Der frühe Vogel

Ebay Kleinanzeigen: Polizei warnt vor neuer Betrugsmasche

Veröffentlicht: 28.06.2021 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 21.06.2022

Das Landeskriminalamt Niedersachsen hat kürzlich vor einer neuen Betrugsmasche auf Ebay Kleinanzeigen gewarnt: Demnach bekunden vermeintliche Kaufinteressenten ein hohes Interesse an dem angebotenen Produkt, das ein Verkäufer auf dem Kleinanzeigenportal eingestellt hat. Die Ware werde ungeprüft akzeptiert, soll aber ein Geschenk für einen Bekannten oder Verwandten werden. Der angebliche Käufer befinde sich allerdings nicht in Deutschland und bittet also darum, die Ware direkt an die dritte Person zu schicken. Zudem soll als besondere Überraschung noch ein Gutschein, etwa für Steam, iTunes oder Amazon, beigelegt werden, den der Verkäufer organisieren soll – entsprechend würde die passende Summe plus eine Aufwandsentschädigung per PayPal überwiesen.

Die Betrüger gehen dann unterschiedlich vor, heißt es in der Mitteilung der Polizei weiter. Entweder nutzen sie für die Bezahlung einen gekaperten Account bei PayPal oder sie fälschen den Mailverkehr von PayPal, um zu suggerieren, dass der Zahlungsdienstleister als Treuhänder fungiere und auf eine Versandbestätigung warte, um das Geld auszuzahlen. Es sei sogar denkbar, dass der Gutschein-Code durch den angeblich Käufer abgefragt werde. 

Verkäufer müssen sich hier in Acht nehmen: Verschicken Sie die Ware samt Gutschein, verlieren sie diese und sehen auch nie das Geld. Denn die Betrüger werden den Betrag nie zahlen oder der Geldbetrag würde vom missbräuchlich verwendeten PayPal-Konto zurückgefordert. Die Polizei warnt davor, sich zu anderen Diensten oder Zahlungen hinreißen zu lassen. PayPal verlange keinen Versandnachweis, damit angeblich zwischengelagertes Geld ausgezahlt werde. Wer von dem Betrug betroffen ist, sollte unbedingt Anzeige bei der Polizei erstatten. 

Coronahilfen: Mehr als 1.700 Verdachtsfälle auf Betrug

In Hessen gibt es aktuell über 1.700 Verdachtsfälle auf Coronahilfen-Betrug, erklärte das Wirtschaftsministerium auf eine Kleine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion. Der Großteil der Verdachtsfälle betreffe demnach die Corona-Soforthilfe, die im Frühjahr 2020 zügig angeboten wurde, um betroffenen Unternehmen durch die Krise zu helfen, berichtet die FAZ. Hier gebe es 1.531 Verdachtsfälle, es würden derzeit 1.484 Ermittlungsverfahren geführt, heißt es. 

Grund für diese Häufung sei, dass der Datenabgleich mit der Finanzverwaltung bei der Soforthilfe erst im laufenden Verfahren und nicht von Beginn an eingeführt werden konnte. Das habe Schlupflöcher geöffnet, die mutmaßliche Betrüger ausnutzen konnten – die Regierung hatte im Frühjahr 2020 zunächst schnelle Hilfen aufgesetzt, die unbürokratisch betragt werden konnten. Die Geschwindigkeit bei der Bereitstellung der Hilfen ging offenbar zulasten der Sicherheit.

Studie: Der Modehandel war nicht agil genug

Der E-Commerce hat vielen Unternehmen durch die Krise geholfen und bei einigen Anbietern für ein starkes Wachstum gesorgt. Doch viele Modehändler konnten den Online-Handel nicht so stark zu ihrem Vorteil nutzen, wie sie es sich gerne gewünscht hätten. Das zeigt eine aktuelle Studie von Hitachi Solutions und K3 Business Technologies, wie die Internet World berichtet

Ein Grund dafür sei eine fehlende Agilität. 57 Prozent der Befragten aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien sagten demnach, dass sie nicht flexibel genug auf Kundenwünsche und kurzfristige Veränderungen reagieren konnten. Bei den deutschen Einzelhändlern lag dieser Anteil sogar bei 60 Prozent. Nun wollen die Modehändler verstärkt in den E-Commerce investieren. 

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