Der frühe Vogel

Abmahnung für chinesischen Billig-Anbieter Shein

Veröffentlicht: 30.04.2024 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 30.04.2024
Online-Auftritt des Billigmode-Anbieters Shein: Das Unternehmen wurde nun abgemahnt

Guten Morgen!
Zum Start in den Tag gibt es die aktuellsten Meldungen aus der Branche im Überblick:

  • Verbraucherschützer haben Shein abgemahnt
  • Der Krankenstand lag im ersten Quartal auf hohem Niveau
  • Die Inflation bleibt bei 2,2 Prozent

 

Verbraucherschützer werfen dem chinesischen Online-Händler Shein vor, unzulässige Geschäftspraktiken anzuwenden und gegen Regelungen der Europäischen Union – speziell den Digital Services Act (DSA) – zu verstoßen: Vorgeworfen wird dem Anbieter etwa, mit speziellen Designs Kundinnen und Kunden zu manipulieren, Beschwerdewege unnötig zu verkomplizieren und Kontaktmöglichkeiten zu versteckte.

Aus diesem Grund hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) entschieden, rechtliche Schritte einzuleiten und das Unternehmen abzumahnen. „Der Fast-Fashion-Anbieter führt Verbraucher:innen aufs Glatteis und missachtet Regeln des Verbraucherschutzes“, kommentiert vzbv-Vorständin Ramona Pop in einer offiziellen Meldung.

Um den Einsatz kritischer und manipulativer Designs zu verdeutlichen, hält der Verband ein konkretes Beispiel vor: Wenn sich Nutzende dazu entscheiden, die Seite von Shein zu verlassen, erscheine beispielsweise ein Pop-up-Fenster, in dem zu lesen ist: „Du könntest jetzt Gutscheine erhalten! Bist du sicher, dass du gehen willst?“ Diese Art der Manipulation nennt sich „Confirmshaming“ und soll Nutzerinnen und Nutzer davon abhalten, eine Ablehnung durchzuführen, indem unangenehme Gefühle ausgelöst werden.

Auch weitere Punkte stellen die Verbraucherschützer im Zuge der Abmahnung in den Fokus:

  • So erscheinen die Rabatthöhen oftmals willkürlich
  • Es fehlt an Informationen rund um die Sterne-Bewertungen. So wird nicht darüber informiert, ob die Bewertungen verifiziert werden oder nicht.
  • Es werde sogenanntes „Greenwashing“ betrieben, bei dem ein positiver Beitrag zum Umweltschutz suggeriert werde
  • Auch das vorgeschriebene Impressum sei unvollständig

„Shein hat nun Gelegenheit, mit einer strafbewehrten Unterlassungserklärung auf die vzbv-Abmahnung zu reagieren und Anpassungen vorzunehmen“, heißt es vom Verbraucherzentrale Bundesverband weiter.

Krankenstand auf hohem Niveau

Zum Beginn des Jahres lag der Krankenstand unter Beschäftigten in Deutschland auf hohem Niveau. Dies ist das Ergebnis einer Analyse der Krankenkasse DAK, der die Krankschreibungen von insgesamt 2,2 Millionen versicherten Menschen zugrunde liegen. In den ersten drei Monaten 2024 summierten sich die krankheitsbedingten Ausfälle demnach auf einen Anteil von 5,8 Prozent. Damit ist der Wert im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur knapp gesunken. In Zahlen ausgedrückt: Durchschnittlich waren 58 von 1.000 Beschäftigten pro Tag krankgeschrieben.

Eine leicht positive Entwicklung wurde mit Blick auf die durchschnittliche Dauer der Krankschreibung verzeichnet: Diese ging von 9,6 auf 9,3 Tage zurück. Negativ wirkte sich indes aus, dass die Gesamtzahl der Krankheitsfälle leicht nach oben ging. „Demnach fehlten 38 Prozent aller Beschäftigten zwischen Januar und März mindestens einmal mit einer Krankschreibung“, berichtet die Tagesschau und verweist auf Informationen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. 

Besonders hoch habe der Wert in der Altersgruppe der Unter-20-Jährigen gelegen: nämlich bei 59 Prozent. Als Ursachen für einen Großteil der Ausfälle gelten neben Atemwegserkrankungen auch psychische Erkrankungen und körperliche Beschwerden wie beispielsweise Rückenschmerzen. Auch ein Ausblick lässt nicht unbedingt auf Besserung hoffen: Laut Krankenkassen-Chef Andreas Storm könne derzeit keine Entwarnung gegeben werden.

Inflation bleibt bei 2,2 Prozent

Erstmals in diesem Jahr ist die Inflationsrate in Deutschland nicht gesunken: Das Statistische Bundesamt gab den geschätzten Wert für April mit einer Höhe von durchschnittlich 2,2 Prozent und damit auf gleichem Niveau wie schon im März an. 

Noch könne laut Einschätzung der Ökonomen nicht von einem gewonnenen Kampf gegen hohe Teuerungen gesprochen werden: „Die letzte Wegstrecke zum Preisziel wird schwer, und das zeigt sich derzeit“, wird Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, Alexander Krüger, von Reuters zitiert. In den kommenden Monaten müssten sich Bürgerinnen und Bürger wohl darauf einstellen, dass „die deutsche Inflationsrate eher wieder zulegen“ wird, ergänzt Ökonom Ralph Solveen von der Commerzbank.

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Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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