Warnung des LKA

Betrugsversuche bei Kleinanzeigen mit falschem Support-Chat

Veröffentlicht: 07.02.2024 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 07.02.2024
Kleinanzeigen Startseite

Nutzer des Portals Kleinanzeigen sollten derzeit ganz besonders aufpassen, denn das Landeskriminalamt Niedersachsen warnt mal wieder vor einer Betrugsmasche, bei der Betrüger versuchen, an die Bankdaten der Nutzer zu kommen und dann Abbuchungen vorzunehmen. 

Bei der Masche geben sich die Betrüger als Kaufinteressenten aus, kontaktieren die Verkäufer und behaupten im Chat, den Kaufpreis gezahlt zu haben. Anschließend versichern sie den potentiellen Opfern, dass sich der Kleinanzeigen-Support melden wird, um eine Auszahlung des bereits hinterlegten Betrages einzuleiten. Aber auch bei dem angeblichen Support-Mitarbeiter handelt es sich um Kriminelle.

TAN-Eingabe führt zur direkten Abbuchung

Im Vergleich zu einer früheren Masche im Zusammenhang mit der damals neuen Bezahlmethode „Sicheres Bezahlen” Ende 2022, zielt die aktuelle Phishing-Welle direkt auf Bankdaten und Authentifizierungsinformationen ab. Nach einem simulierten Verkaufsgespräch erhalten Verkäufer eine E-Mail mit Logos des Verkaufsportals und einem Link zu einer gefälschten Support-Chat-Seite, die dem Aussehen von Kleinanzeigen nachempfunden ist. Die Betrüger überreden die Opfer dazu, Bankdaten einzugeben, indem sie vorgeben, Probleme mit dem Konto zu haben. Bei jeder Eingabe wird eine TAN angefordert, angeblich zur Bestätigung des Kontos, jedoch erfolgt stattdessen eine Überweisung auf Konten von Geldwäschern.

Bemerkt der Verkäufer noch während des Gesprächs mit dem angeblichen Support-Mitarbeiter „versehentliche“ Fehler – Geld wird vom Konto des Verkäufers abgebucht, statt einer Einzahlung – so wird versichert, diesen schnellstmöglich zu korrigieren und das „versehentlich“ abgebuchte Geld innerhalb eines Tages wieder zurückzuerstatten. Dies passiert natürlich nicht.

Opfer sollen umgehend Bank kontaktieren

„Kein Kundensupport wird Sie zur Eingabe von Kontodaten und anschließender Bestätigung mittels TAN/PIN/Passwort auffordern”, schreibt das LKA als Hinweis für alle Kleinanzeigen-Nutzer. „Eine Bestätigung mittels TAN löst eine Überweisung (oder vergleichbare Aktion) aus. Eine TAN wird aber nicht benötigt, um ein Konto als Empfängerkonto zu bestätigen. Zahlungsoptionen in Verkaufs-/Kaufportalen wie Kleinanzeigen sollten vorab in Ruhe über die originalen Webseiten der Anbieter eingestellt werden.”

Nutzer, die bereits Opfer der Masche geworden sind, wird geraten, sofort ihre Bank zu kontaktieren, um ungewollte Abbuchungen zu stoppen. Das LKA empfiehlt außerdem, Screenshots, Chatverlauf, Mails und Kontoauszüge zu sammeln und eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten. 

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.