Konsumklima

Kauflaune steigt zum Jahresende, aber Inflation kommt wieder

Veröffentlicht: 21.12.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 21.12.2023
Einkaufszentrum

Das Weihnachtsgeschäft sorgt zum Jahresende noch einmal für eine gestiegene Kauflaune in Deutschland. Laut der GfK und dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) stieg das Barometer für das Konsumklima um 2,5 auf minus 25,1 Punkte – der höchste Stand seit August. Die Bereitschaft für große Einkäufe habe etwas zugenommen, die Befragten blicken optimistischer auf ihre künftige Finanzlage und die Konjunktur. Ökonomen hatten mit einem geringeren Anstieg des Konsumklimas gerechnet, berichtet die Tagesschau.

Hauptgrund für den optimistischeren Ausblick seien zu erwartende Anstiege bei Löhnen und Renten. Das Barometer für die sogenannte Anschaffungsneigung stieg sogar auf den höchsten Stand seit dem Ukraine-Krieg – dabei geht es um die Anschaffung langlebiger Gebrauchsgüter wie Autos, Elektrogroßgeräte oder Möbel. Generell ist der Stand des Konsumklimas aber nach wie vor sehr gering. Zum Vergleich: Vor der Corona-Pandemie lag dieser bei etwa plus 10 Punkten.

 

Sorgen durch Dauerkrisen

Es bleibe abzuwarten, ob die leichte Erholung einen nachhaltigen Trend einleitet. „Geopolitische Krisen und Kriege, stark steigende Lebensmittelpreise sowie die Diskussionen um die Aufstellung des Staatshaushaltes für das Jahr 2024 sorgen nach wie vor für Verunsicherung“, so NIM-Experte Rolf Bürkl. Entscheidend für einen nachhaltigen Aufschwung sei einer weiter sinkende Inflation – davon ist derzeit aber nicht auszugehen.

Anfang 2024 werde die Inflation Experten zufolge zunächst wieder steigen, hauptsächlich wegen der Haushaltsbeschlüsse der Bundesregierung, etwa einem höheren CO2-Preis, einer Plastikabgabe oder der steigenden Steuer auf Flugtickets. Die Commerzbank geht daher für Januar von einer Inflationsrate von etwa vier Prozent aus. Im November lag sie mit 3,2 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit über zwei Jahren.

Schon für Dezember sei mit einem leichten Anstieg auf 3,7 Prozent zu rechnen, weil die monatlichen Abschlagszahlungen für Gas und Fernwärme vor einem Jahr einmalig vom Staat übernommen wurden. Laut Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen sei bislang davon auszugehen gewesen, dass die Inflation nach dem Wegfall dieses Effekts im Januar sinken würde. Die neuen Maßnahmen der Bundesregierung dürften nun aber für eine Steigerung sorgen. Zudem wollen einer Ifo-Umfrage zufolge viele Unternehmen ihre Preise im Januar wieder anheben.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

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