Der frühe Vogel

Zalando kann den Gewinn fast verdoppeln

Veröffentlicht: 07.08.2023 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 07.08.2023
Zalando Pakete

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Zum Start in die neue Woche gibt es die aktuellsten Meldungen aus der Branche im Überblick:
Zalando hat seine aktuellen Quartalszahlen vorgelegt.
 Peek & Cloppenburg versenkt Steuermillionen
 Apples Servicesparte rettet die Bilanz

Zalando kann auf ein durchaus erfolgreiches Quartal zurückblicken. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben „eine solide Geschäftsentwicklung“ erlebt, die sich vor allem durch ein Ebit-Wachstum um 87 Prozent auf 144,8 Millionen auszeichnet. Dieses Ergebnis habe der Modekonzern unter anderem durch die Optimierung der Kosten pro Bestellung und die Erhöhung der durchschnittlichen Warenkorbwerte erreicht. Daneben führte Zalando gezielte Marketingmaßnahmen durch. Die bereinigte Ebit-Marge stieg um 2,7 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent, wie das Unternehmen mitteilte.

Neben diesem Ergebnis kann Zalando auch neue Partnerschaften für seine Plattform verkünden. Das Partnergeschäft sei darüber hinaus auch in Sachen Bruttowarenvolumen gewachsen: Dieses lag fast sieben Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Gleichzeitig gewannen die Berliner immer mehr Partner für ihr Fulfillment-Programm. Der Anteil der über Zalando Fulfillment Solutions versendeten Artikel sei gegenüber dem Vorjahresquartal um drei Prozentpunkte gestiegen. 

Das neue Kronjuwel in Zalandos Repertoire ist ein neues Tool, das mithilfe von künstlicher Intelligenz die exakten Körpermaße der Kunden ermitteln und so Retouren reduzieren soll. Das Tool hatte Zalando im Juli in Deutschland, Österreich und der Schweiz gestartet (wir berichteten). „Unsere neue Größenempfehlungsfunktion vereinfacht das Online-Einkaufserlebnis“, erklärt Robert Gentz, Co-CEO von Zalando. „Diese Innovation unterstützt Kund:innen, die perfekte Passform zu finden – eine der zentralen Herausforderungen im Mode-E-Commerce.“

Der Umsatz der Berliner sank im vergangenen Quartal leicht um 2,5 Prozent auf 2,56 Milliarden Euro. Auch das konzernweite Bruttowarenvolumen sank – anders als das GMV der Partnermarken – um 1,8 Prozent auf 3,72 Milliarden Euro. Zalando hat aufgrund der Ergebnisse seine Prognose für das Gesamtjahr 2023 konkretisiert: Das bereinigte Ebit soll demnach zwischen 300 und 350 Millionen Euro liegen, das Bruttowarenvolumen werde in der unteren Hälfte der ursprünglich prognostizierten Spanne von 1 bis 7 Prozent liegen, während die Umsatzentwicklung zwischen -1 bis 4 Prozent erwartet werde.

Peek & Cloppenburg versenkt Steuermillionen

Vor seiner Insolvenz hat der Düsseldorfer Modehändler Peek & Cloppenburg offenbar eine größere Summe an staatlicher Unterstützung erhalten. Wie der Spiegel berichtet, habe das Unternehmen „deutlich mehr Staatsgeld erhalten und verbrannt als bisher bekannt“. Konkret seien während der Coronapandemie insgesamt 52 Millionen Euro im Rahmen der Überbrückungshilfe III an das Unternehmen gegangen. 

Das Geld sei aufgrund von Prognosen bewilligt worden, die sich nun nicht bewahrheitet hätten. Stattdessen rutschte Peek & Cloppenburg in die Insolvenz. Fraglich ist, ob die zu viel gezahlten Hilfen jemals erstattet werden. Erst kurz zuvor war zudem bekannt geworden, dass P&C vor der Insolvenz KfW-besicherte Kredite erhalten hatte. Der Bund müsse deshalb vermutlich einen dreistelligen Millionenbetrag verloren geben.

Apple: Servicesparte rettet die Bilanz

Sowohl in Sachen iPhone als auch bei den Mac-Computern und beim iPad musste Apple im vergangenen Quartal Umsatzeinbußen verzeichnen. Überraschend gut habe sich dagegen die Servicesparte entwickelt, berichtet das Manager Magazin: Das Dienstleistungsgeschäft konnte um acht Prozent auf einen Rekordumsatz von 21,21 Milliarden Dollar zulegen. Die Sparte setzt sich unter anderem aus den Erlösen aus dem App Store und Diensten wie Apple Music oder auch AppleTV+ zusammen. 

Insgesamt musste Apple trotzdem einen Rückgang des Konzernumsatzes hinnehmen. Dieser lag mit 81,8 Milliarden Dollar allerdings auch nur leicht – nämlich 1,8 Prozent – unter dem Vorjahreswert. Der Gewinn stieg leicht von 19,4 auf 19,9 Milliarden Dollar.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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