Vorwurf der Menschenrechtsverletzung

Shein bekommt Probleme mit der Börsenaufsicht

Veröffentlicht: 01.09.2023 | Geschrieben von: Hanna Hillnhütter | Letzte Aktualisierung: 01.09.2023
Shein-App

Der Billig-Modehersteller Shein, sorgt immer wieder für Negativschlagzeilen. Zuletzt reichten US-Designer:innen Klage ein, weil das chinesische Label Designs geklaut haben soll, wir berichteten. Jetzt droht dem Unternehmen Ärger mit der US-amerikanischen Börsenaufsicht, wie es bei ntv heißt. 

Insidern zufolge plant Shein in diesem Jahr an die Börse zu gehen. 16 Staatsanwält:innen fordern die US-Börsenaufsicht jetzt allerdings dazu auf, zu prüfen, ob das Unternehmen das US-Recht einhält. Dabei bestehen Bedenken, bezüglich der Geschäftspraktiken. Vor allem soll geprüft werden, ob Produkte von Shein unter Zwangsarbeit hergestellt werden. 

Baumwolle aus Xingjiang

Bereits im Februar standen Vorwürfe der Menschenrechtsverletzungen im Raum. Damals hatten drei US-Senator:innen den Vorstandsvorsitzenden Chris Xu um eine Stellungnahme dazu gebeten, dass Shein in Kleidungsstücken Baumwolle aus Xinjiang verarbeitet haben soll. Der Einfuhr von Produkten aus dieser Region Chinas ist in den USA gesetzlich verboten. Denn der Vorwurf steht im Raum, dass bei der Herstellung Zwangsarbeiter:innen der muslimischen Minderheit Uiguren eingesetzt werden. Peking weist diese Vorwürfe allerdings zurück.

Das Unternehmen selbst schweigt zunächst zu den Vorwürfen der Zwangsarbeit. In früheren Statements hieß es allerdings, dass man in allen Märkten Maßnahmen ergreife, um sicherzustellen, dass lokale Gesetze und Vorschriften eingehalten werden. Laut der US-Webseite des Unternehmens, werden regelmäßig Überprüfungen durchgeführt, um eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Zwangsarbeit und anderen Umwelt- und Sozialbelange sicherzustellen. 

Überprüfung in den USA schwer möglich

Eine Überprüfung jedes Kleidungsstückes ist aufgrund des Versandhandels allerdings schlicht nicht möglich. Denn der meldepflichtige Schwellenwert von 800 US-Dollar für Zoll- und Grenzschutz, wird bei den wenigsten Bestellungen überschritten. 

Shein hat gegenüber dem Fernsehsender CNBC inzwischen eingeräumt, dass ein Teil der Baumwolle, die für die Produkte verwendet wird, aus Xinjiang stammt. Dafür beauftragte das Unternehmen den Lieferkettenspezialisten Oritain. Bei den 2111 durchgeführten Tests wurde zwischen Juni 2022 und Juli 2023 46 Mal Material aus einer Region gefunden, die im Verdacht steht, Menschenrechtsverletzungen zu begehen. 

Laut eigenen Angabe will Shein in Zukunft dafür sorgen, dass der Wert bei null liegt. Auch plant das Unternehmen wohl zukünftig komplett auf Baumwolle aus China zu verzichten. 

Über die Autorin

Hanna Hillnhütter
Hanna Hillnhütter Expertin für: Verbraucherschutz- und Strafrecht

Hanna verschlug es 2012 für ihr Jurastudium vom Ruhrgebiet nach Leipzig. Neben dem Studium mit dem Schwerpunkt Strafrecht, spielte auch das Lesen und Schreiben eine große Rolle in ihrem Leben. Nach einem kurzen Ausflug in das Anwaltsleben, freut Hanna sich nun, ihre beiden Leidenschaften als Redakteurin verbinden zu können.

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