Amazon Prime: Verspätete Lieferungen verärgern Kunden

Veröffentlicht: 06.01.2015 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 22.06.2022

Braut sich da etwas zusammen? – Zumindest scheint es in der sonst so friedliebenden „Amazon Prime-Gemeinde“ zu köcheln. Grund für den Unmut und Ärger sind verzögerte Lieferungen von Prime-Produkten. In Foren diskutieren Verbraucher, welche Ursachen die ungewöhnlich langen Wartezeiten für Verbraucher haben könnten. Die Stimmung schwankt zwischen Verständnis und Frust.

(Bildquelle wütend: PathDoc via Shutterstock)

Verzögerte Lieferung: Prime-Produkte brauchen mehrere Tage

Amazon Prime ist bekannterweise ein kostenpflichtiges Mitgliedschaftsprogramm, das mit zahlreichen Extras und Features aufwartet. Ob ein kostenloses Leih-E-Book im Monat, ein cloudbasierter Foto-Speicher oder der angepriesene Streaming-Dienst Prime Instant Video – Amazon hat sich einiges einfallen lassen, um die Kunden an sich zu binden. Doch trotz der vielen Zusatz-Services: Für viele Verbraucher bildet die schnelle Premium-Lieferung am nächsten Werktag immer noch den Kern des Angebots. Doch was, wenn dieser Kern wegbricht?

Nun gut, „wegbrechen“ scheint vielleicht drastisch formuliert. Aber aktuell scheint im Hause Amazon nicht alles rund zu laufen, sodass auch Prime-Produkte mehrere Tage benötigen, bis sie beim sonst so umhegten Prime-Kunden ankommen. Woran das liegt? Darüber spekulieren die Verbraucher aktuell in diversen Threads (zum Beispiel hier, hier oder hier). Ein User meint: „Liegt am erhöhten Bestellaufkommen über die Feiertage. Sollte sich in den nächsten Wochen wieder normalisieren. Und damit sich keiner aufregen kann, dass die Ware nicht pünktlich kommt, haben sie die Termine derzeit etwas nach hinten korrigiert.“

Andere spekulieren, „dass es bei Amazon über Weihnachten eine Urlaubssperre gab und viele Mitarbeiter den Urlaub jetzt nehmen. Somit sind die dann wohl ein wenig unterbesetzt.“ Auch Argumente wie Jahresabschlüsse, Inventur oder der heutige Feiertag in einigen Bundesländern finden sich in den digitalen Gesprächsräumen. Doch neben den recht sachlichen Erklärungsversuchen machen auch immer mehr Verbraucher ihrem Unmut Luft: „Echt schade :( da benötigt man ja eigentlich kein Prime mehr“, „Das finde ich nicht korrekt, denn solche Änderungen sollten doch zumindest mitgeteilt werden“ oder „Jetzt Frage ich mich wie Amazon das rechtfertigen will schließlich werben sie doch mit der Lieferung am nächsten Tag und nicht erst 3 Tage später,...“.

Amazon zwischen massiver Prime-Werbung und gebrochenen Werbeversprechen

Natürlich gibt es auch jene, die Amazon und dem Prime-Service treu bleiben und die aktuellen Lieferverzögerungen verschmerzen und verteidigen: „Sorry aber wer sich hier über 2-3 Tage Lieferverzögerung beklagt hat nicht alle Tassen im Schrank.“ Doch mit Blick auf die massiven Werbeanstrengungen, die Amazon momentan in Sachen Prime an den Tag legt, erscheint der Zeitpunkt für verspätete Lieferungen doch mehr als ungünstig: „Wir jammern also nicht auf hohem Niveau sondern hinterfragen lediglich ein Werbeversprechen ;-)“, entgegnet ein anderer Leser.

Zu guter Letzt verweist ein anderer Nutzer auf die Internationalisierung der Prozesse bei Amazon: Ein Großteil der Sendungen komme mittlerweile aus Polen, Spanien oder Frankreich. „Ich denke, hier liegt der Hund begraben. Die Ware liegt in einem anderen europäischen Warenhaus und muss natürlich erst einmal nach Deutschland versendet werden. Ich denke dadurch kommen mittlerweile die längeren Lieferzeiten - trotz prime - zustande. Ich bin seit der ersten Geburtsstunde von Prime Kunde und habe diesen Service sehr genossen. Ich habe auch nie Probleme gehabt. Bis dato. Da überlegt man schon ob 49 Euro weiterhin zahlt, wenn die Ware jetzt nicht mehr 1 Tag - wie laut Werbung versprochen! - sondern 2-3 Tage braucht.“

Alles in allem scheint das Problem mit den verzögerten Prime-Lieferungen ein multi-faktorielles Problem zu sein. Vielleicht sind einige Kunden einfach zu spitzfindig und kritisch. Vielleicht aber auch nicht. Denn Werbeversprechen werden von der Kundschaft ernst genommen. Und wenn ein Unternehmen Versprechungen macht und diese nicht einhält, kann aus ein paar verärgerten Usern auch ganz schnell ein verärgerter Kunden-Sturm werden.

Hier sehen Sie einen der Spots, die aktuell den Prime-Service bewerben:

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