Der frühe Vogel

Bürokratie: Hürden für deutsche Firmen werden immer größer

Veröffentlicht: 13.03.2024 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 13.03.2024
Ordnerstapel auf Tisch

Gut informiert am Morgen – heute mit diesen Themen:

  • Immer mehr Vorgaben für deutsche Unternehmen
  • Lego behält Spitzenposition 
  • Sparkasse legt beim Gewinn deutlich zu

 

Die Bürokratie in Deutschland hat in den letzten zehn Jahren deutlich zugenommen, wie aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts jetzt zeigen. Unternehmen müssen heute fast 16 Prozent mehr Informationspflichten erfüllen als noch vor einem Jahrzehnt. Zu Beginn des Jahres 2024 gab es insgesamt 12.265 solcher Vorgaben im Vergleich zu 12.001 im Jahr 2022 und 10.592 im Jahr 2014, berichtet der Spiegel mit Verweis auf die Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Zu den Informationspflichten gehören verschiedene Anforderungen wie Meldepflichten und Anträge gemäß bundesrechtlicher Regelungen.

Die jährlichen Bürokratiekosten allein durch diese Informationspflichten stiegen von 50 Milliarden Euro im Jahr 2018 auf 66,5 Milliarden Euro im Jahr 2024. Dies wird teilweise auf gestiegene Lohnkosten zurückgeführt. Sahra Wagenknecht, Vorsitzende der Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), wirft der Regierung eine „ideologisch motivierte Regelungswut“ zu, die besonders kleine und mittlere Unternehmen belaste und Arbeitsplätze gefährde. Das Statistische Bundesamt hatte die Zahlen auf eine Anfrage von Wagenknecht herausgegeben.

Das geplante Bürokratieentlastungsgesetz IV, welches voraussichtlich an diesem Mittwoch im Kabinett diskutiert werden soll, könnte eine Entlastung für Unternehmen und Bürger bringen. Jährlich sollen dann rund 683 Millionen Euro an Einsparungen erzielt werden. Die geplanten Änderungen betreffen verschiedene Bereiche wie das Handelsgesetzbuch, das Umsatzsteuergesetz, das Bundesmeldegesetz und das Unterhaltsvorschussgesetz. Ein Beispiel ist die Abschaffung von Meldezetteln für deutsche Staatsbürger in Hotels.

Lego trotz Gewinneinbruch weiter vorne 

Der Spielzeughersteller Lego verzeichnete im Jahr 2023 zwar einen Rückgang des Nettogewinns um fünf Prozent auf rund 1,76 Milliarden Euro, behielt jedoch mit einem Umsatz von umgerechnet 8,84 Milliarden Euro weltweit seine Spitzenposition bei. Trotz eines rückläufigen globalen Spielzeugmarktes steigerte Lego seine Verkäufe um vier Prozent. Besonders in den USA sowie in Mittel- und Osteuropa verzeichnete das Unternehmen ein starkes Wachstum. CEO Niels Christiansen ist optimistisch, dass Lego weiterhin den Weltmarkt dominieren kann, trotz gedämpfter Branchenprognosen für das laufende Jahr. 

Im Vergleich zu Hauptkonkurrenten wie Mattel und Hasbro verzeichnete Lego einen vergleichsweise geringen Gewinnrückgang. „Ich denke, der Grund für unseren Erfolg ist, dass unsere Marke überall auf der Welt extrem stark ist“, erklärt Christiansen den Erfolg des eigenen Unternehmens beim Manager Magazin. Trotz der Umsatzverluste in China plant das Unternehmen weiterhin, seine Präsenz auf dem Markt auszubauen und neue Geschäfte zu eröffnen. Zu den Bestsellern von Lego im letzten Jahr zählten Themen wie Star Wars, City und Technik. Zusätzlich investierte Lego in Spielzeug, das physische Steine mit der Online-Welt verbindet, darunter eine Lego-Version des Videospiels Fortnite in Zusammenarbeit mit Epic Games.

Sparkassen im Aufwärtstrend

Die deutschen Sparkassen verzeichneten im vergangenen Jahr einen Gewinnsprung von 52,6 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro – dank hoher Zinsen. Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten bleibt das Geldinstitut für die Zukunft gut gerüstet, heißt es vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband bei Onvista. DSGV-Präsident Ulrich Reuter warnte dennoch vor zu viel Optimismus, da ein Rückgang der Zinserträge erwartet wird und die deutsche Wirtschaft auch weiterhin stagniert. „Und da die Sparkassen Spiegelbild Deutschlands sind, geht diese Entwicklung auch an uns nicht vorbei“, so Reuter.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

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