Causa Movie2k.to

Bundeskriminalamt wird unverhofft zum Krypto-Milliardär

Veröffentlicht: 30.01.2024 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 31.01.2024
Stapel Bitcoin

Es handelt sich um die größte Summe, mit der die Strafverfolgungsbehörden der Bundesrepublik Deutschland je konfrontiert wurden. Etwas über zwei Milliarden Euro gingen Mitte Januar auf einem durch die Behörden betriebenen Krypto-Konto ein. Das Geld stammt von einem der Betreiber des illegalen Streamingdienstes Movie2k.to, gegen welchen seit Jahren ermittelt wird. Der geständige Mann gab das Geld freiwillig her. Wie aus einer Medienmitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Dresden hervorgeht, ist jetzt vor allem noch unklar, wie mit der Summe verfahren wird.

Streamingportal wurde bereits 2013 geschlossen

Damals, als die legalen Möglichkeiten, Filme und Serien zu streamen, noch eher Mangelware waren, boomten illegale Portale, wie unter anderem Movie2k.to. Die Website zählte, wie es bei Golem heißt, zu den erfolgreichsten ihrer Art in Deutschland. Doch den Rechteinhabern ist die illegale Verbreitung ihrer geistigen Eigentümer natürlich ein Dorn im Auge gewesen und so wurde gegen zahlreiche Betreiber ermittelt.

Ein Zusammenschluss der Generalstaatsanwaltschaft Dresden, des Landeskriminalamtes Sachsen sowie der Steuerfahndung des Finanzamtes Leipzig II zur Integrierten Ermittlungseinheit (kurz INES) konnte hier große Ermittlungserfolge erzielen. So konnte das Portal bereits 2013 erfolgreich geschlossen werden. Seither laufen die Ermittlungen, welche, mittlerweile in Kooperation mit dem Bundeskriminalamt (BKA), US-amerikanischen Ermittlern des FBI sowie einem Münchener Unternehmen für forensische IT, immerhin zwei Hauptschuldige ausfindig machen konnten.

Die zwei Männer, ein 40-jähriger Deutscher und ein 37-jähriger Pole, sollen vor allem durch Werbeeinnahmen und Abofallen horrende Gewinne erzielt haben, mit welchen sie sich ein Vermögen in Bitcoin aufbauten.

 

Bitcoin-Kurs zuletzt angestiegen

Die Kryptowährung Bitcoin unterlag in den letzten Jahren immer wieder Kursschwankungen. Aktuell stagniert der Kurs um 40.000 Euro für einen Bitcoin. Der Beschuldigte überwies nun im Rahmen der Ermittlungen freiwillig sein Diebesgut von 50.000 Bitcoin auf ein Wallet, welches dem BKA gehört. Wann genau die Verbrecher die Bitcoin erwarben, ist nicht bekannt. Es darf aber davon ausgegangen werden, dass dies zu einem deutlich günstigeren Kurs als aktuell geschah.

Bereits vor vier Jahren übergab übrigens ein geständiger Programmierer, der in den Fall involviert war, rund 25 Millionen Euro in Bitcoin an die Ermittler. Beide Auszahlungen lassen nur erahnen, mit welchen Summen die Täter einst insgesamt hantierten. 

Das aktuelle Kurswachstum der Kryptowährung wirft die Frage auf, was das BKA mit den rund 2 Milliarden Euro anstellt. Zwar gibt es durchaus Geschädigte, denen, sofern bekannt, unter Umständen ein Schadensersatz zusteht. Doch dürfte selbst nach Auszahlung sämtlicher Geschädigter noch eine gehörige Summe übrig bleiben.

Aktuell jedenfalls dauern die Ermittlungen immer noch an. Bis zum Abschluss dieser wird wohl ungewiss bleiben, welchem Zweck das BKA den neuen Reichtum zuführen wird.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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Kommentare  

#1 Sandra 2024-01-31 13:16
Das finde ich doch mal absolut klasse !! Dieses Geld sollte für die Polizei bestehen bleiben !! Da kann man endlich mal die Polizei so ausrüsten, wie es sich gehört und längst überfällig ist. Super !! Man kan nur beten, dass es nicht wieder von der Ampel abgezwackt wird für "Klimaprojekte" oder " Sozialausgaben" - da gibts genügend andere Möglichkeiten, Geld zu sparen oder gar nicht erst auszugeben. Von den ständig erhöhten "Gehältern" der Politiker ganz zu schweigen.
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