USA

Millionenstrafe: Ebay-Mitarbeiter haben Blogger tyrannisiert

Veröffentlicht: 12.01.2024 | Geschrieben von: Sandra May | Letzte Aktualisierung: 12.01.2024
Ebay-Logo unter Lupe

In den letzten Jahren berichteten wir hin und wieder über ein laufendes Verfahren gegen Ebay als Unternehmen und dessen (ehemalige) Mitarbeitende in den USA. Es ging um die Bedrohung eines bloggenden Ehepaars. Nun wurde Ebay zu einer millionenschweren Strafe verurteilt.

Trauerkränze, Kakerlaken und unpassende Ratgeber

Ein Ehepaar betrieb einen Blog und berichtete unter anderem auch über Ebay. Mit diesen Berichten war der damalige Ebay-Chef Devin Wenig bereits im Jahr 2019 nicht zufrieden. Dies berichtet n-tv unter Bezug auf die Verfahrensakten. Was dann folgte, war eine Stalking-Kamapagne: Eine Gruppe von Mitarbeitenden schickte dem Ehepaar unter anderem lebendige Kakerlaken, einen Trauerkranz, eine mit Kunstblut verschmierte Schweinemaske, sowie einen Ratgeber zum Umgang mit dem Tod des Partners.

Umfangreiches Verfahren

Bereits im Vorfeld zu dem aktuellen Verfahren mussten sich sieben mittlerweile ehemalige Beschäftigte für ihre Taten vor einem Strafgericht verantworten. Der als Anführer ausgemachte frühere Sicherheitsverantwortliche wurde im Herbst 2022 zu einer fast fünfjährigen Haftstrafe verurteilt. Devin Wenig wurde nicht strafrechtlich verfolgt. Ein Ex-Manager musste ebenfalls ins Gefängnis. Dieser hatte angegeben, nicht gewusst zu haben, wie die Beschäftigten der Sicherheitsabteilung mit den Blogbetreiber:innen umgegangen seien. Das Unternehmen Ebay wurde zu einer Strafe von drei Millionen Dollar (2,73 Millionen Euro) verurteilt. Dies sei die mögliche Höchststrafe gewesen. Parallel verklagt das bloggende Ehepaar das Unternehmen außerdem auf dem zivilrechtlichen Weg. Ende März 2025 soll der Prozess beginnen. 

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Sandra May
Sandra May Expertin für: IT- und Strafrecht

Sandra schreibt seit September 2018 als juristische Expertin für OnlinehändlerNews. Bereits im Studium spezialisierte sie sich auf den Bereich des Wettbewerbs- und Urheberrechts. Nach dem Abschluss ihres Referendariats wagte sie den eher unklassischen Sprung in den Journalismus. Juristische Sachverhalte anschaulich und für Laien verständlich zu erklären, ist genau ihr Ding.

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