Der frühe Vogel

Deutschland steuert auf Rezession zu

Veröffentlicht: 12.09.2023 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 12.09.2023
Trauriges Sparschwein

Guten Morgen!
Das sind die wichtigsten Branchenthemen zum Dienstag:
Experten befürchten Rezession in Deutschland
Gebrauchte Technik sehen Verbraucher skeptisch
Shop Apotheke gibt sich neuen Namen

Mit Blick auf die Konjunktur in der Eurozone fallen die Aussichten der Europäische Kommission jetzt deutlich düsterer aus, als dies noch im Frühjahr der Fall war. So wird für die 20 Staaten der Währungsunion ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,8 Prozent erwartet, im Mai ging die Behörde noch von 1,1 Prozent aus. Vor allem der Ukraine-Krieg, die steigenden Zinsen und die hohe Inflation bremsen das Wachstum deutlich aus, so die Experten. Aber auch die Lage in Deutschland, die größte Volkswirtschaft des Währungsraums, trägt zum schlechten Gesamtergebnis bei. Wie die Taggesschau jetzt berichtet, erwartet die  Brüsseler Kommission eine Rezession hierzulande. Die Konjunkturprognose in Deutschland liegt aktuell bei Minus 0,4 Prozent, im Frühling ging man hier noch von einem Wachstum von 0,2 Prozent aus.

„In unserer Prognose gibt es den klaren Hinweis auf die gedämpfte Wirtschaftslage in Deutschland und auf das negative Wachstum in diesem Jahr“, erklärte EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. „Wir alle wissen, dass es dafür gute Gründe gibt, aber wir wissen auch, dass es sich um eine starke Wirtschaft handelt, mit den nötigen Mitteln und der Möglichkeit, sich wieder zu erholen.“ Aus diesem Grund blicken die Experten auch etwas optimistischer auf das kommende Jahr. Die Kommission prognostiziert ein Wachstum von 1,3 Prozent in der Eurozone sowie 1,1 Prozent in Deutschland. Hier stützt sich die Kommission auf den „starken Arbeitsmarkt, rekordniedrige Erwerbslosigkeit und nachlassenden Preisdruck“, so Valdis Dombrovskis, Vizepräsident der EU-Kommission.

Verbraucher sehen Technik aus zweiter Hand skeptisch

Dank einschlägiger Plattformen wie Vinted und Kleinanzeigen.de ist der Secondhand-Markt in den letzten Jahren immer stärker geworden. Beim Kauf von gebrauchter Technik sind die Deutschen allerdings immer noch skeptisch. Wie aus einer Umfrage der Verbraucherzentralen hervorgeht, hat weniger als ein Fünftel (19 Prozent) der deutschen Verbraucher bereits einmal ein Smartphone, Laptop oder anderes digitales Endgerät gebraucht gekauft. Obwohl von der Käuferschaft mit 91 Prozent ein Großteil gute oder sogar sehr gute Erfahrungen mit der gebrauchten Technik gemacht hat, bleiben die Bundesbürger skeptisch. So gaben in der Umfrage 63 Prozent an, dass ein Kauf von gebrauchten Technikartikeln für sie nicht infrage käme. Grund sind die Unsicherheiten über den Zustand des Geräts und wie lange dieses tatsächlich noch funktionsfähig ist, schreibt die Süddeutsche Zeitung zur Studie.

Neuer Name für die Shop Apotheke

Die Shop Apotheke Europe treibt ihre Entwicklung in Richtung Plattform weiter voran und hat sich nun auch einen neuen Namen gegeben. In Deutschland wird das Unternehmen künftig als Redcare Pharmacy bekannt sein, gleichzeitig hab es einen Relaunch der Webshops sowohl hierzulande als auch in Österreich. „Zum einen bringt das Unternehmen so Shop Apotheke visuell näher an Redcare Pharmacy, zum anderen gibt das neue Design Kunden eine bessere Orientierung“, erklärt das Unternehmen jetzt bei der Internetworld. Künftig will man weit mehr sein, als nur ein reiner Online-Shop und umfassende Betreuung, Lösungen sowie Serviceleistungen zum Thema Gesundheit anbieten.

Über die Autorin

Corinna Flemming
Corinna Flemming Expertin für: Internationales

Nach verschiedenen Stationen im Redaktionsumfeld wurde schließlich das Thema E-Commerce im Mai 2017 zum Job von Corinna. Seit sie Mitglied bei den OnlinehändlerNews ist, kann sie ihre Liebe zur englischen Sprache jeden Tag in ihre Arbeit einbringen und hat sich dementsprechend auf den Bereich Internationales spezialisiert.

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Kommentare  

#5 Ed 2023-09-15 15:07
In Deutschland fehlt normale Konkurrenz. Wenn ich im Ausland reise, sehe ich oft deutsche Firmen (Lebensmittel). Aber in DE nur Aldi, Lidl und Cö. Warum werden fremde nicht reingelasssen? Angst vor Konkurrenz?
Und die ganzen Vorschriften und Besteuerungen bekämpfen den Mittelstand. Den Grosskonzernen das ist alles egal, weil keiner traut sich gegen diese vorgehen.
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#4 J. Kuhn 2023-09-13 12:59
@anja: Um die Konzerne geht es mir gar nicht, eher darum das sich kleine und mittlere Unternehmen, ebenso wie die Masse der arbeitenden Bevölkerung in den unteren Etagen der "Titanic" befinden.

Die Damen und Herren in Berlin verstehen ihre Diäten als bedingungsloses Grundeinkommen, dafür eine für alle faire Politik zu machen, beißt sich mit den Interessen der neuen, reichen Freunde.
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#3 Bernd 2023-09-12 20:43
Man muss kein "Experte" sein, zu erkennen, dass wir uns schon in einer Rezession befinden.

Der Super Gau kommt aber erst noch im nächsten Jahr, wegen der widersprüchlich en CO2 Extrasteuer, obwohl wir Öl/Gas aus Russland 10x teurer aus Indien beziehen. Dies wurde heute in der Presse bekannt gegeben. Es geht also nicht ums Klima und auch nicht um Russland zu sanktionieren und zu schwächen.

Desweiteren, wenn ab 2024 10000de von Produkten dank EU Gesetzen wie CE Kennzeichen Doppelregistrie rungspflicht vom Markt verschwinden und die verbliebenen Konzerne ähnliche Produkte zum 5fachen Preis anbieten können, da diverse kleine Unternehmen vertrieben und insolvent gegangen sind, wird die Inflation innerhalb der EU, speziell in Deutschland nächstes Jahr noch einmal so richtig explodieren.

Doch ein Verbraucher kann einen Euro blos 1x ausgeben, da nützen auch Kinderzeugungss ubventionen und bedingungsloses Grundbürgergeld nichts mehr, die neue Inflation wird es einfach auffressen.

Arbeiten und kämpfen lohnt sich auch nicht mehr, je mehr man arbeitet, desto mehr wird einem abgezockt.
Private und Berufliche Bedürfnisse und Ziele werden vom Staat mittlerweile ganz offiziell bekämpft und als "Erfolg" und "Woke" in Medien verkauft
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#2 anja 2023-09-12 11:16
@J.Kuhn: zum einen wird herr scholz bereits wieder vergessen haben, daß er das mal gesagt hat und zum anderen sind es nicht unbedingt die (abwandernden) konzerne, sondern die hohe besteuerung und mehrfachbesteue rung in unserem land, bei denen die regierung satt einkassiert. je höher die preise, desto höher die mwst.einnahmen. andere ländern senken diese steuern oder schaffen sie zeitweilig bis zur erholung ab, nicht so bei uns. kein wunder, daß die steuereinnahmen trotz dieser situation in unserem land so hoch sind wie selten und das TROTZ massenabwanderu ng und höchste insolvenzzahlen bei handel und industrie. somit denken die "da oben" ja ohne bezug zu den wirklichen ereignissen, es liefe super. nein, es rast in den abgrund ! und wenn man statt in die tagesschau mal in die wirtschaftsnach richten guckt, sieht man seit langem, daß wir nur noch auf der spitze des buges der sinkenden titanic stehen und wie es in dieser situation nach langem volllaufen des schiffes weitergeht, wissen wir ja alle: ein schnelles versinken in den eisigen abgrund unter lautem getöse. da hilft auch nicht das gutreden eines kapitäns oder das weiterspielen der Musiker an Deck. Das soll zwar beruhigen, ändert aber nichts an der realität, daß das schiff untergeht. und die masse der menschen in den unteren decks muß sehen, wie sie sich retten. für die oberen sind genug boote da und glaube mir, unser "kapitän" wird nicht bis zum schluß an bord bleiben !
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#1 J. Kuhn 2023-09-12 09:00
Ich wundere mich gerade über Meldungen wie "Deutschland steuert auf Rezession zu". Gerade noch betonte Kanzler Scholz die großen Erfolge der Koalition. Wäre man dort auch nur halbwegs am Puls der Zeit hätte man den erheblichen Einbruch der Auftragseingäng e (Binnenmarkt) bereits im Sommer 2022 vernommen. Dazu müssten man aber die vermeidliche Berufung zur Reformation der Welt zurückstellen und sich um sich der Tristesse der Realprobleme widmen.

Der Heuschreckensch warm den wir über Jahrzehnte selbst gezüchtet haben, beginnt gerade uns zu fressen. Wenn Politiker nichts mehr für`s Volk sondern nur noch im Interesse einiger weniger Großkonzerne regieren, führt dies zu einer Konzentration des Angebots, gleichzeitig zum Entfall eines jeden Wettbewerbs.

Man hat systematisch, die bereite Basis der Versorgung auf wenige marktbeherrsche nde Konzerne eingedampft, heute ist man absolut abhängig, sieht zu, wie einige Mineralölkonzer ne, Energie- und Lebensmittelver sorger der Bevölkerung das Geld aus der Tasche ziehen und einen Rekordgewinn nach dem anderen ausweisen. Die Gier dieser Konzerne führt, zur rasenden Inflation, zwangsläufigen Konsumreduktion und damit zu einem Markteinbruch der weit dramatischer ist als die Statistik dies zu vermitteln mag. Wir stehen erst am Anfang der Sichtbarkeit dieser Entwicklung und sie wird Folgen haben die heute noch niemand abschätzen kann.
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