Ryanair nimmt Kampf gegen Flug-Suchmaschinen auf

Veröffentlicht: 12.08.2015 | Geschrieben von: Christian Laude Test | Letzte Aktualisierung: 12.08.2015

Google Flights, Skyscanner, Swodoo – die Liste an Flug-Suchmaschinen ist lang. Sie vergleichen die Preise der Flüge und verweisen zum größten Teil erst bei der Buchung auf die entsprechende Fluglinie. Eine Praxis, die Michael O’Leary eindämmen will und mithilfe von neu eingestellten Programmierern den Ausbau der eigenen Webseite und der Smartphone-Apps anstrebt.

Ryanair-Flugzeug

(Bildquelle Ryanair-Flugzeug: Patryk Kosmider via Shutterstock)

Diese Kampfansage birgt enormes Potenzial, um auch zukünftig für Zündstoff zu sorgen. Michael O’Leary, Geschäftsführer von Ryanair, hat sich gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters über Flug-Suchmaschinen wie Google Flights oder Skyscanner ausgelassen. Diese sollen ihm nach nicht der Hauptvertriebsweg der Flugtickets werden. Aus diesem Grund wurden laut derStandard rund 200 Programmierer von Ryanair eingestellt, die dafür sorgen sollen, neue Dienste für Smartphones zu entwickeln sowie die Webseite der größten Billig-Fluglinie Europas auszubauen.

Ryanair vs. Flug-Suchmaschinen

"Wir müssen vorsichtig vorgehen und aufpassen, damit Google nicht der Vertriebsweg wird, über den wir 50 Prozent, 60 Prozent oder 80 Prozent unserer Tickets verkaufen", meint O’Leary gegenüber Reuters. Im Moment kann er sich jedoch noch zufrieden zeigen, denn 95 von 100 Tickets setzt Ryanair über seine eigene Internet-Seite ab. Bis Herbst sollen die Programmierer durch einen Relaunch des Web-Auftrittes dafür sorgen, dass dies auch weiterhin so bleibt, beziehungsweise die Quote sogar noch erhöht wird.

Flug-Suchmaschinen vergleichen die Flüge untereinander und verweisen zum größten Teil erst bei der Buchung auf die Seite der jeweiligen Fluglinie – Gebührenzahlung inklusive. Wie O’Leary berichtet, soll Skyscanner vor einigen Jahren drei Euro pro vermittelte Reise gefordert haben, was jedoch scheiterte. Der Ryanair-Konkurrent Lufthansa setzt auf einen anderen Ansatz und verlangt für Tickets, die über eine Buchungsplattform gekauft wurden, 16 Euro mehr.

Mit eben jene hat sich Ryanair wohl bereits auch in Verbindung gesetzt, um deren Flugpreise für die eigene Website übernehmen zu können. Andere Konkurrenten haben dies abgelehnt. Wie derStandard berichtet, soll die irische Fluglinie dennoch den Plan haben, die entsprechenden Daten auch ohne Einwilligung zu verwenden – obwohl O’Leary bei Flug-Suchmaschinen genau diese Praxis beklagt.

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