Der frühe Vogel

Vor Gericht: Temu wirft Shein „mafiöse Einschüchterungstaktiken“ vor

Veröffentlicht: 18.12.2023 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 18.12.2023
Smartphone zeigt Temu und Shein Apps

Guten Morgen!
Zum Start in den Tag gibt es die aktuellsten Meldungen aus der Branche im Überblick:

  • Temu verklagt Shein
  • Verdi droht mit Streiks
  • Patentamt warnt vor Fälschungen

 

Die beiden chinesischen Billig-Anbieter Temu und Shein gewinnen zunehmend Marktanteile und werden zur ernstzunehmenden Bedrohung für Amazon und Co. Doch jetzt bekriegen die beiden sich zunächst gegenseitig. Denn wie aus einer vergangene Woche vor einem Gericht in Washington eingereichten Klage hervorgeht, soll Shein seine Händler:innen dazu zwingen, sich in Knebelverträgen dazu zu verpflichten, nicht parallel auch mit Temu zusammen zuarbeiten. 

Die Klage, die, wie das Manager Magazin berichtet, von Temu eingereicht wurde, wirft Shein „mafiöse Einschüchterungstaktiken“ vor. So sollen neue Shein-Händler:innen gegen ihren Willen festgehalten werden und ihnen elektronische Geräte weggenommen werden, sollten sie die Verträge nicht unterzeichnen. In diesen würden sie zudem Rechte an ihrem geistigen Eigentum an Shein abtreten.

Shein, welches bereits seit 2008 besteht und seit Jahren die Fast-Fashion-Szene beherrscht, möchte im kommenden Jahr in den USA an die Börse. Die Konkurrenz durch das aufstrebende Temu scheint dabei immer mehr als Bedrohung wahrgenommen zu werden.

Tarifverhandlungen stocken: Verdi warnt vor möglichen Einzelhandelsstreiks

Die aktuell laufenden Tarifverhandlungen im Einzelhandel verlaufen eher zäh. So fordert der Gewerkschaftsverband Verdi für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel eine Lohnanpassung um 2,50 Euro pro Stunde. Für den Groß- und Außenhandel werden 13 Prozent, mindestens aber 400 Euro pro Monat für die kommenden 12 Monate gefordert. Statt auf diese Forderungen zu reagieren, kontern die Arbeitgebenden mit einem laut Verdi-Chef Frank Werneke „völlig unzureichenden“ Angebot.

So wurden bisher lediglich Lohnsteigerungen von zehn Prozent für zwei Jahre geboten. Für Verkaufspersonal im Einzelhandel wären dies stellenweise nur 1,04 Euro mehr pro Stunde, heißt es bei N-tv. Angesichts derartiger Verhandlungsverweigerung schließt Verdi auch für das noch laufende Weihnachts- und Jahresendgeschäft weitere Streiks nicht aus.

Patentamt warnt vor Anstieg von Fälschungen

Gerade im Weihnachtsgeschäft nutzen Betrüger die Gutgläubigkeit oder Sparsamkeit der Kundschaft immer öfter aus. Wie das Deutsche Patentamt nun in einer Meldung an die Deutsche Presseagentur warnt, kommt es so jährlich zur Einfuhr von Fälschungen im Wert von über 100 Milliarden Euro, schreibt Fashion United. Wie Eva Schewior, Präsidentin des Patentamtes anmerkt, sollten Kund:innen bei „auffällig günstigen Preisen“ wachsam sein. 

Zwar könne man mit derartigen Produkten zunächst sparen, doch stellen minderwertige Bauweisen auch eine erhebliche Gefahr für die Sicherheit dar. Ein Weg, die Authentizität der Waren zu sichern, seien dabei digitale Signaturen auf der Blockchain via NFTs (Mehr zum Thema: „Alle reden von NFTs – doch was steckt eigentlich dahinter?“). Im Patentamt liegen mittlerweile über 70 Anmeldungen mit dem Begriff „NFT“ vor, „Blockchain“ taucht sogar in mehr als 1.200 Anmeldungen auf. 

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Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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