Studie: 41 Prozent aller Shops verstoßen gegen Datenschutz-Richtlinien

Veröffentlicht: 29.07.2014 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 29.07.2014

Mit Analyse-Tools wie eTracker oder Google Analytics, können Online-Händler ihren Shop genauestens überblicken. Eine aktuelle Studie zeigt aber, dass etwa zwei von fünf Shops bei der Verwendung derartiger Tools gegen Datenschutzrichtlinien verstoßen.

Webcontrolling-Software auf einem Tablet

(Bildquelle Analyse-Tool: Pressmaster via Shutterstock)

Der Shop-Datenschutz-Monitor 2014 hat die Verwendung von Webcontrolling-Tools in deutschen Online-Shops analysiert. Grund hierfür war die Kritik, die Datenschutzbehörden immer wieder in den vergangenen Jahren äußerten: Webcontrolling-Tools sammeln schließlich Daten über das Nutzerverhalten auf Webseiten. Das bedeutet, dass dabei Daten über die Besucher und ihre eventuelle Identifikation gespeichert werden – damit könnten Benutzerprofile erstellt werden, die man für Werbezwecke verwenden könnte.

Um die Untersuchung eingrenzen zu können, konzentrierte sich der Shop-Datenschutz-Monitor auf die zehn größten Webcontrolling-Anbieter in Deutschland, gemessen an ihrem Marktanteil. Die Untersuchung zeigt, dass die Mehrheit der Online-Händler kostenlose Lösungen bevorzugt: 3.628 der untersuchten 6.523 Shops nutzt kostenlose Webcontrolling-Lösungen. Teure High-End-Lösungen wie SiteCatalyst, Webtrends oder Webtrekk fanden sich nur insgesamt 59 mal unter den beobachteten Shops.

SDM Grafik: Webcontrolling-Lösungen

1.356 Fälle von Datenschutzverstößen

Das bei Weitem beliebteste Tool ist Google Analytics: 3.327 Shops setzen dieses Tool ein. Die starke Verbreitung der Lösung veranlasste die Macher des Shop-Datenschutz-Monitors dazu, sich zur Überprüfung der datenschutzkonformen Verwendung auf Google Analytics zu konzentrieren. Das Ergebnis: In 1.356 Fällen wurden Verstöße gegen aktuelle Datenschutzbestimmungen festgestellt. Das entspricht einem Wert von gut 41 Prozent.

Zwar beschränkt sich der Shop-Datenschutz-Monitor 2014 nur auf Webseiten, die Google Analytics verwenden. Damit lässt sich aber nicht ausschließen, dass auch Shops, die andere Webcontrolling-Lösungen verwenden, gegen Datenschutzbestimmungen verstoßen. Schließlich, wie die Studie betont, hat jede Lösung ihre spezifischen Einstellungen. Dass der Anteil der Datenschutzverstöße unter Google-Analytics-Nutzern derart hoch ist, ist in jedem Fall bedenklich. Online-Händler sollten darauf achten, dass sie datenschutzkonform arbeiten, sonst können in Zukunft auch rechtliche Konsequenzen folgen, wie Datenschutzbehörden andeuten. Und schließlich sorgt man auch bei seinen Kunden für höheres Vertrauen, wenn der Datenschutz beachtet wird.

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.