Gegen den Strom: Welche Händler die Rücksendekosten nicht (mehr) übernehmen

Veröffentlicht: 04.08.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 13.08.2014

Amazon, Zalando, Otto, Weltbild, Tchibo – die Großen der großen Online-Shops haben sich auch nach Inkrafttreten der neuen Verbraucherrechterichtlinie dazu entschieden, die Kosten für anfallende Rücksendungen selbst zu übernehmen. Der Grund liegt für Viele auf der Hand: Ein Großteil der Händler hat Angst, dass die Kunden ausbleiben, wenn der Retouren-Service nicht stimmt. Doch einige Anbieter widersetzen sich dem Strom.

Rücksendekosten im Online-Handel

(Bildquelle Rücksendung: Karramba Production via Shutterstock)

Es ist nur eine Handvoll Händler, die aus der großen Masse heraussticht: Nach Angaben einer neuen Studie des Gutscheinportals deals.com nutzen nur 14 der 100 deutschen Top-Online-Shops die Vorteile der neuen Verbraucherrechterichtlinie und legen die Rücksendekosten auf ihre Kunden um. Unter ihnen sind beispielsweise die Modeanbieter Klingel und Limango oder aber auch die Möbelanbieter Ikea und Fab.

Auffällig ist, dass die meisten Händler, die die Retourenkosten an ihre Kunden weitergeben, aus der Technik- oder Elektronik-Branche kommen: Pearl oder Dell, ATU, HP oder Druckerzubehoer.de sind einige dieser technik-affinen und namhaften Online-Anbieter.

Retourenkosten im Online-Handel

Dass dieser Schritt durchaus mutig ist, belegen weitere Zahlen von Deals.com-Analysen. „Unsere Studienergebnisse zeigen, dass für rund die Hälfte der Deutschen die Möglichkeit zum kostenlosen Rückversand Online-Shopping überhaupt erst attraktiv macht“, kommentiert Tobias Conrad von Deals.com. Zudem suche sich mehr als jeder dritte Online-Shopper den Händler danach aus, ob dieser den Rückversand kostenlos anbietet. – Eine Tendenz, die sich viele Anbieter bereits gedacht und zu Herzen genommen haben dürften.

Was können aber Händler tun, wenn die Last der Retourenkosten auf die Gewinne drückt und das eigene Geschäft in negativer Weise beeinflusst? Darauf hat die Buchkette Thalia eine mögliche Antwort gefunden: Das Unternehmen bietet zwar keine kostenfreie Rücksendung an, doch die Kunden haben die Möglichkeit, die bestellten Waren auch in einer Filiale zurückzugeben. Auf diesem Wege spart der Buchhändler eine Vielzahl von Kosten und bietet Verbrauchern darüber hinaus einen kundenfreundlichen und preiswerten Service (ohne Kosten).

Weitere interessante Informationen zur Deals.com-Studie finden Sie hier.

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