5 Top-Themen des Tages: FairCommerce-Initiative gestartet, Tchibo verliert, Zooplus gewinnt, Google und Facebook gegen unechten Traffic, Amazon eröffnet Fotostudio in London

Am heutigen Donnerstag waren folgenden Themen im E-Commerce wichtig: Der Händlerbund hat die FairCommerce-Initiative gestartet, Tchibo kämpft mit schlechten Zahlen. Zooplus kann die Korken knallen lassen. Facebook und Google wollen gegen Traffic-Bots vorgehen. Amazon eröffnet ein neues Fotostudio in London.

(Bildquelle Abend-News: Anna Demjanenko via Shutterstock)

Händlerbund startet "FairCommerce - gegen Abmahnmissbrauch"

Der Händlerbund hat heute die Initiative "FairCommerce - gegen Abmahnmissbrauch" gestartet. Ziel der Initiative ist es, einen besseren Schutz vor Abmahnungen zu schaffen. Erreicht wird dies, indem die Teilnehmer sich zunächst gegenseitig über Rechtsfehler informieren. Eine kostenpflichtige Abmahnung erfolgt nur, wenn die angemerkten Fehler nicht beseitigt werden. „Klar ist: Wenn es Verstöße gibt, müssen diese beseitigt werden. Klar ist aber auch: Das gegenseitige Aufmerksam-machen auf diese Fehler ermöglicht einen fairen Umgang unter Online-Händlern, sodass Abmahnmissbrauch erst gar keine Chance hat!“, erklärt Andreas Arlt, Bundesvorsitzender des Händlerbundes. Der Händlerbund hatte zunächst eine Umfrage unter seinen Mitgliedern durchgeführt, hier zeigten sich 96 Prozent bereit, sich der Initiative anzuschließen.

Tchibo: schlechte Zahlen im Rücken, schlechte Prognosen

Es scheint keine leichte Zeit für Tchibo zu sein. Gerade erst sorgte der Kaffeeröster mit Inseln im Sortiment für kuriose Schlagzeilen. Nun sind die Nachrichten von trüberer Natur. Das Unternehmen muss für 2014 in puncto Umsatz und Gewinn Rückschläge hinnehmen: Die Umsätze gingen um 2,7 Prozent auf rund 3,47 Milliarden Euro zurück. Und auch der Ebit ist im Vergleich mit dem Vorjahr von 220 Millionen Euro auf 191 Millionen Euro gefallen. Die Gründe liegen vor allem im schwächelnden Filial-Geschäft, in Einbußen auf dem Osteuropa-Markt sowie am rückläufigen Interesse an Gebrauchsartikeln. Obwohl der Online-Handel von Tchibo ein Wachstum verzeichnet, reichte dies nicht aus, um die Zahlen auszugleichen. Auch der Ebit für 2015 wird wohl noch einmal „deutlich unter dem Vorjahresniveau“ liegen.

Zooplus legt Super-Wachstum hin

Im Gegensatz zu Tchibo darf sich Zooplus ordentlich auf die Schulter klopfen, denn der Online-Anbieter für Heimtierbedarf scheint alles richtig gemacht zu haben. Die Gesamtleistung konnte das Unternehmen im zweiten Quartal (voraussichtlich) um 33 Prozent auf 174 Millionen Euro steigern. Im ersten Halbjahr liegt sogar ein Wachstum um 34 Prozent auf 344 Millionen Euro vor. Besonders erfreulich sei zudem die Entwicklung in Deutschland. „Wir sehen das als Bestätigung der Attraktivität unseres Vertriebsmodells und der Leistung unseres Teams“, kommentierte Cornelius Patt, Vorstandsvorsitzende der Zooplus AG. Für das Gesamtjahr 2015 erwarte man eine Gesamtleistung von mindestens 725 Millionen Euro.

Google und Facebook vs. Traffic-Bots

Dieser Zusammenschluss wirkt auf den ersten Blick äußerst befremdlich: Online-Riesen wie Google, Facebook und Yahoo arbeiten zukünftig zusammen, um gegen den Werbe-Betrug im Internet vorzugehen. Die neu gegründete Trustworthy Accountability Group (TAG) hat eine Blacklist erschaffen, um betrügerischen Web-Traffic zu blockieren. Die Kooperation scheint auch dringend notwendig zu sein, denn allein Google hat über 6.500 Installationen und 500 Millionen falsche Klicks gemessen. Möglicherweise kann mit Hilfe der gemeinsamen Arbeit der Kampf gegen die Traffic-Bots gewonnen werden.

Amazon eröffnet Fashion Fotostudio in London

Nach New York nun also eine weitere Mode-Metropole: Amazon eröffnete heute in der britischen Hauptstadt London ein neues Fashion Fotostudio. Galionsfigur war dabei die Schauspielerin Suki Waterhouse. Stolze 4300 Quadratmeter und 22 Einzelstudios umfasst das Studio, das nach dem 2013 eingeweihten amerikanischen Vorbild gebaut wurde. Gleichzeitig präsentierte der Online-Händler neue Quartalszahlen aus dieser Sparte: So wurden zwischen Anfang April und Ende Juni rund 30 Millionen Fashion-Produkte im europäischen Raum verkauft, was durchaus ein kostspieliges Objekt wie das Fashion Fotostudio rechtfertigt.