Preisminderung: Zu viele mit Handtüchern reservierte Liegen

Jeder, der den klassischen Hotelurlaub macht, kennt das Problem: Wer eine Liege am Pool haben möchte, muss früh aufstehen. Ansonsten sind alle Liegen schnell mit einem Handtuch reserviert. Das kann die Urlaubsstimmung trügen. Ein Urlauber aus Sachsen, der mit seiner Familie eine Pauschalreise auf Rhodos gebucht hatte, ging sogar so weit, dass er den Reisepreis gemindert haben wollte, da im Poolbereich nicht ausreichend Liegen vorhanden waren, beziehungsweise die Liegen, die vorhanden waren, dauerhaft belegt waren. Das Amtsgericht Hannover gab ihm recht, wie LTO berichtete. 

Angemessenes Liegen-Gäste-Verhältnis muss durchgesetzt werden

Das Hotel verfügte über sechs große Swimmingpools und um die 500 Liegen. Die Verhaltensregeln der Anlage untersagten es, die Liegen länger als 30 Minuten zu reservieren, wenn sie nicht genutzt werden. Der Kläger und seine Familie hielten sich an diese Regel, mit dem Ergebnis, die Liegen nie nutzen zu können, da die anderen Gäste diese permanent blockierten, meist auch deutlich länger als die angedachten 30 Minuten. Das Hotelpersonal sorgte zudem nicht dafür, dass die Regeln von den anderen Gästen eingehalten wurden. 

Das Gericht machte deutlich, dass ein angemessenes Verhältnis von Liegen und Gästen vorhanden und auch tatsächlich nutzbar sein muss. Der Reiseveranstalter könne sich nicht damit herausreden, die Familie hätte einfach auch gegen die Regeln verstoßen können, um die Liegen weit im Voraus zu reservieren. 

Preisminderung von 15 Prozent

Das Amtsgericht sprach der Familie eine Reisepreisminderung zu. Ab dem Tag, an dem der Urlauber die Problematik zum ersten Mal beim Reiseveranstalter rügte, bekam er eine Minderung des Tagespreises in Höhe von 15 Prozent zurück. Insgesamt handelte es sich um eine Rückerstattung 322,77 Euro.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.