Am Umsatz hapert es jedoch nicht, dieser hat sich im vergangenen Jahr von 510 Millionen Euro in 2011 auf 1,15 Milliarden Euro mehr als verdoppelt – nicht eingerechnet ist dabei jedoch die Retourenquote. Und die ist bei Zalando hoch: Rund die Hälfte der Bestellungen wird nach Angaben des Unternehmens wieder zurückgeschickt.
Die Retouren machen dem Unternehmen offensichtlich nichts aus: „Das ist Teil des Geschäftsmodells, das ist im Businessplan einkalkuliert", so Geschäftsführer Rubin Ritter gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Hauptgrund für die fehlenden Gewinne sind wahrscheinlich hohe Investitonen, die das Unternehmen auch in diesem Jahr machen wird.
So nahm Zalando 2012 sieben neue Märkte ins Visier und expandierte nach Spanien, Schweden, Finnland, Dänemark, Norwegen, Polen und Belgien. In den Kernländern Deutschland, Österreich und Schweiz habe man ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt, gab Zalando bekannt, wollte jedoch keine Angaben darüber machen, was das unterm Strich bedeutet. Für 2013 ist zwar keine weitere Internationalisierung geplant, doch im Sommer wird es ein neues Logistikzentrum in Mönchengladbach geben.
Trotz dem Ausbleiben der Gewinne sieht sich Zalando finanziell gut aufgestellt: „2012 ist unsere Eigenkapitalquote auf über 50 Prozent gestiegen, von 39 Prozent im Jahr zuvor. Wir verfolgen einen starken Wachstumskurs und haben als Ausgleich dafür immer eine sehr konservative Bilanzstruktur gewählt“, sagte Ritter. Die größten Anteilseigner des 2008 gegründeten StartUps sind AB Kinnebik und die Samwer-Brüder.
Mittlerweile hat der Online-Pure-Player 150.000 Produkte im Sortiment und beliefert 10 Millionen Kunden in 14 europäischen Ländern. Vornehmlich als Schuhändler gestartet, hat Zalando inzwischen zahlreiche weitere Kategorien wie Mode, Kosmetik und Einrichtungsgegenstände im Programm.
Die Konkurrenz beobachtet das Treiben aufmerksam, doch zu mindestens Heinrich Deichmann fürchtet sich nicht vor dem Wettbewerber. Noch im vergangenen Jahr stellte er in einem Interview die Nachhaltigkeit des Geschäftskonzepts infrage und gab kürzlich bekannt vor allem seine stationäre Basis weiter stärken zu wollen.
(Quelle: dpa)
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