Es lebe der Sport!

So können Unternehmen ihre Angestellten fitter machen

Veröffentlicht: 25.01.2024 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 25.01.2024
Sportlerinnen und Sportler beim Training

Der Januar läutet nicht nur den Beginn des neuen Jahres ein, sondern ist für viele Menschen bekanntermaßen auch ein Anlass für gute Vorsätze: Ganz oben auf der Liste stehen dabei häufig gesundheitliche Aspekte, etwa das Ziel, sich sportlich mehr zu betätigen oder grundsätzlich gesünder zu leben. 

Für Unternehmen kann die frische Motivation ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenfalls ein Anlass ein, sich Gedanken über Angebote beziehungsweise Benefits zu machen, denn die Fitness und Gesundheit der eigenen Teams sind Themen, die allen Arbeitgebern schon zum Selbstzweck am Herzen liegen sollten.

Sport als Stressbewältiger

Stress auf der Arbeit kennt wohl jeder und der lässt sich in einem gewissen Maß hin und wieder nur schwerlich vermeiden. Überbelastung, Zeitdruck und andere berufliche Probleme sind auf Dauer allerdings extrem ungesund und können langfristig zu Symptomen wie schlechtem Schlaf, Konzentrationsschwierigkeiten, körperlicher Anspannung oder innerer Unruhe führen. Sogar der Hormon- und Stoffwechselhaushalt kann bei Dauerbelastung beeinträchtigt werden und in extremen Fällen ist es gar möglich, dass die Wahrscheinlichkeit für Burnout oder Depressionen steigt.

Sport und Bewegung gelten als probate Instrumente, um Stress zu bewältigen. Warum das so ist, erklärt die Techniker Krankenkasse folgendermaßen: „Durch körperliche Bewegung gelangt vermehrt Sauerstoff in unsere Zellen, und der Stoffwechsel kommt in Fahrt. Während Blutzucker, Blutfette und eben auch der Stresshormonpegel sinken, steigt die Produktion von Glückshormonen wie Endorphine und Serotonin. Diese Hormone machen uns unter anderem deshalb so glücklich, weil sie Stresshormone neutralisieren. Mit Sport schlagen Sie also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.“

Das sind die Vorteile einer betrieblichen Gesundheitsförderung

Unternehmen sollten sich stets vor Augen führen, dass nicht nur die Angestellten von Sport und Bewegung profitieren, sondern auch sie selbst. Demzufolge ist es ratsam, Strategien rund um eine betriebliche Gesundheitsförderung zu entwickeln, sodass beide Seiten auf mittlere und lange Sicht von den zahlreichen positiven Wirkweisen profitieren können. Welche das sind, darauf verweist unter anderem das Bundesministerium für Gesundheit.

Potenzielle Vorteile für aktive Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind unter anderem, dass sich ihr Gesundheitszustand verbessern kann und gesundheitliche Risiken sinken, Arztbesuche werden reduziert, Belastungen verringert und die Lebensqualität wächst. Als positive Effekte gelten außerdem eine Steigerung der Arbeitszufriedenheit sowie eine Zunahme der Leistungsfähigkeit.

Gerade diese potenzielle Steigerung der Produktivität und somit womöglich der Qualität der Arbeit kommt den Unternehmen zugute. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Senkung von Kosten, indem Krankheits- und Produktionsausfälle gemindert werden. Neben einer Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit verweist das Gesundheitsministerium obendrein auf eine Stärkung der Motivation sowie der Bindung zwischen Firmen und ihren Teams. Zu guter Letzt dürfen auch positive Einflüsse auf das Image nicht außer Acht gelassen werden.

Angebote und Benefits – die Möglichkeiten sind zahlreich

Trotz allem Wissen um die Bedeutung von Sport und Bewegung könnten sich Unternehmen die Frage stellen, wie sie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am besten unterstützen und sie zu mehr körperlicher Bewegung motivieren. Eine pauschale Antwort gibt es dabei – wie immer – nicht, denn das hängt zum Beispiel auch von den Teams selbst, deren Sportsgeist oder zum Teil von den finanziellen Ressourcen des jeweiligen Arbeitgebers ab.

Fest steht: Die Möglichkeiten für Angebote sind breit gefächert und müssen nicht immer an große Budget-Pötte gebunden sein.

Digitale Kurse über Videoschalte

Gerade in der Pandemie – das heißt in Zeiten von Bewegungs- und sozialen Beschränkungen – haben sich einige Unternehmen sehr kreativ gezeigt, um ihre Mitarbeitenden gesund zu halten. Da man sich im realen Leben nicht treffen konnte, musste die digitale Welt als Ort von Zusammenkünften herhalten. Bei Online-Kursen konnten sich Fitness-Willige zum gemeinschaftlichen Rückentraining, Yoga oder Step-Aerobic treffen. 

Und auch in post-pandemischen Zeiten stellen solche Digitalkurse eine gute Möglichkeit für Vielbeschäftigte dar, sich doch noch etwas körperlich zu betätigen, da Anreisezeiten und entsprechender Koordinationsaufwand entfallen. Arbeitgeber haben dabei verschiedene Varianten, solche Kurse zu organisieren: beispielsweise als Quasi-Meeting, in dem ein engagierter Fitnesstrainer die Übungen aus dem Büro als Videotelefonie überträgt, oder indem die Ressourcen spezialisierter Online-Anbieter in Anspruch genommen werden.

Organisation von Sport-Treffen

Dass sich Kolleginnen und Kollegen auch abseits der Arbeitszeit zum gemeinsamen Zeitvertreib treffen, ist keine Seltenheit. Etwas größer aufgezogen, können dann auch andere Angestellte oder gar ganze Teams von solchen Treffen profitieren. Ob (Hallen-)Fußball oder Hockey, Paintball oder sommerliches Stand-up-Paddling, Badminton, Joggen, Spinning oder Zoomba – erlaubt ist, was gefällt.

Und der Vorteil für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber: Über schwarze Bretter oder gegebenenfalls ein Intranet können sich Interessierte selbst organisieren, sodass dem Unternehmen nicht zwangsläufig ein organisatorischer Extraaufwand entsteht.

Zuschüsse für Sportstudios oder Fitness-Kurse

Regelmäßige Abokosten lassen manche Menschen davor zurückschrecken, ins Fitnessstudio zu gehen, obwohl das Interesse durchaus da wäre. Einen Anreiz können Arbeitgebende durch die Übernahme der Kosten oder Zuschüsse schaffen. Im Rahmen allgemeiner Zuschüsse können Angestellte die Studios dann nach Wunsch frei wählen. Häufig handeln Firmen allerdings auch Rahmenverträge mit bestimmten Anbietern aus, sodass sie der Belegschaft gesonderte Zuschüsse bieten können, die teils noch attraktiver sein können.

Anmeldung für öffentliche Sportevents

Jedes Jahr werden in zahlreichen Städten und Regionen öffentliche Sportevents veranstaltet: Firmenläufe, Fußball- und Volleyballturniere oder auch Treppenläufe richten sich in Teilen sogar gezielt an Unternehmen, die dann die Anmeldekosten für ihre Belegschaft übernehmen.

Die Attraktivität einer Teilnahme für die Angestellten wird hierbei häufig nicht etwa durch Preisgelder oder sonstige monetäre Anreize geschaffen, sondern ergibt sich aus sozialen Aspekten: Das gemeinsame Erreichen von Zielen stärkt das Teamgefüge und kann sich auch positiv auf die Arbeitsatmosphäre auswirken.

Nicht immer müssen es übrigens Veranstaltungen sein, die an einem einzelnen Tag stattfinden. „Stadtradeln“ ist beispielsweise eine Kampagne des Netzwerks Klima-Bündnis, bei dem einzelne Teilnehmer oder ganze Teams dazu aufgerufen sind, in einem bestimmten Zeitraum möglichst viele Kilometer mit dem Fahrrad zu fahren. Gemessen wird über eine entsprechende App. Der Vorteil an dem Projekt: Es hilft nicht nur der eigenen Fitness, sondern kann auch dazu beitragen, die individuellen und kommunalen CO2-Emissionen zu reduzieren.

Interne sportliche Wettbewerbe für Teams

Einen ähnlichen sozialen Faktor wie öffentliche Sportveranstaltungen bieten auch interne Wettbewerbe, die je nach Größe der Unternehmen in unterschiedlichem Umfang stattfinden können. Von Tischtennis-Matches über Büro-Hockey oder Office-Golf – Arbeitgeber zeigen sich kreativ, um den Sportsgeist ihrer Angestellten herauszukitzeln. Zwar müssen hierbei auch grundsätzliche Fragen zu Arbeits- und Freizeit geklärt werden, doch eine kulante Auslegung entsprechender Aktivitäten dürften sich für Arbeitgeber bezahlt machen.

Challenges für Einzelkämpfer

Neben internen Team-Events sind auch sportliche Aktionen möglich, bei denen Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht gegeneinander antreten, sondern quasi „nur“ den eigenen inneren Schweinehund besiegen müssen. 

So kann der Arbeitgeber beispielsweise eine Challenge ausrufen, in deren Rahmen Mitarbeitende pro Monat eine gewisse Zahl an gelaufenen Schritten vorweisen können, um sich auf diesem Wege Bonuszahlungen oder zusätzliche Urlaubstage zu erlaufen. Als Nachweis können dabei App-Auswertungen von Fitness-Trackern zurate gezogen werden.

Das Dienstrad als Alternative zum Jobticket

Zuschüsse für den öffentlichen Personennahverkehr sind als Benefits in Unternehmen weit verbreitet. Doch es muss nicht immer nur das Jobticket sein, das gefördert wird. Die Nutzung von Diensträdern ist ebenfalls nachhaltig und hält die Belegschaft zudem noch fit. Mittlerweile haben sich verschiedene Anbieter auf dem Markt etabliert, über die Unternehmen Jobbikes leasen und ihren Teams auf diesem Weg kostengünstiger zur Verfügung stellen können.

Und wer soll das alles bezahlen?

Natürlich ist der Kostenfaktor essenziell für Unternehmen, um zu entscheiden, welche Benefits sie Angestellten anbieten können und welche nicht. Manchmal, wie etwa bei der Organisation von Sporttreffen oder interner Wettbewerbe, müssen die Arbeitgeber gar keine Zusatzkosten in größerem Umfang einplanen, weil sie dabei eben nur organisatorische Ressourcen zur Verfügung stellen.

Was konkrete finanzielle Zuschüsse angeht, werden Unternehmen von staatlicher Seite unterstützt. Das Bundesgesundheitsministerium schreibt dazu: „Seit dem 1. Januar 2008 wird durch die Steuerfreiheit des § 3 Nummer 34 Einkommensteuergesetz (EStG) die Förderung der Mitarbeitergesundheit unterstützt.“ Pro Jahr und Mitarbeitendem ist eine Summe von bis zu 600 Euro möglich, die ein Arbeitgeber seinen Angestellten steuerfrei gewähren kann, um deren Gesundheit zu fördern.

Fazit: Sport ist das Gegenteil von Mord

Gerade in der heutigen Arbeitswelt, in der Sitzen das neue Rauchen ist, in der Menschen von Nacken-, Schulter- und Rückenschmerzen geplagt werden und über allgegenwärtigen Stress klagen, ist ein sportlicher Ausgleich absolut empfehlenswert. Darüber hinaus müssen Arbeitgeber in Zeiten des Fachkräftemangels ganz genau überlegen, wie sie wettbewerbsfähig bleiben und mit welchen Benefits sie neue Talente werben und bestehende Angestellte halten können.

Dabei ist es auch für kleinere Arbeitgeber schon möglich, mit etwas Organisationsaufwand und Willen, regelmäßige Fitness-Treffen zu organisieren oder die Belegschaft mithilfe steuerfreier Zuschüsse ein wenig zu unterstützen. Manchmal reichen schon kleine Anreize, damit sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unterstützt fühlen. Entsprechende Benefits stärken dann nicht nur die Motivation, sondern auch das Wir-Gefühl in der Firma und helfen, die eigenen Teams nachhaltig stärker zu machen. 

In diesem Sinne: Auf die Plätze! Fertig! Los!

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Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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