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Hackerangriff auf Anydesk: Ausmaß noch unklar

Veröffentlicht: 05.02.2024 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 05.02.2024
Smartphone zeigt Anydesk-App

Der Fernwartedienst Anydesk ist Recherchen des Golem-Autors Günter Born zu Folge bereits seit Ende Januar Opfer eines groß angelegten Cyberangriffs geworden. So hatten sich im Januar zahlreiche kleine Vorfälle gehäuft, die auf einen möglichen Angriff hindeuten. Dabei kam es auch zu offiziellen Warnungen seitens des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gegenüber Unternehmen, die der sogenannten kritischen Infrastruktur angehören. Diesen wurde von der Nutzung von Anydesk abgeraten – sämtliche Meldungen waren dabei jedoch als Interna klassifiziert.

Mittlerweile räumte jedoch Anydesk selbst ein, dass es einen Vorfall gegeben habe. Offenbar wurden dabei Produktionssysteme kompromittiert. Nach Unternehmensangaben handelte es sich nicht um einen Ransomware-Angriff, dennoch wurden sämtliche Zugangsdaten sicherheitshalber zurückgesetzt. Wie Born jedoch weiter ausführt, berichteten diverse Nutzer:innen von sich selbst installierenden Anydesk-Apps und mysteriösen fremden Personen in gesicherten Sitzungen.

Zudem tauchten jetzt in einem bekannten Hackerforum Datensätze von Anydesk-Nutzer:innen auf. Deren konkrete Quelle ist zwar nicht eindeutig bestimmbar, und es ist möglich, dass die Vorfälle nicht zusammenhängen, dennoch sei im Zusammenhang mit Anydesk zurzeit zur Vorsicht geraten. Das Unternehmen rät dazu, Zugänge neu zu vergeben, insbesondere in Fällen, wo das Anydesk-Passwort auch an anderen Stellen genutzt wird. 

Trotz KI-Verordnung hält Ampel an Beschränkung biometrischer Überwachung fest

Ende letzter Woche kam es im EU-Parlament endlich zu einer Einigung hinsichtlich der KI-Verordnung (wir berichteten). Das Gesetzespapier, welches für alle EU-Mitgliedsstaaten verbindliche Regeln zur Nutzung von künstlicher Intelligenz aufstellt, bietet trotz aller Regeln aber auch Raum für individuelle Interpretationen. Dieser Umstand führt nun zu einer seltenen Einigkeit der Parteien der Ampel-Koalition, welche sich allesamt für eine Beschränkung der Optionen zur biometrischen Überwachung aussprechen.

Wie Heise, beispielsweise den digitalpolitischen Sprecher der FDP, Maximilian Funke-Kaiser, zitiert: „Um den bürgerrechtsverletzenden Einsatz von KI-gestützter biometrischer Gesichtserkennung bundesgesetzlich auszuschließen, werden wir die Freiheiten bei der nationalen Anwendung der europäischen KI-Verordnung nutzen“.

Bereits im Koalitionsvertrag hielten die Parteien eine Beschränkung des Einsatzes biometrischer Personenüberwachung fest. An dieser halte man weiterhin fest. Minimale Konter gab es vom IT-Verband Bitkom, welcher mahnte, dass die Wahl nationaler Sonderwege verschiedener EU-Mitgliedsstaaten zu einem Flickenteppich führen könnte. Dies könnte in Folge zu einer Verunsicherung der Unternehmen führen und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Digitalstandortes Europa beschränken. 

Neues KI-Feature in Google Maps schlägt Orte trotz vager Beschreibung vor

In den USA stellt Google derzeit ein neues KI-Feature für seinen Maps-Dienst vor. Das Large Language Model (LLM) kann dabei bereits anhand vager Beschreibungen oder Wünsche einen Ort ausfindig machen und auf der Karte anzeigen. Wie es bei T3n heißt, sollen sich beispielsweise spezifische Anforderungen an ein Restaurant eingeben lassen und der KI-Bot findet anhand dieser den idealen Ort.

Die Daten hierzu stammen aus über 250 Millionen bei Google gelisteten Orten und deren über 300 Millionen Bewertungen. Auch mögliche Freizeitaktivitäten im Umkreis sollen sich über die neue Funktion finden lassen. In der aktuellen Testphase kommen zunächst ausgewählte Local Guides in den USA in den Genuss. Ob und wann die Funktion weltweit öffentlich wird, gab Google bisher nicht bekannt.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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