Dialogplattform Einzelhandel: Politik treibt Digitalisierung voran

Veröffentlicht: 22.04.2015 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 22.04.2015

Ohne eine Online-Präsenz geht inzwischen nichts mehr. Auch Einzelhändler kommen nicht mehr um die Digitalisierung herum. Nun will auch die Politik diesen Prozess unterstützen und hat eine neue Dialogplattform ins Leben gerufen.

Sigmar Gabriel bei der Eröffnungsrede

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (© BMWi/Andreas Mertens)

Die Dialogplattform Einzelhandel wurde am gestrigen Dienstag vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gestartet. Unter dem Motto "Neue Perspektiven für den Einzelhandel" werden in 16 Workshops von Unternehmen, Verbänden, Länder, Kommunen, Wissenschaft und Gewerkschaft Lösungsansätze für verschiedene Probleme erarbeitet.

Dass die Wechselwirkungen zwischen Einzel- und Online-Handel immer stärker werden, ist deutlich abzusehen. Während Einzelhändler nicht auf eine Präsenz im Internet verzichten sollten, suchen auch immer mehr Online-Händler nach stationären Filialen, um ihren Kunden ein Multichannel-Erlebnis anbieten zu können. Unter den Anwesenden waren auch zahlreiche Vertreter aus der Wirtschaft wie IFH-Geschäftsführer Boris Hedde, Timm Homann, CEO der Ernsting's Family Unternehmensgruppe und die Local Commerce-Expertin Anke Tilp, Business Development Managerin beim Händlerbund.

Einzelhandel ist "ein wichtiges Stück Lebensqualität"

„Wer sich der Digitalisierung verschließt, wird von ihr überrannt“, warnt Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie. „Und die Digitalisierung ist nur ein Treiber – wenn auch der wichtigste – hinter dem umfassenden Strukturwandel, den der Einzelhandel zu bewältigen hat.“ Auch die demografische Entwicklung, das veränderte Verbraucherverhalten und der wachsende Wettbewerbsdruck tragen dazu bei, dass der Handel reagieren müsse. Der Einzelhandel stehe für „ein wichtiges Stück Lebensqualität“, betont der Minister. „Das gilt für die Innenstädte und auf dem Land, wo der Strukturwandel die Wege zum nächsten Laden immer länger macht.“

Die Politik will nun mit der Dialogplattform Einzelhandel Unterstützung für den Digitalisierungs-Prozess geben. Sigmar Gabriel zeigt sich in jüngster Zeit ohnehin engagiert bei dem Thema Digital-Wirtschaft, war kürzlich im Betahaus zugegen und hat sich auch positiv für umstrittenen Fahrdienst Uber ausgesprochen.

Die Dialogplattform Einzelhandel zeigt zudem ein deutliches Bild: Einzel- und Online-Handel können längst nicht mehr getrennt voneinander betrachtet werden, sondern greifen immer stärker ineinander. Und das hat nun auch offenbar die deutsche Politik erkannt.

Weitere Informationen zur Dialogplattform Einzelhandel zeigt das Video des Bundesministeriums:

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