Versprechen mit „Klimaneutralität“

Deutsche Umwelthilfe klagt gegen acht Unternehmen

Veröffentlicht: 29.08.2023 | Geschrieben von: Hanna Hillnhütter | Letzte Aktualisierung: 29.08.2023
Holzwürfel mit grünen Logos

Unternehmen werben immer häufiger damit, dass ihre Produkte vermeintlich klimaneutral seien. Die deutsche Umwelthilfe (DUH) hat nun gegen acht dieser Unternehmen Klagen eingeleitet. Mit einer Unterlassungserklärung möchte die DUH erreichen, dass sich die Unternehmen dazu verpflichten, Verbraucher:innen besser darüber aufzuklären, wie die Klimaneutralität erreicht werden soll, wie der Verein mitteilt. 

Vorwurf des Greenwashings

Zu den betroffenen Unternehmen gehören unter anderem die Fleurop AG, der Fotodienstleister CEWE und der FC Mainz 05. Die DUH fordert die Firmen auf, in Zukunft transparent über die vermeintlich klimaneutralen Produkte zu informieren. Konkret kritisiert die DUH, dass die Firmen zur Reduzierung des CO2-Fußabdruck Emissionsgutschriften für Klimaschutzprojekte kaufen. So wird Verbraucher:innen vorgetäuscht, dass die Produkte bei der Produktion eine geringe Umweltbelastung haben, dabei wird lediglich versucht, die Umweltbelastung mit Zahlungen auszugleichen. Dieses sogenannte Greenwashing hat die DUH in der Vergangenheit bereits bei einigen anderen Firmen kritisiert. Zuletzt sorgte eine Klage gegen DM für Aufsehen, wir berichteten. Hier hatte die DUH zunächst vor Gericht Recht bekommen, allerdings hat DM bereits Rechtsmittel gegen die Entscheidung eingelegt.   

Aufforderung an die Politik

Die DUH fordert Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke und Justizminister Marco Buschmann dazu auf, ein generelles Verbot für irreführende Werbung mit „Klimaneutralität“ in die Wege zu leiten. Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH äußerte sich wie folgt: 

„Werbeversprechen der Klimaneutralität sind in den meisten Fällen Verbrauchertäuschung. Gegen dieses Greenwashing gehen wir vehement vor, denn Verbraucherinnen und Verbraucher haben ein Recht, korrekt über die Anstrengungen der Unternehmen für die Verbesserung deren Produkte informiert zu werden. Von Bundesumweltministerin Lemke und Bundesjustizminister Buschmann fordern wir ein generelles Verbot von irreführender Werbung mit angeblicher 'Klimaneutralität'!"

Über die Autorin

Hanna Hillnhütter
Hanna Hillnhütter Expertin für: Verbraucherschutz- und Strafrecht

Hanna verschlug es 2012 für ihr Jurastudium vom Ruhrgebiet nach Leipzig. Neben dem Studium mit dem Schwerpunkt Strafrecht, spielte auch das Lesen und Schreiben eine große Rolle in ihrem Leben. Nach einem kurzen Ausflug in das Anwaltsleben, freut Hanna sich nun, ihre beiden Leidenschaften als Redakteurin verbinden zu können.

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Kommentare  

#1 Bernd 2023-08-30 12:23
Eine Klage ist mittlerweile übertrieben,

denn viele Verbraucher müssen sich bei Werbeverspreche n, in denen die agressionsförde rnden Worte "klimaneutral, nachhaltig oder veggie und vegan" vorkommen, fast schon übergeben ;D
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