Der frühe Vogel

Zahl der insolventen Unternehmen erreicht einen neuen Höchststand

Veröffentlicht: 10.04.2024 | Geschrieben von: Hanna Hillnhütter | Letzte Aktualisierung: 10.04.2024
Pleite

Guten Morgen!
Zum Start in den Tag gibt es die aktuellsten Meldungen aus der Branche im Überblick:

  • Mehr Firmenpleiten in Deutschland
  • Umsätze im Online-Handel verfehlen Vorjahresniveau
  • Karl Lauterbach möchte mehr KI

 

Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland ist so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr, zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), wie das Handelsblatt berichtete. Das Hoch an Insolvenzen aus dem Februar wurde dabei noch einmal um neun Prozent übertroffen. Zudem liegt die Zahl der Insolvenzen 35 Prozent höher als im März 2023 und 30 Prozent höher als der März-Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. 

Ganze 1.297 Insolvenzen wurden im März in Deutschland angemeldet. Als Grund wurden gestiegene Lohn- und Energiekosten, aber auch Refinanzierungskosten durch höhere Zinsen genannt. Viele Kalkulationen waren auf der Grundlage niedrigerer Zinsen berechnet, diese Rechnungen gingen dann nicht mehr auf, begründete IWH-Insolvenzforscher Steffen Müller die Ergebnisse. Zudem sind die Firmenpleiten immer noch eine Auswirkung der Covid-19-Pandemie. Unternehmen wurden mit den Corona-Hilfen künstlich am Leben gehalten. Vor allem der Immobilien- und Bausektor ist von den Insolvenzen betroffen. Die Bereiche Verkehr und Lagerei sind weniger stark gezeichnet.

Die Forscher des IWH gehen davon aus, dass die Zahlen der Insolvenzen im Mai und Juni wieder sinken werden. 

Umsätze im Online-Handel verfehlen Vorjahresniveau

Im ersten Quartal 2024 haben die Umsätze des deutschen Online-Handels das Vorjahresniveau verfehlt, wie Fashionunited bezugnehmend auf eine Studie des Bundesverband-E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (Bevh) berichtet. Mit 18,9 Milliarden Euro Gesamtumsatz im deutschen E-Commerce entsprach das einem Rückgang um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Umsatz im Bereich Bekleidung sank um 1,2 Prozent, lediglich der Bereich Schuhe brachte ein kleines Plus. Im Bereich Haus- und Heimtextilien ging der Umsatz um 8,1 Prozent zurück. Nach den drastischen Umsatzeinbußen im Vorjahr blicken die Experten allerdings optimistisch in die Zukunft. Auch wenn die Durststrecke anhält, ist die Sparbereitschaft langsam ausgereizt, so ein Sprecher des Bevh.

Karl Lauterbach möchte KI für alle

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach möchte mehr KI einsetzen, das gab er beim Auftakt der Digital-Health-Konferenz DMEA 2024 bekannt, wie Heise berichtete. Mit KI soll Deutschland an die Spitze der digitalen Medizin und Forschung geführt werden. „Wir implementieren das jetzt in jedes Gesetz hinein, was wir machen, um Deutschland zu einem Vorreiter in der Digitalmedizin zu machen, aber auch in der Forschung“, so Lauterbach. 

Gerade bei der Früherkennung von Krankheiten sieht Lauterbach viel Potenzial für den Einsatz von KI. 

Für die Pläne sollen anonymisierte Daten aus der elektronischen Patientenakte (ePA), aus medizinischen Registern und weiteren Quellen zusammengeführt werden. Mit dem Bundesbeauftragten für Datenschutz und IT-Sicherheit sei man zu einem neuen Gleichgewicht von Datennutzbarkeit und Datenschutz gekommen.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Hanna Hillnhütter
Hanna Hillnhütter Expertin für: Verbraucherschutz- und Strafrecht

Hanna verschlug es 2012 für ihr Jurastudium vom Ruhrgebiet nach Leipzig. Neben dem Studium mit dem Schwerpunkt Strafrecht, spielte auch das Lesen und Schreiben eine große Rolle in ihrem Leben. Nach einem kurzen Ausflug in das Anwaltsleben, freut Hanna sich nun, ihre beiden Leidenschaften als Redakteurin verbinden zu können.

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Kommentare  

#7 JK 2024-04-10 17:55
Ich denke auch wenn Mathias und Jürgen gute Wachstumszahlen haben, ist Fakt, dass sie mit einer besseren Politik deutlich höhere Zuwächse hätten. Wir verzeichnen in Deutschland einen massiven Kaufkraftverlus t. Das Ganze begründet sich in immer weiter steigenden Ausgaben für europäischen Regelungswahn, steigende Grundbedarfs- und Bürokratiekoste n.

Unsere Kosten sind so hoch, dass wir international nicht mehr konkurrenzfähig sind. Jeder der daran zweifelt sollte sich einfach die Exportrückgänge (4,4 % Febr. 2024) ansehen! Auch das sind Zahlen vom statistischen Bundesamt, sprich von der Regierung.

Frage an Mathias, wie viel von Deinen 20 % Umsatzsteigerun g finde sich in BWA ganz unten, als Gewinn wieder?

Ich denke es kommt auf die Produkte und Branche an, was aber garantiert nie schaden kann ist eine Verbesserung der Rahmenbedingung en. In Polen bezahlt man derzeit ca. 40 % der deutschen Löhne und die Leute arbeiten nicht schlechter.

Unseren Handel betreiben wir zwischenzeitlic h seit 1988, also schon ein paar Tage, die aktuelle Politik ist fern ab einer seriösen, verantwortungsv ollen Wirtschaftspoli tik. Es handelt sich um Klientelpolitik und gelebte Ideologie, gesteuert durch Lobbyisten.

Ich finde es immer lustig wenn hier einige über Parteien schreiben, die eine ist gut die andere angeblich schlecht, die Farbe ist schlussendlich egal, das Ergebnis zählt. Allem voran stehen die Interessen des Souverän, wer diese am besten vertritt ist die Partei die man wählen sollte!
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#6 Mathias H. 2024-04-10 13:16
Ich kann mich der Meinung von Jürgen nur anschließen. Wir sind kein Startup und konnten den Umsatz im I. Quartal um über 20 % steigern. Weshalb? Weil wir viel dafür getan haben und uns dem Markt versuchen anzupassen.
Dem Land fehlt tatsächlich etwas Optimismus. Die deutsche Wirtschaft ist robuster als es die Medien gern darstellen. Das es mit dem Wachstum hakt liegt ja unter anderem auch am Arbeitskräftema ngel. Aber anstatt immer nur "auf die da oben" zu schimpfen, einfach mal Unternehmergeis t zeigen und schauen was zu den jeweiligen Rahmenbedingung en möglich ist.

Natürlich stimmt es, dass Lauterbach mehr Pharmaunternehm en nach Deutschland holen will. Das ist auch etwas gutes und macht uns unabhängiger von China und Co. Aber auch Techunternehmen wie Intel oder TSMC kommen nach Deutschland. Und das nicht NUR aufgrund von Fördermitteln.

Ich finde die Art und Weise wie die Ampel öffentlich sich gegenseitig demontiert und zerstreitet auch nicht gut. Auch bei Bürokratieabbau und Arbeitskräftema ngel ist deutlich mehr Luft nach oben. Aber gerade bei der Inflationsbekäm pfung und der Energiekrise haben sie einen guten Job gemacht. Was Torsten nicht erkennt ist, dass Diktatoren wie Putin seine Rohstoffe auch als Waffe und Druckmittel einsetzt. Wenn es eine Ideologie ist und nicht expressbar zu machen, bzw. zu lassen sehe ich darin nichts schlechtes.

Und sorry, Firmen als Freiberufler zu beraten ist nochmal etwas anderes als eine Firma auch tatsächlich zu führen.
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#5 Mathias H. 2024-04-10 12:55
Ich kann mich der Meinung von Jürgen nur anschließen. Wir sind seit einigen Jahren im E-Commerce etabliert und konnten im 1. Quartal 24 um über 20 % wachsen. Warum? Weil wir etwas dafür getan haben. Die Rahmenbedingung en sind für alle gleich. Und ich finde gerade Optimismus ist etwas was in diesem Land fehlt. Nicht immer nur auf "die da oben" schimpfen, sondern einfach das beste draus machen. Nebenbei bemerkt hat die Regierung einen guten Job bei der Energiekrise und der Inflation gemacht.

Bei Bürokratieabbau und Arbeitskräftema ngel ist allerdings tatsächlich noch viel Luft nach oben.

Die Konsumlaune wird auch in den nächsten Monaten auch wieder anziehen.
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#4 Torsten 2024-04-10 12:02
Jürgen, es ist schön zu hören, dass euer Unternehmen wächst. Ich bin seit 18 Jahren selbstständig und arbeite ausschließlich im B2B und habe viele Jahre Existenzgründer , neudeutsch Start-Ups, betreut. Seit einigen Jahren jedoch sind neue Gründer bei mir Seltenheit. Ich spüre die schlechte wirtschaftliche Stimmung im Lande. Informationen hole ich auch nicht nur von der AfD. Die Abwanderung wurde im Deutschlandfunk thematisiert. Im öffentlichen Rundfunk kam, dass Lauterbach weitere Pharma-Unterneh men nach Deutschland holen will. Auch wenn die Tagesschau ständig bringt, dass die Inflation heruntergeht, merkt der normale Bürger davon nichts. Demnach werden Investitionen zurückgehalten. Im Übrigen machen anderen Länder, auch in der EU, durchaus noch Geschäfte mit Russland. Aber Habeck wollte schon von dem Krieg weg vom russischen Gas und damit günstigen Preisen. Es ist eine Ideologie, die wir alle ausbaden müssen.
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#3 Jürgen 2024-04-10 11:14
Ich kann die Kommentare von Torsten und Gabi nicht nachvollziehen. Wir sind ein junges Unternehmen und wachsen seit Gründung jedes Jahr um mehr als 100 Prozent. Durch die Krise sind wir sehr gut mit KfW-Fördermitte ln und allen Corona-Hilfen gekommen. Ohne die Hilfe des Bundes hätten wir das Unternehmen so nicht durchstarten lassen können.

Wer schreibt, dass sich angeblich nur noch Pharma in Deutschland ansiedeln würde, der hat einfach keinen Durchblick und hängt anscheinend zu viel in seiner AfD-Bubble ab. Könnt ja gerne mal in die Nachbarländer gucken und mir dann sagen, wo genau ihr es besser hättet.

Wir sind froh, dass sich unsere Regierung so gut um uns gekümmert hat und sehen der Zukunft positiv gestimmt entgegen. Sobald die Auswirkungen des Angriffskriegs von Russland auf die Ukraine nachlassen, werden unsere Endkunden auch wieder kräftiger Geld für Luxus ausgeben.
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#2 Gabi 2024-04-10 10:23
Ich kann mich den Worten von Torsten voll anschließen. Was seit 2020 bis heute in Deutschland wirtschaftlich vor sich geht, ist einfach unbeschreiblich .
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#1 Torsten 2024-04-10 08:50
Unser toller Wirtschaftsmini ster würde sagen, "die sind nicht insolvent, sie haben nur aufgehört Geld zu verdienen"... Wieso fällt niemandem auf, dass Prognosen jedes mal nach unten korrigiert werden müssen. Mit positiven Denken kommen wir leider nicht aus der Krise. Die Inkompetenz der Regierung wird immer sichtbarer. Wer kann, verlässt dieses Land. Nur die Pharma siedelt sich an. Mit ihren satten Gewinnen kann man die hohen Ausgaben auch gut stemmen.
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