Markenrechtsstreit

H&M verklagt Shein

Veröffentlicht: 25.07.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 25.07.2023
Shein

Der aufstrebende chinesische Modekonzern Shein muss sich offenbar vor Gericht verantworten. Nach Informationen von Bloomberg hat H&M in Hongkong Klage gegen Shein eingereicht, wie der Spiegel meldet. H&M verlangt Schadenersatz und will per einstweiliger Verfügung die weitere Verletzung von Markenrechten verhindern. Shein soll mehrere Designs von H&M – etwa Bademode und Pullover – kopiert haben.

Die Klage habe H&M schon 2021 vorbereitet, damals war Shein international noch weitgehend unbekannt. Publik ist sie nun geworden, nachdem H&M bei einer Gerichtsverhandlung Fotos von Produkten vorgelegt hat, die Shein kopiert haben soll. Auf Bloomberg-Anfrage hat H&M die Klage mittlerweile bestätigt. Ein H&M-Sprecher wird mit den Worten zitiert, dass Shein „in mehreren Fällen die Rechte unserer Designs verletzt“ habe. Das Unternehmen aus China äußert sich zu dem Vorgang bislang nicht.

 

Shein: Erfolg mit „Ultra-Fast-Fashion“

Shein ist mit „Ultra-Fast-Fashion“ enorm schnell gewachsen und wird von der Konkurrenz kritisch beäugt. Der Konzern greift aktuelle und bestehende Modetrends auf und versucht, diese mehr oder weniger unverhohlen zu kopieren. In den vergangenen Jahren ist das Unternehmen aus China kräftig in internationale Märkte expandiert. Erst im Mai 2023 startete das Unternehmen einen Marktplatz in den USA. Gerade bei jungen Menschen kommt das Konzept gut an, viele kaufen mittlerweile bewusst Fälschungen (siehe „Mehr zum Thema“).

Juristische Auseinandersetzungen sind für den Anbieter aber nicht neu. In den USA liefert sich Shein mit Temu – das gerade ebenfalls mit Macht in die westlichen Märkte drängt – eine regelrechte Schlacht vor Gericht. Temu wirft Shein vor, Lieferunternehmen so zu beeinflussen, dass diese nicht mit Temu zusammenarbeiten. „Shein hat sich an einer Kampagne von Drohungen, Einschüchterungen, falschen Anschuldigungen zu Verstößen sowie an Versuchen beteiligt, unbegründete Strafgelder zu verhängen“, heißt es in der Klageschrift. Gleichzeitig steht das Unternehmen wegen schlechter Arbeitsbedingungen in der Kritik. Trotzdem wurde es zeitweise mit mehr als 100 Milliarden US-Dollar bewertet.

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