StartUp Better Place ist pleite

Veröffentlicht: 27.05.2013 | Geschrieben von: Anja Günther | Letzte Aktualisierung: 27.05.2013
StartUp Better Place ist pleite

Bereits Ende 2012 hatte sich der Firmengründer Schai Agassi aus Better Place zurückgezogen. Gestern vermeldete nun der neue Firmenchef Dan Cohen die Insolvenz des Unternehmens mit Sitz in Kalifornien. Als Partner für sein Projekt hatte das StartUp bereits 2008 Renault gewinnen können. Der größte Teilhaber an Better Place ist mit 30 Prozent die Holding Israel Corporation Ltd.

Die Idee hinter Better Place war, Elektroautos sehr viel effizienter und auch für Langstrecken attraktiver zu machen. Grundlage hierfür sollte ein umfangreiches Netz von Ladestationen für die benötigten Batterien werden, die in Ländern flächendeckend zum Einsatz kommen sollten. Der Clou hierbei war die Möglichkeit, Batterien zu tauschen, und somit ohne lange Ladezeit die Fahrt sofort fortsetzen zu können. Erste Netze mit Tauschstationen wurden dafür bereits in Israel und Dänemark installiert.

Wie bei vielen Projekten hatte hier aber die technische Entwicklung die Idee eingeholt. In der Zwischenzeit wurden die Ladezeiten für Batterien um ein vielfaches kürzer, und auch die Form der Batterien veränderte sich, sodass die Tauschfunktion nicht mehr so einfach umsetzbar war.

Aufgrund fehlender Aufmerksamkeit seitens der Öffentlichkeit und mangelnder Unterstützung von Autoherstellung, gestaltete sich die revolutionär gedachte Idee als eher schwierig in der Umsetzung.

Der große Schlag kam dann vor wenigen Wochen, als Renault seine Zusammenarbeit mit Better Place beendete, und somit eine der wichtigsten Säulen für den Erfolg des StartUps wegbrach. Außerdem hatte das junge Unternehmen es nicht mehr geschafft, weitere Investoren ins Boot zu holen.

Schon im November 2012 hatten sich Verluste in Höhe von mehr als 560 Millionen Dollar ergeben. Mit den weiteren Hiobsbotschaften und der mangelnden Unterstützung war die Realisierung der Vision laut Firmenchef Cohen nun „schwierig, komplex und übersät mit Hindernissen, die wir nicht alle überwinden konnten". Man werde weiter an die Wichtigkeit der Vision einer besseren Welt glauben, die Umsetzung werde aber wohl ohne Better Place stattfinden.

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