Magento-Sicherheitslücke: Viele Online-Shops noch ungeschützt

Veröffentlicht: 30.06.2015 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 30.06.2015

Im Februar 2015 wurde eine schwerwiegende Sicherheitslücke im Shopsystem Magento entdeckt, die es Angreifern ermöglicht, Kreditkarteninformationen zu stehlen. Inzwischen hat Magento einen Security-Patch veröffentlicht, doch viele Online-Shop sind noch immer ungeschützt. Händler sollten ihr System dringend überprüfen und gegebenenfalls aktualisieren.

Gebrochener Schild auf Datenhintergrund

(Bildquelle Sicherheitslücke: Maksim Kabakou via Shutterstock)

Die Sicherheitslücke im Shopsystem Magento betrifft noch immer eine große Zahl der Installationen – das hat verschiedene Magento bestätigt. Grund ist, dass viele Magento-Installationen noch immer nicht aktualisiert wurden. Um die Sicherheitslücke zu schließen, sollten Online-Händler nun dringendst ihre Magento-Version überprüfen und gegebenenfalls den Security-Patch „SUPEE-5344“ installieren. In der aktuellen Version CE 1.9.1.1 ist der Patch bereits enthalten. Wer sich unsicher ist, ob der Patch erforderlich ist, kann das Online-Tool des Magento-Hosters Byte nutzen, um die eigene Installation zu überprüfen.

Die Sicherheitslücke namens Shoplift Bug im Magento-System war im Februar 2015 entdeckt worden. Der Sicherheitsexperte Peter Gramantik hatte ein Script entdeckt, mit dem die POST-Abfragen mitgeschnitten werden können. Dabei hätten Angreifer vor allem Kreditkartendaten im Visier. Zudem könnten Angreifer über das Checkout-Modul des Shopsystems an Zahlungsinformationen der Kunden kommen.

Online-Händler für Sicherheit ihrer Kunden zuständig

„Das Schlimme ist, dass man nicht weiß, dass man betroffen ist, bis es zu spät ist“, erklärt Gramantik im Sucuri-Blog. „Im schlimmsten Fall wird es erst offensichtlich, wenn es auf dem Bankkonto zu sehen ist.“ Besonders heikel: In einer Vorgehensweise reisen die Kreditkartendaten der Opfer in reiner Textform durch das Internet – sind also theoretisch von jedem einsehbar. Gramantik zufolge sollten die Online-Händler alles in ihrer Macht stehende unternehmen, um die Sicherheit ihrer Kunden und deren Daten zu gewährleisten.

Und der Sicherheitsexperte hat noch eine Warnung: „Während die aktuellen Informationen sich nur auf Magento beziehen, müssen Sie erkennen, dass so etwas jede Plattform betreffen kann, die für den E-Commerce genutzt wird. Während die Branche wächst, werden auch Angriffe, die auf die Branche abzielen, häufiger vorkommen.“

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