Youtube-Videos gehören zu den kreativsten und vielseitigsten Instrumenten des Internets: ob Musikvideos, Produktpräsentationen, Image-Clips oder serviceorientierte Ratgeber-Spot – die Möglichkeiten sind schier grenzenlos. Und daher sind sie auch schon längst zum festen Bestandteil im Online-Handel und im Marketing geworden. Eine neue Gebühr der GEMA könnte dies nun ändern.
(Bildquelle Online-Video: Yuriy Vlasenko via Shutterstock)
GEMA und AKM für kostenpflichtige Youtube-Einbettung
Ein neues Urheberrecht soll eingeführt werden und die Einbettung von urheberrechtlich geschützten Youtube-Videos kostenpflichtig machen. Das fordert die deutsche GEMA und trifft damit einen sensiblen Nerv in der Community. Als Vorbild nimmt sich die Verwertungsgesellschaft ihr österreichisches Pendant AKM, die kürzlich eben jenen Bestrebungen Ausdruck verlieh.
„Wir sehen das wie die AKM. Einfache Hyperlinks sind keine relevante Nutzungshandlung. Ohne diese würde das Internet nicht funktionieren. Embedded Content, bei dem für den Nutzer nicht klar ist, dass die Datei von einer anderen Seite stammt, sollte hingegen lizenziert werden“, kommentiert Ursula Goebel, Sprecherin der GEMA, laut Golem.de. Betroffen wären dabei beispielsweise solche Youtube-Videos, die vom Browser unmittelbar dargestellt werden – wenn also das HTML-Tag Video SRC verwendet wird. Gleiches gilt für das Embed-Tag für Flash.
Die Urheberrechts-Umfrage der EU-Kommission
Im vergangenen Dezember startete die EU-Kommission eine öffentliche Beratung zum Thema Urheberrecht. Dabei sollen beispielsweise Verlage und Produzenten, Nutzer und Autoren, Produzenten, Vermittler und Verwertungsgesellschaften und andere Akteure der Branche die Möglichkeit haben, Stellung zu beziehen. Nach einer Verlängerung der Frist können noch bis zum 5. März dieses Jahres entsprechende Lösungsvorschläge für die Probleme des Urheberrechtsthemas eingesendet werden.
Sollte es wirklich zu einer entsprechenden Preisregulierung der Youtube-Videos bzw. deren Einbettung durch die GEMA kommen, könnte dies fatale Folgen für den Online-Handel haben. Große und kleine Unternehmen müssten Marketing-Strategien mittels eigener Videos aussetzen. Auch das Schalten von Werbung vor bestimmten Youtube-Clips wäre wahrscheinlich bedeutend weniger effektiv, da die Viralität und Wirkung der Spots massiv eingeschränkt wäre.
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Kommentare
DENKT ENDLICH MAL NACH!!!
Übrigens: Auch Musiker "arbeiten", die sitzen nicht den lieben langen Tag auf der Couch und schlagen die Zeit tot.
@Stefan: Das ist die Sichtweise des Konsumenten, nicht die des Künstlers. Wenn ich als Künstler die Gema mit der Verwertung meiner Werke beauftragt habe, erwarte ich, dass die das auch macht, auch gegenüber Youtube. Es ist schließich meine Arbeit, die hier für Youtube zu Gewinnen führt. Bin ich nicht in der Gema, stellt sich das Problem nicht.
Zum Artikel: Dass der Werbewirtschaft es nicht passt, dass GEMA-Geühren fällig werden, ist klar, aber auch eher dreist: Haben Sie doch bisher Umsatz erzielt, indem sie sich an oft gesehen Videos angehängt haben, auch an von der GEMA geschützte, was natürlich oft die mit den großen Stars sind. Billiger geht´s für die Werbenden nimmer...
Viele Grüße
Michael
(nicht mit der GEMA verbandelt)
Es kann doch nicht sein, dass so eine Organisation mit Ihren Strafzöllen ganze Industriezweige lähmt. Die Verantwortliche n bei der Gema leben in Ihren Köpfen noch in den 80er Jahren und haben nicht verstanden wie moderne Medien funktionieren.
Vor allem verfehlt es doch den eigentlichen Zweck, einem Kreativen bzw. Künstler seinen Obolus zukommen zu lassen, da ja in diesem Fall einfach nur verhindert wird, dass dieser Kreative/Künstl er bekannter wird.
Viele Grüße,
Matze
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