Der frühe Vogel

Deutscher Spielzeughersteller Haba ist insolvent

Veröffentlicht: 13.09.2023 | Geschrieben von: Sandra May | Letzte Aktualisierung: 13.09.2023
Spielzeug

Guten Morgen!
Zum Start in den Tag gibt es die aktuellsten Meldungen aus der Branche im Überblick:
Der oberfränkische Spielzeughersteller Haba geht in Insolvenz.
 In den USA stehen Google Maßnahmen auf dem Prüfstand.
Die Postbank führt Apple Pay ein.

 

Beim Amtsgericht Coburg ist ein Antrag auf Insolvenz in Eigenverantwortung eingegangen: Betroffen ist der oberfränkische Spielwarenhersteller Haba. „Der Antrag auf Eigenverwaltung ist uns alles andere als leicht gefallen“, teilte der Geschäftsführer Mario Wilhelm der FAZ mit. Für das Familienunternehmen sei dies aber die einzige Möglichkeit, aus der angespannten Wirtschaftslage in alter Stärke zurückzukehren. Durch die Insolvenz in Eigenverantwortung – also ohne externen Insolvenzverfahren – könne das Unternehmen den laufenden Geschäftsbetrieb neu aufstellen und sich langfristig finanziell in sichere Fahrwasser begeben. Überwacht werde das Verfahren durch die Kanzlei dmp solutions.

Dem Insolvenzantrag gingen erste Vorzeichen voraus: So wurde die Einstellung einer der drei Eigenmarken (Jako-o) zu Anfang 2024 angekündigt. Die Führungsriege wurde ebenfalls neu aufgestellt und ein Stellenabbau angekündigt. Der Geschäftsbetrieb werde allerdings „wie gewohnt“ fortgesetzt.

USA gegen Google: Wettbewerbsprozess läuft an

Es scheint, als habe sich die USA gegen Google verbündet: Sowohl das US-Justizministerium als auch praktisch alle US-Staaten haben bereits 2020 den Vorwurf des Marktmissbrauchs gegen Google erhoben. Nun läuft der erste große Wettbewerbsprozess gegen das Unternehmen an. Angedacht ist eine Verhandlungsdauer von zehn Wochen. Am Dienstag musste bereits der bei Google beschäftigte Wirtschaftswissenschaftler Hal Varian Rede als Zeuge Rede und Antwort stehen. Dabei ging es um E-Mails, aus denen hervorgehen soll, wie wichtig es Google ist, in Browsern die voreingestellte Startseite zu sein. Varian habe bereits vor Jahren firmenintern vor kartellrechtlichen Schwierigkeiten und dem Gebrauch bestimmter Ausdruck gewarnt, berichtet Heise weiter.  Außerdem steht der Vorwurf im Raum, Google habe vor dem Verfahren interne Meldungen gelöscht zu haben.

Insgesamt stehen unterschiedliche Maßnahmen im Fokus: Zum einen geht es beispielsweise darum, dass Google Milliarden dafür zahlt, um bei den Browsern Firefox (Mozilla) und Safari (Apple) als Suchmaschine voreingestellt ist. Auch Mobilfunk-Netzbetreiber wurden dafür bezahlt, dass Google auf den von ihnen in Verkehr gebrachten Endgeräten als Suchmaschine voreingestellt ist. Im gleichen Zug schränkt Google aber die Hersteller von Android-Endgeräten wie Handys, Tablets, KFZ-Unterhaltungsgeräten und Smartwatches ein. Soll eine Google-App auf dem Gerät installiert werden, so müssen die Hersteller mindestens elf Anwendungen installieren. Immerhin müssen sie dafür kein Geld an Google zahlen. Dass die Endgeräte durch diese Regelung aber regelrecht google-fiziert werden, steht außer Frage. Zudem winkt Google mit einer Beteiligung an Werbeeinnahmen, wenn die Hersteller sich vertraglich verpflichten, parallel keine Apps anderer Suchmaschinen zu installieren und auch nicht auf die Existenz anderer Suchmaschinen hinzuweisen.

Postbankkunden können mit Apple Pay bezahlen

Ab sofort können Kunden der Postbank mit Apple Pay bezahlen. Dazu benötigt man eine Mastercard oder eine Postbank Card Plus, berichtet Golem. Auch eine virtuelle Karte reicht aus. Um den neuen Service nutzen zu können, muss die Kundschaft die neueste Version der Postbank-App installieren. Um Apple Pay im Banking-Bereich nutzen zu können, muss zudem eine Telefonnummer hinterlegt werden. Außerdem muss das Bestsign-Verfahren der Postbank hinterlegt sein.

Über die Autorin

Sandra May
Sandra May Expertin für: IT- und Strafrecht

Sandra schreibt seit September 2018 als juristische Expertin für OnlinehändlerNews. Bereits im Studium spezialisierte sie sich auf den Bereich des Wettbewerbs- und Urheberrechts. Nach dem Abschluss ihres Referendariats wagte sie den eher unklassischen Sprung in den Journalismus. Juristische Sachverhalte anschaulich und für Laien verständlich zu erklären, ist genau ihr Ding.

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