Energiekrise

Verlängerung der Energiepreisbremse hat kaum Auswirkungen auf Verbraucher:innen

Veröffentlicht: 12.10.2023 | Geschrieben von: Hanna Hillnhütter | Letzte Aktualisierung: 12.10.2023
Geldscheine, Stecker, Glühbirne

Am Mittwoch hat die Bundesregierung eine Verlängerung der Preisbremse für Strom, Gas und Fernwärme für weitere drei Monate beschlossen. Allerdings fällt im nächsten Jahr die Mehrwertsteuersenkung auf Gas und Fernwärme weg, sodass die Preise für Verbraucher:innen trotzdem von der Entlastung nicht so viel mitbekommen, wie der Spiegel berichtet. 

Bis Ende März ist der Gaspreis für Privathaushalte bei zwölf Cent pro Kilowattstunde gedeckelt, bei Fernwärme sind es 9,5 Cent, bei Strom 40 Cent. Gleichzeitig wird die Mehrwertsteuer im nächsten Jahr allerdings wieder bei 19 Prozent liegen. Diese war zu Beginn der Energiekrise auf sieben Prozent gesenkt worden. 

Preise sind schon wieder gesunken

Verivox und Check24 gaben an, dass außerhalb der Grundversorgung, die Neukundentarife ohnehin bereits unter den gedeckelten Preisen liegen und viele Verbraucher:innen somit von der Preisbremse nicht mehr entlastet werden. 

Bei einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden würden die durchschnittlichen Gaskosten von 2.497 Euro auf 2.460 Euro sinken, durch die Mehrwertsteuer steigen sie dann allerdings wieder auf 2.516 Euro im Jahr, sodass die Gaskosten sogar geringfügig ansteigen. Bei den Strompreisen sieht es ähnlich aus.  Die durchschnittlichen Stromkosten würden durch die Energiepreisbremse lediglich um sechs Euro im Jahr sinken, so Verivox. 

2,1 Milliarden Euro Einnahmen für den Bund

Ursprünglich war eine Mehrwertsteuersenkung bis Ende März 2024 geplant. Jetzt werden ab Januar 2024 wieder die vollen 19 Prozent berechnet. Laut dem Finanzministerium wird das dem Bund 2,1 Milliarden Euro einbringen. 

Die Energiepreisbremse hat den Staat wiederum 32 Milliarden Euro gekostet. Insgesamt stehen rund 91 Milliarden Euro für die Preisbremse zur Verfügung, falls die Preise im Winter erneut ansteigen sollten. 

Auch wenn die Energiepreisbremse im Moment kaum Auswirkungen auf Verbraucher:innen hat, kann sie zukünftig weiterhin vor starken Preiserhöhungen schützen. 

Über die Autorin

Hanna Hillnhütter
Hanna Hillnhütter Expertin für: Verbraucherschutz- und Strafrecht

Hanna verschlug es 2012 für ihr Jurastudium vom Ruhrgebiet nach Leipzig. Neben dem Studium mit dem Schwerpunkt Strafrecht, spielte auch das Lesen und Schreiben eine große Rolle in ihrem Leben. Nach einem kurzen Ausflug in das Anwaltsleben, freut Hanna sich nun, ihre beiden Leidenschaften als Redakteurin verbinden zu können.

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Kommentare  

#1 Maria Seilnacht 2023-10-14 12:02
Leider ist das bei vielen Themen unserer Regierung der Fall, viel Wirbel wird gemacht, aber bei den Bürgern kommt nicht an, uns hat die Strompreisbrems e keinen Cent gebracht, das kann man auf viele andere Themen übertragen. Die Regierung ist leider viel zu weit von der Realität in der Praxis entfernt!
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