Bundesnetzagentur warnt Tech-Konzerne und drängt auf einen fairen Markt

Veröffentlicht: 06.07.2018 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 06.07.2018

Moderne Online-Unternehmen scheinen den traditionellen Telekommunikationskonzernen immer weiter das Wasser abzugraben. Die Bundesnetzagentur meldet sich zu Wort und warnt vor härteren Regelungen.

digitale Welt: Mann mit Laptop auf dem Arm
© Things – shutterstock.com

Wo früher traditionelle Telekommunikationskonzerne das Sagen hatten und den Markt beherrschten, hat sich das Feld mittlerweile gravierend gewandelt: Moderne Tech-Konzerne nehmen mit ihren Online-Diensten zusehens jene Positionen ein und erhöhen den Wettbewerbsdruck.

Doch diese Entwicklung müsse auch kritisch betrachtet werden. So äußerte die Bundesnetzagentur jüngst ihre Bedenken und verwies darauf, dass für alle Marktteilnehmer die gleichen Bedingungen herrschen müssten.

Es gehe um ein faires Umfeld

Der Chef der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, sagte nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Wir wollen europäischen Unternehmen ein faires Umfeld bieten.“ Dass dies wohl nicht immer gegeben ist, liege an den regulatorischen Anforderungen, die für die traditionellen Telekommunikationskonzerne einerseits und die modernen Internetdienste andererseits verschieden seien.

Auch konkrete Beispiele nannte Homann: „Wir sehen, dass die Grenzen zwischen traditionellen Telekommunikationsunternehmen und internetbasierten Diensten wie Gmail und Whatsapp sehr verschwommen sind. Nutzer können oft überhaupt keinen Unterschied sehen.“ Man könne es nicht unterstützen, dass die klassischen Telekommunikations-Anbieter dabei aber bestimmten Anforderungen wie etwa im Bereich des Datenschutzes oder auch bei behördlichen Schnittstellen zur Überwachung nachkommen müssen, die Tech-Konzerne mit verwandten Online-Services jedoch nicht.

Auch eine Warnung hat der Chef der Bundesnetzagentur laut FAZ im Gepäck: „Firmen sollten sich bewusst sein, in welche Richtung wir gehen“, was als potenzieller Schritt hin zu härteren Regulierungen gedeutet werden kann. Grundlegend geht es also um eine Gleichbehandlung der verschiedenen Anbieter – und zwar sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene in Europa.

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