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Cloud-Gaming: Google zieht Stadia den Stecker

Veröffentlicht: 30.09.2022 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 30.09.2022
Googe-Stadia-Controller wandert in den Müll

Mit seinem Cloud-Dienst Stadia wollte Google die Gaming-Szene aufmischen: Anstatt dass Gamer sich immer wieder aktuelle Hardware und Spiele zulegen mussten, sollten sie über den Streaming-Dienst einfach Videospiele spielen können. Doch damit ist bald Schluss, denn Google hat angekündigt, die Stadia-Server am 18. Januar 2023 abschalten zu wollen, berichtet Heise Online. Bis dahin sollen auch gekaufte Titel weiterhin spielbar bleiben.

Der Stadia-Store ist bereits deaktiviert, womit neue Spiele nicht mehr gekauft werden können. Zudem seien Ingame-Transaktionen bereits blockiert. Die Kosten für die Stadia-Hardware und dort gekaufte Spiele will Google vollständig erstatten. Die Kunden müssten ihre Hardware laut einem entsprechenden FAQ nicht zurückschicken. Google wird die Kosten für das Abonnement an sich aber nicht erstatten.

Grund für das Ende des Cloud-Gaming-Angebots sei die schlechte Performance: Der Streaming-Dienst sei nach Angaben von Google-Manager Phil Harrison hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der Schritt hatte sich bereits angedeutet: Google wollte mit Stadia auch eigene Videospiele entwickeln, das dafür ins Leben gerufene Studio wurde aber bereits im Februar 2021 geschlossen – weniger als zwei Jahre nach der Ankündigung. Seitdem wurde das Stadia-Angebot auch nur noch stiefmütterlich behandelt und kaum noch weiterentwickelt. 

Etwas Gutes kann Google dem Stadia-Fiasko aber noch abgewinnen: Die Streaming-Technik, die im Hintergrund des Dienstes gearbeitet hat, konnte ihre Praxistauglichkeit beweisen und soll auch in Zukunft weiter Anwendung finden. Unter anderem soll sie in anderen Google-Abteilungen zum Einsatz kommen. Viele Stadia-Mitarbeiter sollen zudem intern wechseln und nicht entlassen werden. 

Sechs Golfstaaten drohen Netflix mit rechtlichen Schritten

Weil in einer Animationsserie auf dem Streaming-Dienst gleichgeschlechtliche Paare dargestellt werden, haben sechs Golfstaaten Netflix mit rechtlichen Schritten gedroht. In der gemeinsamen Erklärung der Gruppe, die aus den Staaten Bahrain, Kuwait, Oman, Katar, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten besteht, geht hervor, dass Netflix Konsequenzen drohen, falls der Dienst weiter daran festhalte, „anstößige Inhalte zu zeigen, die den Werten des Islam und der Gesellschaft widersprechen“, schreibt Heise Online.

Offen blieb, um welche Werte es sich genau handeln soll. Die Gruppe habe Netflix aufgefordert, die betroffenen Inhalte zu entfernen. Konkret seien Filme und Serien für Kinder, in denen Homosexualität dargestellt wird, angeprangert worden. Netflix hat auf die Forderungen bisher nicht reagiert.

Tim Cook: Keine Ausreden mehr beim Frauenanteil

Apple-Chef Tim Cook hat Versäumnisse in der Tech-Branche hinsichtlich der Beschäftigung von Frauen angekreidet. Wie Cook in einem Interview mit der BBC erklärte, könnte Technologie „nicht das erreichen, was sie erreichen könnte“, wenn es keine diverseren Teams gebe. Der Apple-Chef sagte, es gebe „keine gute Ausrede“ mehr für den Mangel an Frauen in der Tech-Szene.

„Ich denke, der Kern von Technologie und ihre Auswirkungen auf die Menschheit hängen davon ab, dass Frauen mit am Tisch sitzen“, so Cook. Der Frauenanteil in Apples Team betrug 2021 nach Unternehmensangaben weltweit 35 Prozent. „Unternehmen können sich nicht drücken und sagen ‚Es gibt nicht genug Frauen in der IT, deshalb kann ich nicht genug einstellen‘.“ Ziel müsse es sein, dass jeder Mensch bei seinem Schulabschluss ein Grundverständnis von Programmieren und App-Entwicklung habe.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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