im Vergleich zu einem linearen Wachstum – gerade in der Liquidität.

Auf der Kostenseite ist besonderes den Blick für die Marketingkosten zu schärfen. Hier wird auch häufig mit pauschalen Werten kalkuliert. Stattdessen sollte mehr Zeit in die Antwort auf die Frage „Was kostet mich ein Neukunde?“ verwenden werden.

Ebenfalls von großer Bedeutung für die Liquidität ist die Unterscheidung von Brutto- und Nettowerten. In der GuV werden Nettowerte angegeben. Für die Liquidität sind allerdings Bruttowerte, also inkl. Umsatzsteuer, entscheidend.

Während in der GuV der tatsächliche Zahlungseingang keine Rolle spielt, ist dieser in der Liquiditätsplanung besonders wichtig. Haben Kunden Zahlungsziele über mehrere Wochen, können sich schnell Liquiditätsengpässe einstellen.

Häufig wird im Finanzplan auch das Warenlager nur ungenügend berücksichtigt. Wie viel Kapital ist hier gebunden, wann erfolgen größere Bestellungen, um das Warenlager wieder aufzustocken?

Und wie sieht es mit dem eigenen Gehalt eigentlich aus? In der Kalkulation sollte der Unternehmerlohn auf jeden Fall berücksichtigt werden. Gerade in der Anfangszeit reicht dieser aber oftmals nicht aus, damit alle privaten Kosten getragen werden können. Somit gehört auch dieser Teil in die Ermittlung des Kapitalbedarfs und ist zu finanzieren.

3. Hilfe: Online-Finanzplan statt Excel

Natürlich kann man beginnen, sich in Excel einen eigenen Finanzplan zu bauen oder auf den zahlreichen Vorlagen aufsetzen, die es zum Download gibt. Dies ist aber zeitintensiv, fehleranfällig und es ist auch nicht sichergestellt, dass im Endeffekt alle Angaben enthalten sind. Abhilfe schafft hierfür der Online-Finanzplan der SaaS-Lösung Unternehmerheld. Er führt Schritt für Schritt durch die bereits aufgesetzte Struktur und bietet intelligente. Per Klick ist er in einen Businessplan integrierbar oder kann als PDF an die Bank geschickt werden.

René S. KleinAutorenabbinder:

René Klein (36) ist Co-Founder und CEO der Für-Gründer.de GmbH. Das Unternehmen vereint neben dem Onlineportal Für-Gründer.de auch die digitale Gründerplattform Unternehmerheld und das Magazin GründerDaily. Als Anteilseigner ist auch die F.A.Z.-Gruppe über den Fachverlag FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH an der Gesellschaft beteiligt.

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