Schuldenspirale

Weniger Einkommen durch Coronakrise – private Überschuldungen drohen

Veröffentlicht: 16.06.2021 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 16.06.2021

Nicht nur Unternehmen haben mit finanziellen Auswirkungen der Coronapandemie zu kämpfen. Auch in den Geldbeuteln vieler Verbraucher macht sich die Krise bemerkbar: Während es einige, gut gestellte Haushalte geschafft haben, etwa aufgrund geschlossener Geschäfte Geld beiseite zu legen, befürchten andere auch langfristige Folgen. Denn wie Spiegel Online berichtet, müssen rund 40 Prozent der Verbraucher in Deutschland aufgrund der Krise ein geringeres Einkommen verzeichnen.

„Ende April 2021 hatten 16,4 Millionen Haushalte weniger Geld zur Verfügung. Das waren rund 1,7 Millionen mehr als bei unserer Befragung im Oktober 2020“, wird Patrik-Ludwig Hantzsch von der Wirtschaftsauskunftei Creditreform zitiert. Insbesondere Kurzarbeiter, aber auch Solo-Selbstständige und Mini-Jobbber seien von dieser Entwicklung betroffen.

Höhepunkt an privaten Überschuldungen spätestens 2023

Auf mittelfristige Sicht droht die Entwicklung mit teils erheblichen Konsequenzen für die Einzelnen, nämlich mit privaten Überschuldungen, einherzugehen: Die Finanzexperten von Creditreform erwarten eine „Spitze der Neuverschuldung“ aller Voraussicht nach im nächsten oder auch übernächsten Jahr. Hilfen, die der Staat im Rahmen der Krise vergibt, würden derzeit lediglich für eine zeitliche Verzögerung sorgen.

Laut Umfrage bangt jeder dritte Befragte in den kommenden zwölf Monaten um seine Zahlungsfähigkeit bei regelmäßigen oder auch außergewöhnliche Verbindlichkeiten. „Hierzu gehörten vor allem Kosten für Elektrizität und Heizung, dringende und notwendige Anschaffungen für Haus oder Wohnung sowie für Mieten“, schreibt der Spiegel weiter. Mehr als zehn Prozent hätten in den vergangenen zwölf Monaten nach eigenen Aussagen bereits mit Zahlungsunfähigkeit zu kämpfen gehabt – sie hätten das Gefühl gehabt, ihrer finanziellen Situation nicht gewachsen gewesen zu sein.

Viele wollen sich einschränken 

Um etwa drohende Zahlungsprobleme abzuwenden, würden sich viele Verbraucher bereits einschränken: Etwa sechs von zehn Befragten (57 Prozent) bzw. fast 24 Millionen Haushalte wollen aufgrund der aktuellen Lage weniger Geld für ihre Lebenshaltung oder ihren Konsum ausgeben. Gespart werden soll hierbei beispielsweise an Bekleidung oder auch Urlaub und Freizeit.

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.