Verkaufen auf Instagram: Instagram Shopping ist in Deutschland gestartet

Veröffentlicht: 20.03.2018 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 20.03.2018

Ab sofort ist Instagram Shopping auch in Deutschland verfügbar. Das Programm ermöglicht es Unternehmen mit Business-Profil, ihren Instagram-Auftritt mit dem eigenen Produktkatalog zu verknüpfen.

Instagram auf Smartphone
© Jirapong Manustrong / Shutterstock.com

„Die neue Funktion ist eines der bedeutendsten Instagram-Updates seit der Einführung der Business Tools im Jahr 2016.“ So heißt es in der Pressemitteilung zum Start von Instagram Shopping in Deutschland. Ab sofort ist die Funktion auch für deutsche Unternehmen mit Business-Profil im Bilder-Netzwerk verfügbar, unabhängig von Größe oder Branche. Unternehmen bekommen damit die Möglichkeit, die komplette Customer Journey in den Instagram-Feed zu verlegen und damit radikal zu verkürzen. Denn der Nutzer muss nicht mehr den Weg über einen externen Link zum Online-Shop gehen. Produkte lassen sich im In-App-Browser dem Warenkorb hinzufügen.

Reaktion auf „deutlich erkennbares Nutzungsverhalten der Community“

Neben Deutschland wird Instagram Shopping am heutigen Dienstag auch in Australien, Brasilien, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Italien, Spanien und weiteren Märkten in Position gebracht. Seit einem Jahr ist das Programm bereits in den USA verfügbar, in den vergangenen Monaten konnten Unternehmen die deutsche Variante bereits testen – und das offenbar erfolgreich. „Mit Instagram Shopping können wir unseren Followern einen echten Mehrwert bieten und den Kaufentscheidungsprozess positiv beeinflussen“, sagt etwa Linda Dauriz, Director Customer Experience & Corporate Development bei Hugo Boss.

Einfache Einbindung

Bis zu fünf Produkte können in organischen Beiträgen direkt mit dem Online-Shop (oder dem Facebook-Shop) verknüpft werden. Diese lassen sich einzeln im jeweiligen Bild markieren. Shopping-Beiträge werden mit einem entsprechenden Einkaufstaschen-Symbol markiert. Der potenzielle Kunde kann mit einem Fingertipp weitere Informationen anzeigen lassen. Die Funktion selbst lässt sich in den Einstellungen aktivieren.

Dage Bee Instagram Shop
Dagi Bee nutzt als eine der ersten bereits Instagram Shopping (© Instagram)

Instagram gibt einige Tipps, um die Shopping-Funktion optimal zu nutzen. So müssen Unternehmen, um den Shopping-Button überhaupt zu aktivieren, mindestens neun Shopping-Beiträge veröffentlichen. Ratsam sei es, mehrere Produkte in einem Beitrag zu markieren und die Follower über Instagram Stories darauf aufmerksam zu machen. Zudem sollte man ausprobieren, ob einzelne Bilder oder Carousel-Beiträge besser performen.

Spannung in der Branche

Die Vorfreude bei Unternehmen, die Business-Profile bereits nutzen, scheint groß zu sein. „Da auf unseren Bildern meistens viele verschiedene Produkte zu sehen sind, ist es toll, dass wir diese nun einzeln markieren können. Wir finden Instagram Shopping großartig“, sagt etwa Niklas Heinen, Geschäftsführer von Odernichtoderdoch, einem kleineren Online-Shop, der bereits in der Testphase dabei war. Auch die Influencerin Dagi Bee freut sich über die neue Vertriebsmöglichkeit: „Wir sind sehr gespannt auf Instagram Shopping. Über die neue Funktion können wir unsere Community auf Instagram direkt mit dem Dagi Shop verbinden.“

Richtiger Ansatz für Contextual Commerce

Der Buy-Button von Snapchat, der letztlich nach dem gleichen Prinzip funktioniert, hat gezeigt, dass eine Shopping-Funktion erfolgreich sein kann, gerade auf derartigen Portalen mit Inspirations-Fokus. Inwieweit aber auch die deutschen Kunden mitziehen, muss sich erst zeigen. Denn die gelernte Customer Journey ist schwer „abzutrainieren“. Der Contextual Commerce hat nach wie vor einen schweren Stand im Online-Handel. Ob am Ende auch „lokale Handwerker, Floristen oder Bekleidungsgeschäfte“ von Instagram Shopping profitieren, wie Jim Squires, Head of Business bei Instagram, glaubt, darf allerdings bezweifelt werden.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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