Kritk von Datenschützern

Facebook: Datensammelei trotz Bezahlmodell

Veröffentlicht: 04.01.2024 | Geschrieben von: Hanna Hillnhütter | Letzte Aktualisierung: 04.01.2024
Meta

Metas Datensammelwut hat in der Vergangenheit schon häufiger für Kritik gesorgt. Insbesondere ging es dabei um die Tatsache, dass Meta die Daten plattformübergreifend sammelt, um personalisierte Werbung anzuzeigen. Dieses Vorgehen geschah bisher automatisch, bedarf allerdings einer Einwilligung der Nutzer:innen. Meta versucht, dies zu umgehen, indem es ein Zahlungsmodell eingeführt hat. Nutzer:innen, die sich für das Zahlungsmodell entscheiden, können die Plattform nutzen, ohne Werbung angezeigt zu bekommen. Der Preis hierfür liegt bei 9,99 Euro im Monat. 

„Facebook verändert an seiner Datensammelei nichts“

In einem Interview mit der deutschen Presseagentur hat der hessische Landesdatenschutzbeauftragte Alexander Roßnagel das Bezahlmodell als Mogelpackung bezeichnet, wie t3n berichtete. „Facebook verändert an seiner Datensammelei nichts. Man bekommt nur keine Werbung angezeigt. Dem Nutzer wird aber vorgegaukelt, er würde jetzt nicht getrackt, weil er ja bezahlt.“, so Roßnagel. 

Nach Roßnagels Einschätzung erfüllt das nicht die Vorgaben, die Meta immer wieder von Datenschutzbehörden innerhalb der EU auferlegt bekommen hat. 

Reine Zustimmung nicht ausreichend

Roßnagel ist auch der Ansicht, dass eine reine Zustimmung zur Erhebung der Daten nicht automatisch die rechtlichen Vorgaben zur Einwilligung erfüllt. Denn damit eine rechtswirksame Einwilligung vorliegt, muss auch hinreichend über den Inhalt der Einwilligung aufgeklärt werden. Eine weitere Voraussetzung ist, dass die Einwilligung freiwillig geschehen sein muss. Auch diese Voraussetzung sieht Roßnagel nicht als erfüllt an. „Wenn ich in der Vergangenheit Facebook genutzt habe, bin ich ja von dieser Infrastruktur quasi abhängig, habe da meine Bekannten, meine Freunde, habe darüber vielleicht Arbeitsprozesse laufen“, so der Datenschützer. 

Facebook selbst hingegen gab gegenüber der Deutschen Presseagentur an, dass die Daten DSGVO-konform erhoben werden. „Wenn sich eine Person für ein Abonnement entscheidet, sieht sie keine Werbung und wir verarbeiten ihre Daten nicht für personalisierte Werbung“, so das Unternehmen in einer Mitteilung. 

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