DMA zwingt Apple zum Handeln

Apple lässt Apps anderer Anbieter im App-Store zu

Veröffentlicht: 29.01.2024 | Geschrieben von: Hanna Hillnhütter | Letzte Aktualisierung: 29.01.2024
App-Store

Nachdem Apple sich vor Kurzem dazu verpflichtet hat, andere Bezahlmethoden als Apple Pay auf seinen Geräten zuzulassen, öffnet sich nun auch der App-Store für Apps von anderen Marktplätzen, wie die Tagesschau berichtete. Grund dafür sind die Regelungen des Digital Markets Act, der neue Vorgaben für Betreiber von großen Plattformen aufstellt. 

Regelung tritt am 7. März in Kraft

Ab dem 7. März tritt der Digital Markets Act in Kraft. Verbraucher:innen sollen vor der Marktmacht großer Plattformen besser geschützt werden. Dazu zählt auch, dass große Plattformen den Download von Apps aus externen Quellen erlauben müssen. 

Anders als bei Android-Geräten will Apple es allerdings nicht zulassen, dass Apps im Browser heruntergeladen werden dürfen und auf eigenes Risiko installiert werden können. Apple behält sich weiterhin vor, eine gewisse Kontrolle über die Installation zu haben und nur „beglaubigte“ Marktplätze zuzulassen. Apple begründet diese Einschränkung mit der Sicherheit: „Wenn jede beliebige Webseite Apps auf das Gerät herunterladen kann, stellt dies eine große Gefahr für die Sicherheit und den Datenschutz der Nutzer dar“, so Apples Top-Manager Phil Schiller. Bei Apple ist man der Auffassung, dass damit die Vorgaben der EU erfüllt sind. 

Außerhalb der EU wird Apple keine anderen Anbieter zulassen, sondern weiterhin nur Apps aus dem App-Store anbieten, nach Ansicht des Konzerns sind die Nutzer:innen in der EU einem höheren Risiko ausgesetzt. 

Weitere Änderungen bei Apple

Vor einer Woche hat der Konzern bereits angekündigt, dass neben Apple Pay zukünftig auch andere kontaktlosen Zahlungsmöglichkeiten auf dem iPhone angewendet werden können, wir berichteten. Außerdem können Apple-Nutzer:innen zukünftig einen anderen Browser als Safari als Standard-Browser festlegen. So kann zukünftig beispielsweise Google Chrome als Standard-Browser festgelegt werden. 

Spieleentwickler Epic, der mit Apple im Streit liegt, kündigte bereits an, dass es bald wieder eine iPhone-kompatible Version des Spieles Fortnite geben wird. Denn mit den neuen Regeln kann Epic das Spiel in einem eigenen App-Store zur Verfügung stellen. Apple hatte das Spiel aus dem App Store entfernt, weil Epic die Abgabe an Apple im App Store umgehen wollte. 

Auch die Umsatzbeteiligung für Bezahl-Apps und In-App-Käufe ändern sich. Zuvor lagen sie bei 15 bis 30 Prozent (je nach Größe des Anbieters), zukünftig liegt die Spanne bei 10 bis 17 Prozent. 

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Hanna Hillnhütter
Hanna Hillnhütter Expertin für: Verbraucherschutz- und Strafrecht

Hanna verschlug es 2012 für ihr Jurastudium vom Ruhrgebiet nach Leipzig. Neben dem Studium mit dem Schwerpunkt Strafrecht, spielte auch das Lesen und Schreiben eine große Rolle in ihrem Leben. Nach einem kurzen Ausflug in das Anwaltsleben, freut Hanna sich nun, ihre beiden Leidenschaften als Redakteurin verbinden zu können.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Hanna Hillnhütter

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.